Rise Up And Dance

Romantik, Tanz, Tirol und Larissa


FilmClicks:
Die „blonde Bitch" & die Hauptdarstellerin: Larissa Marolt (l) & Marjan Shaki in „Rise Up And Dance“ © Einhorn
„Wir brauchten eine blonde Bitch“: Regisseurin Barbara Gräftner im Interview über Larissa Marolt

DIE STORY:
„Rise Up And Dance“: Der Osttiroler Bauernsohn Markus (Vinzenz Wagner) fühlt sich beruflich durchaus wohl zwischen Weiden, Stall und Wald, leidet aber unter seinem altmodisch-autoritären Vater (Alexander Strobele). Seinen emotionalen Ausgleich findet er als sensationell guter, fast schon akrobatischer Tänzer. Als eines Tages ein Trupp professioneller SpendensammlerInnen im Dorf aufkreuzt, sticht Markus nicht die coole blonde Bitch Beate (Larissa Marolt) ins Auge, sondern die sanfte Romi (Marjan Shaki), die, wie es der Zufall will, ebenfalls das Tanzen liebt - und perfekt beherrscht. Zwischen dem Naturburschen vom Lande und der Städterin bahnt sich sehr langsam eine Romanze an. Zwischendurch gibt’s viel Musik, männliche Revierkämpfe inklusive Wirtshausrauferei, eine Umwelt-Initiative  sowie einen Kriminalfall.

DIE STARS: Larissa Marolt ist dank ihres »Dschungelcamp«-Fernsehruhms der Star des Ensembles, spielt aber eine Nebenrolle, die sie in ein paar Szenen etwa vier Minuten lang ins Bild bringt. Die wichtigsten Parts gehören Vinzenz Wagner und Marjan Shaki, denen man angesichts ihrer feinen Tanzszenen (er ist im wirklichen Leben Breakdance-Champion, sie gefragte Musical-Actrice) gern verzeiht, dass ihnen die Dialogszenen gelegentlich holprig geraten. Rapper Lukas Plöchl vom Duo Trackshittaz spielt einen bösen Buben mit Bereitschaft zur Versöhnung.

DIE KRITIK: „Rise Up And Dance“ ist eine kleine, durchaus sympathische Tanz-Romanze, die durch die plötzliche TV-Popularität der Nebendarstellerin Larissa Marolt eine Aufmerksamkeit erhielt, die sie sonst nie und nimmer bekommen hätte.

Coole Tänzer: Vinzenz Wagner und Marjan Shaki in „Rise Up And Dance“ © Einhorn

Bleiben wir also gleich bei Larissa: Sie spielt eine - in einer Art Uniform unvorteilhaft gekleidete - Spenden-Keilerin, die zu allen Tricks greift, um alten Damen Überweisungen für gute Zwecke (und ihre Provision) abzuknöpfen. Ob die Kärntnerin Schauspiel-Talent besitzt, kann man nach diesem beherzten Kurzauftritt nicht schlüssig beurteilen. Doch es ist stark anzunehmen, dass sie bald eine Hauptrolle bekommen wird. Dann weiß man mehr.
Inhaltlich schuf Autorin/Regisseurin Barbara Gräftner ein Drama über die erste Liebe und das Erwachsenwerden, wie es zum festen Repertoire des Kinos gehört. Der besondere Touch von „Rise Up And Dance“ liegt erstens daran, dass der Film in der (prächtig fotografierten) Osttiroler Bergwelt spielt, und zweitens in der starken Betonung von Musik und Tanz. Neben ödem Discofox sind hier auch sehr urbane Sounds zu hören, die wiederum (wie auch die Tanzstile) in einem hübschen Gegensatz zur ländlichen Umgebung stehen.
Vor allem in der ersten Stunde funktioniert der Film recht gut. Vinzenz Wagner bringt einen Jungbauern auf die Leinwand, der glaubhaft zwischen Stall und Tanzparkett changiert, und Marjan Shaki bekommt genügend Raum, um sich vom scheuen Mauerblümchen in eine geschmeidige Schöne zu verwandeln, auf der alle Blicke ruhen.
Mit dem Seitenthema des Protests gegen einen Kraftwerkbau zeigt der Film ökologische Gesinnung. Mit der Aufforderung »Discofox statt Kraftwerksprotz - Tanz den Widerstand!« werden die blauen Slogans einer rechten Partei verhöhnt, die den Begriff Freiheit nur im Namen führt. Wenn Markus und Romi auf der Wiese neben dem Traktor das Tanzbein schwingen, dann ist das äußerst amüsant.
Leider geht dem Film im Schlussdrittel ein wenig die Luft aus. Dann mutiert das Drama zum Melodram, die Logik tritt einen Kurzurlaub an und ein Tanzwettbewerb, der zu Beginn sehr wichtig für die Story schien, wird achtlos ganz nebenbei abgefeiert. Trotzdem: Als passables Genre-Stück wird »Rise Up And Dance« sein Publikum finden.

IDEAL FÜR: Tanz-Fans, Tirol-Fans, Romanzen-Fans und Larissa-Marolt-Fans.






Trailer
LÄNGE: 90 min
PRODUKTION: Österreich 2014
KINOSTART Ö: 20.03.2014
REGIE:  Barbara Gräftner
GENRE: Musikfilm|Romanze


BESETZUNG
Vinzenz Wagner: Markus
Marjan Shaki: Romi
Lukas Plöchl: Felix
Larissa Marolt: Beate