Viennale

Das war die Viennale 2013

07.11.2013
von  Gunther Baumann
300 Filme, 356 Vorstellungen, 97.400 Zuschauer sowie 170 Regisseure und Schauspieler als Gäste: Das ist, in Zahlen, die Bilanz der 51. Viennale, die am 6. November zu Ende ging. Hollywood-Star Will Ferrell, Formel-1-Legende Jackie Stewart und Regisseur Claude Lanzmann waren die prominentesten Ehrengäste des Wiener Filmfestivals, das beim Publikum und bei den internationalen Medien (knapp 700 Journalisten waren akkreditiert) einmal mehr mit einem aufregenden Mix aus allen Facetten des Weltkinos punkten konnte. Festival-Chef Hans Hurch freute sich über eine „besonders gelungene“ Viennale, deren Höhepunkte wir in Bildern noch einmal Revue passieren lassen (Fotos: Viennale / Alexander Tuma).
Großer Bahnhof für einen Hollywood-Star bei der Viennale: Will Ferrell schrieb am 6. November vor der Galavorstellung seiner Komödie „Anchorman - The Legend of Ron Burgundy“ eifrig Autogramme.
Vor dem Eingang zum Gartenbau wurde Will Ferrell vom Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (li.) und von Viennale-Direktor Hans Hurch (re.) über den roten Teppich geleitet, der - farblich passend zum Festival-Plakat - allerdings ein grüner Teppich war.
Bei der Schluss-Gala wurden die Preise verliehen. Ruth Goubran (Erste Bank) gratulierte Gustav Deutsch („Shirley - Visions of Reality“; li.) und Juri Rechinsky („Sickfuckpeople“) zum Gewinn des MehrWERT-Preises der Erste Bank. Die Wiener Filmpreis ging an Ulrich Seidl für „Paradies: Liebe“ aus dem Jahr 2012 (die Jury fand keinen Spielfilm des Jahrgangs 2013 auszeichnungswürdig) sowie erneut an Juri Rechinsky. Standard-Viennale-Publikumspreis: Ramon Zürcher für „Das merkwürdige Kätzchen“.
Großer Publikumsandrang im Wiener Gartenbau-Kino: Die Viennale lockte in diesem Jahr 97.400 Besucher an - um 500 mehr als 2012. Bis zum Durchbrechen der 100.000-Zuschauer-Grenze ist es nicht mehr weit!
Eine Legende des französischen Kinos: Jean Pierre Léaud. Der Pariser kam zur Präsentation des längsten Films, der jemals bei der Viennale lief. Die aus acht Episoden bestehende Produktion „Out 1 - Moli me tangere“ wurde komplett gezeigt: 12 Stunden und 49 Minuten lang.
Geballte deutsch-österreichische Schauspiel-Prominenz vor dem Gartenbau-Kino: Peter Simonischek, Nora von Waldstätten, Ursula Strauss und Sebastian Koch (v. l.) kamen zur Galapremiere von Götz Spielmanns wunderbarem neuen Film „Oktober November“. Das Familiendrama ist am 7. 11. bereits regulär in Österreichs Kinos angelaufen.
Der dreifache Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart mit Helen, seiner Gemahlin seit 51 Jahren: Das Paar kam zur Premiere von „Weekend Of A Champion“ nach Wien. Die Doku, 1972 von Frank Simon und Roman Polanski gedreht, ist eine Wiederentdeckung. Der Film begleitet den jungen Jackie Stewart beim Grand-Prix-Wochenende von Monte Carlo.
Der 87-jährige Regisseur Claude Lanzmann brachte den für Viennale-Direktor Hans Hurch wichtigsten Film des Festivals zur Viennale. Lanzmanns Doku „Le dernier des injustes“ dreht sich um den Wiener Rabbi Benjamin Murmelstein, der im Ghetto Theresienstadt als sogenannter „Judenältester“ eingesetzt wurde - und überlebte. Österreich-Kinostart: 22. November.