Michael Fassbender in „Steve Jobs“

Erster Trailer: Computer & Charisma

02.07.2015
von  Gunther Baumann
„Steve Jobs“: Michael Fassbender spielt den charismatischen Apple-Gründer. Kinostart: 12. November
Ob die Apple-Enthusiasten ähnlich gebannt auf den Film warten werden wie auf die Premiere eines neuen iPhone? Am 12. November startet „Steve Jobs“ im Kino, die Filmbiografie des Apple-Gurus, der am 5. Oktober 2011, erst 56 Jahre alt, an den Folgen seiner Krebs-Erkrankung verstarb.  Der Film konzentriert sich auf die frühen Jahre des Apple-Konzerns; von der Entwicklung der ersten Macintosh-Computer bis zum Erfolg mit dem iMac im Jahr 1998. Das Universal-Studio hat nun den ersten Trailer  von „Steve Jobs“ herausgebracht, in dem Michael Fassbender  den Titelhelden spielt. FilmClicks präsentiert den Trailer gleich zwei Mal: Auf Deutsch und, zum Vergleich, auch in der englischen Version.

Bühne.
Die ersten Bilder des Trailers: Ein volles Theater, eine leere Bühne, und darauf Steve Jobs, der wie ein Dirigent seine Arme in die Höhe reckt. Doch dazu ertönt eine Stimme aus dem Off. Sie gehört Steve Wozniak, dem Computer-Wizard und Partner von Steve Jobs bei der Apple-Gründung.
 
„Was tust du?“ hört man Wozniak sagen. „Du bist kein Ingenieur. Du bist kein Designer. Du kannst nicht einmal einen Nagel in die Wand schlagen. Ich habe die Platine gebaut! Wie kommt es also, dass ich zehn Mal am Tag lese, Steve Jobs ist ein Genie?“ Die Antwort von Jobs fällt kurz aus: „Musiker spielen ihre Instrumente. Ich spiele das Orchester.“


 
Man darf gespannt sein. Vor und hinter der Kamera ist beim Projekt „Steve Jobs“ ein A-Team des Hollywood-Kinos am Werk.  Neben Michael Fassbender, der den asketischen Jobs verkörpert, und Seth Rogen, der ins Kostüm des Jobs-Partners Steve Wozniak schlüpft, ist vor allem Kate Winslet erwähnenswert. Die Oscar-Gewinnerin („Der Vorleser“), üblicherweise blond, spielt mit dunkler Kurzhaar-Frisur die Apple-Marketing-Chefin Joanna Hoffman. Jeff Daniels („Dumm & Dümmer) ist ziemlich clever in der Rolle des Apple-Konzernchefs John Sculley.

Komödiant Seth Rogen in einer ernsten Rolle als Jobs-Partner Steve Wozniak © Universal

„Steve Jobs“, der Film, basiert auf den gleichnamigen Biografie-Bestseller von  Walter Isaacson. Das Drehbuch wurde von  Aaron Sorkin („Eine Frage der Ehre“) geschrieben,  der schon beim Facebook-Drama  „The Social Network“ bewies, dass ihm Storys über Computer-Gurus liegen – da gewann er den Oscar.  Als Regisseur ist der Brite Danny Boyle am Werk, der nach dem Drogen-Drama „Trainspotting“ und der Indien-Fabel „Slumdog Millionaire“ (Regie-Oscar) nun in der Welt der Computer-Milliardäre angekommen ist.

Zurück zum Trailer: Die spannenden 141 Video-Sekunden sind keine Lobhudelei, sondern zeigen Steve Jobs in seiner schillernden Zwiespältigkeit: Als genialen Geschäftsmann genauso wie als grimmigen Menschenschinder, der von seinen Mitarbeitern schier Unmögliches verlangt. Und der seine Tochter Lisa in deren frühen Jahren verleugnet: „Deine Apple-Aktien sind 441 Millionen Dollar wert, doch deine Tochter und ihre Mutter leben von der Sozialhilfe!“

Später haben sich Steve und Lisa Jobs versöhnt. Und der Apple-Magier schuf, wie jeder weiß, einen Weltkonzern, der aus allen Krisen nur noch stärker hervorging. Jobs' Credo: „Künstler heben die Welt aus den Angeln – Mitläufer heben nur die Hand!"