Ghost In The Shell

Scarlett Johansson schlägt zu


FilmClicks:
SciFi-Thriller „Ghost in The Shell“: Scarlett Johansson als Mensch-Maschine-Kämpferin greift an © Paramount
DIE STORY: „Ghost In The Shell“ ist das Spielfilm-Remake eines Anime-Zeichentrick-Klassikers aus Japan.
Der SciFi-Thriller dreht sich um eine junge Frau namens Major (Scarlett Johansson) die nach einem schweren Unglücksfall zum Cyborg-Wesen wird: Ihr Menschenkopf wird mit einem (wunderschönen) künstlichen Körper verbunden.
Teils Mensch, teils Maschine, macht die Frau in der Ermittler-Einheit Section 9 Karriere. Die entschlossene und unerbittliche Kämpferin wird gegen Cyberkriminalität und Hacker eingesetzt. Ihrem Chef Cutter (Peter Ferdinando) ist sie bald unersetzbar als „perfekte Waffe“.
Allerdings hat diese perfekte Waffe ihre menschliche Kombinationsgabe und ihren Forschergeist nicht  verloren. Major, die seit der Umwandlung zum Cyborg keine Erinnerung an ihr früheres Leben hat, kommt einem groß angelegten, bedrohlichen Geheimplan auf die Spur, der auch mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun hat.

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DIE STARS: Scarlett Johansson ist eine der besten Schauspielerinnen, die das Hollywood-Kino aufzubieten hat. Das hat sie seit ihrem Durchbruch mit „Lost In Translation“ immer wieder bewiesen - zum Beispiel in ihren Filmen mit Woody Allen („Match Point“, „Vicky Cristina Barcelona“). In den letzten Jahren profilierte sie sich aber, vor allem in ihren fünf Auftritten als Black Widow in „Avengers“-Filmen, auch als kompetente Action-Heldin. Ihr kampfkräftiger Auftritt in „Ghost In The Shell“ wird dieses Image weiter verstärken.
An Scarletts Seite spielen Größen wie Juliette Binoche (als einfühlsame Medizinerin) oder der japanische Regie-Star Takeshi Tikano, der hier einen schwer durchschaubaren, aber souveränen Magnaten der Macht porträtiert.

„Ghost in The Shell“ spielt in einer düsteren, freudlosen Welt © Paramount

DIE KRITIK: „Ghost In The Shell“ ist ein Science-Fiction-Thriller, der die Betrachter gleich einmal durch die pure Magie seiner Bilder überwältigt. Es beginnt mit den Szenen, in denen Scarlett Johanssons Figur Major vom schwer verletzten Menschen zum Cyborg umgebaut wird. Es setzt sich fort mit Kamerafahrten durch eine spektakuläre, aber zugleich trostlose Wolkenkratzerwelt, in der nur noch die Hochhäuser himmelwärts sprießen, jedoch kein Grashalm und kein Baum.
Der Schauplatz erinnert an ein futuristisches Hongkong. Und die Story? Die folgt im Prinzip dem genretypischen Kampf-des-Guten-gegen-das-Böse-Schema, ist aber mit überraschenden Wendungen und mit Zivilisationskritik angereichert. In der Welt dieses Films dient der technologische Fortschritt nicht zur Befreiung, sondern zur Unterdrückung der Menschen.
Allzu viel Aufmerksamkeit schenkt Hollywood diesem Aspekt allerdings nicht. Nach bewährter Blockbuster-Manier stehen bewaffnete Auseinandersetzungen aller Art im Vordergrund (Regisseur Rupert Sanders ist ein Spezialist für solche Szenen. Er inszenierte zuletzt das Action-Märchen .„Snow White And The Huntsman“).
Scarlett Johansson als Major durchschreitet den Film mit einem idealisierten Kunst-Körper, auf dessen Proportionen sie selbst neidisch werden könnte. Wenn es ans Kämpfen geht, legt sie ihre Straßenkleidung oft ab und verströmt, fast nackt im hautfarbenen Trikot, einen brutalen Sex Appeal, den ihre Gegner freilich nicht mehr genießen können, weil ihrer Lebenszeit das Ende naht.  
Das Cyborg-Wesen Major ist eine unbarmherzige Kampfmaschine und zugleich ein Mensch mit Gefühlen und suchender Seele: Scarlett Johansson gibt diese Mischung die Gelegenheit, neben ihren Action-Künsten auch ihr Talent als Charakterdarstellerin zu zeigen.
In Fankreisen gab und gibt es Vorbehalte gegen die Besetzung der Major-Rolle mit einer Amerikanerin – schließlich stammt die Figur aus Japan. Aber diese Vorwürfe sind kleinkariert. Filme, Blockbuster zumal, sprechen ein globales Publikum an, und da sollte man über solchen Herkunftsfragen drüberstehen.  Außerdem wurde Scarlett Johansson mit Kurzhaarschnitt und blassem Teint so hergerichtet, dass sie als Asiatin durchgeht. Sagen wir: Als amerikanisch angehauchte Asiatin.
Fazit: „Ghost In A Shell“ ist ein optisch sensationeller Science-Fiction-Thriller, der visuell manchmal an Meisterwerke wie „Matrix“ erinnert. Die Darsteller, voran Scarlett Johansson, spielen durch die Bank sehr gut. Sie müssen aber nicht nur gegeneinander, sondern auch mit einer Story kämpfen,  die so manche Länge hat. Dass sich der Film allzusehr auf (kunstvoll choreographierte) Balgereien und Ballereien konzentriert, ist auf Dauer doch etwas ermüdend.   
 
IDEAL FÜR: Action-Fans, Anime-Fans und für Filmfreunde, die weibliche Action-Heldinnen lieben.
 







Trailer
LÄNGE: 106 min
PRODUKTION: USA / Großbritannien 2017
KINOSTART Ö: 30.03.2017
REGIE:  Rupert Sanders
GENRE: Action|Science Fiction
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
Scarlett Johansson: Major
Michael Pitt: Kuze
Juliette Binoche: Dr. Ouelet
Pilou Asbaek: Batou
Takeshi Kitano: Aramaki
Peter Ferdinando: Cutter