Wie schreibt man Liebe?

Lernen, Lehren, Schreiben und Lieben


FilmClicks:
Von Hollywood auf den Hochschul-Campus: Hugh Grant mit Marisa Tomei © Constantin
DIE STORY: „Wie schreibt man Liebe?“ Das ist nur eine der Fragen, die den Drehbuch-Autor Keith Michaels (Hugh Grant) umtreiben. Einst ein gefeierter Star, der in jungen Jahren einen Oscar gewann, bekommt er mittlerweile quasi eine Schreib-Blockade, sobald er einen Schreib-Block nur anschaut. Neue Filmaufträge gibt’s schon lange nicht mehr. Keith Michaels ist pleite.
Was tun mit dem Mann? Seine Agentin hat eine Dozentenstelle an einer Provinz-Uni nördlich von New York aufgetan, und widerwillig nimmt der einstige Oscar-Star das Angebot an. Doch seinen Job als Drehbuch-Lehrer nimmt er nicht ernst. Er flirtet mit den Studentinnen (eine schlüpft gleich zu ihm ins Bett), er albert mit den Lehrern und er verscherzt es sich nachhaltig mit der mächtigen, aber sittenstrengen Professorin Mary Weldon (Allison Janney).
Doch ganz langsam beginnt er, an seinem neuen Ort Wurzeln zu schlagen. Das nützt auch seiner Kreativität. Der Mann aus der Traumfabrik stellt erstaunt fest, dass er sich bei den Landeiern wohlfühlt. Daran ist eine schon etwas reifere Studentin namens Holly Carpenter (Marisa Tomei) nicht ganz unschuldig…
 
DIE STARS: Hugh Grant ist seit „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“  ein wandelndes Kompetenz-Zentrum für romantische Komödien. Zum vierten Mal arbeitet er hier mit Autor/Regisseur Marc Lawrence zusammen, mit dem er schon Hits wie „Ein Chef zum Verlieben“ oder „Mitten ins Herz“ realisierte. 
Rund um Grant hat Lawrence ein feines Ensemble gruppiert. Oscar-Preisträgerin Marisa Tomei („Crazy. Stupid. Love“) stellt eine jener resolut-betörenden Frauenfiguren auf die Beine, die wissen, dass Traum und Wirklichkeit keine Nachbarn sind – aber zu ziemlich besten Freunden werden können. Allison Janney (vier Emmy-Auszeichnungen für die Serie „The West Wing“) präsentiert sich mit sinnlicher Spiellaune so prüde wie nie zuvor. Und die Australierin Bella Heathcote gibt den karrierebewussten Junior-Vamp.
 
DIE KRITIK: „Wie schreibt man Liebe?“ trägt im Original den Titel „The Rewrite“  (wörtlich übersetzt: „Umschreiben“),  und das ist ein Begriff, den alle Autoren nur zu gut kennen (Neil Simon, der begnadete King der Broadway-Komödien, nannte sogar seine Autobiografie so: „Rewrites“).
Umgeschrieben wird viel in dieser famosen Komödie, die Wortwitz, Romantik und einen gewissen Bildungsauftrag vereinigt. Alle Jungen, die beruflich mal „irgendwas mit Medien“ machen wollen, erfahren hier auf pointierte Art, wie verdammt hart es ist, eine kinotaugliche Geschichte zu verfassen. Und alle Älteren, die einen Insider-Blick  auf die Traumfabrik erhaschen wollen,  können darüber staunen, dass es hinter der Glanz & Glamour-Fassade Hollywoods glanzlos brutal zugeht.
Umgeschrieben werden aber auch die Biografien der Protagonisten. Der Autor Keith Michaels (Grant), der sich manchmal sehnsüchtig das Video seines Oscar-Triumphs reinzieht, lernt Demut. Die lüstern-zielbewusste Studentin Karen Gabney (Bella Heathcote) lernt, dass eine Bett-Karriere zwar ins Bett, aber nicht automatisch zur Karriere führt. Ein scheuer Student mit großer dichterischer Begabung lernt, dass man auch als Schüchti überragenden Erfolg haben kann. Und die Vierzigerin Holly Carpenter (Tomei) – zwei Kinder, zwei Jobs, ein heißes Begehren nach dem Durchbruch als Autorin – hat längst gelernt, dass das Leben kein Honigschlecken ist. Damit wird sie ganz unbewusst zur Lehrerin für einige der anderen.
Regisseur Mark Lawrence zieht alle Register, um Ernst und Heiterkeit, Witz und Melancholie zu vereinen. Das Konzept (wie oft hat Lawrence sein Drehbuch wohl umgeschrieben?) geht wunderbar auf. „Wie schreibt man Liebe?“ ist ein Lustspiel mit Köpfchen, punktgenau gesetzten Pointen und flirrender Leichtigkeit. Was will man mehr für 106 unbeschwerte Minuten im Kino?
 
IDEAL FÜR: alle Freunde von Rom(antischen)-Kom(ödien). Und natürlich für die Fans von Hugh Grant. Und von Marisa Tomei.






Trailer
LÄNGE: 106 min
PRODUKTION: USA 2014
KINOSTART Ö: 14.11.2014
REGIE:  Marc Lawrence
GENRE: Komödie|Romanze
ALTERSFREIGABE: jugendfrei


BESETZUNG
Hugh Grant: Keith Michaels
Marisa Tomei: Holly Carpenter
Bella Heathcote: Karen
Allison Janney: Mary Weldon

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