Österreichischer Filmpreis 2015

Starke Kandidaten: „Das finstere Tal“, „Das große Museum“ und „Im Keller“

19.09.2014
von  Gunther Baumann
Österreichischer Filmpreis 2015: „Das finstere Tal“ zählt zu den Favoriten © Filmladen
Österreichischer Filmpreis: 18 Spielfilme, 20 Dokumentationen und 19 Kurzfilme gehen ins Rennen um die Trophäen, die am 28. Januar 2015 im Wiener Rathaus verliehen werden. Mit Kandidaten wie „Das finstere Tal“ oder „Die Wälder sind noch grün“, „Im Keller“ oder „Das große Museum“ ist eine spannende Auseinandersetzung vorprogrammiert. FilmClicks präsentiert die komplette Liste der eingereichten Filme.
Jury. Den mehr als 300 Juroren der Akademie des Österreichischen Films stehen harte Entscheidungen bevor. Denn die Qualität des aktuellen Film-Jahrgangs aus Österreich ist hoch. Der Weg zum Filmpreis: Aus allen Einreichungen werden bis Dezember in 14 Einzelkategorien – vom Besten Film bis zur Besten Musik – jeweils drei Kandidaten nominiert. Diese Shortlist wird am 18. Dezember bekanntgegeben. In der nächsten Runde wählen die Juroren dann die Sieger, die bis zur Filmpreis-Gala am 28. Januar  in Wien geheim bleiben.
 
Spielfilm. Großer Favorit ist sicher „Das finstere Tal“ von Andreas Prochaska. Nach der Berlinale-Premiere im Februar wurde der Alpen-Western mit 153.000 Zuschauern in Österreich zum Publikums-Hit. Bei den Deutschen Filmpreisen räumte die österreichisch-deutsche Koproduktion im Mai acht Auszeichnungen ab. Erst kürzlich wurde „Das Finstere Tal“ auch als Österreichs Beitrag für den Auslands-Oscare 2015 nominiert.
 
Beim Österreichischen Filmpreis tritt „Das finstere Tal“ aber gegen starke Konkurrenz an. Da ist etwa Houchang Allahyaris Alters-Drama „Der letzte Tanz“ zu nennen, das in Graz den Großen Diagonale-Preis und den Darsteller-Preis für Erni Mangold gewann. Das mitreißende Anti-Kriegs-Drama „Die Wälder sind noch grün“ von Marko Nabersnik ist ebenso im Rennen wie Umut Dags Thriller-Drama „Risse im Beton“ (beide Filme jetzt im Kino). Jessica Hausner tritt mit dem Cannes-Beitrag „Amour Fou“ an, Sudabeh Mortezai mit dem Berlinale-Beitrag „Macondo“. Obendrein gibt’s noch Publikums-Filme wie „Bad Fucking“ von Harald Sicheritz, „Rise Up And Dance“ von Barbara Gräftner mit dem TV-Sternchen Larissa Marolt oder „Die Mamba“ mit Michael Niavarani.
 
„Im Keller“: Der neue Coup von Ulrich Seidl © Stadtkino Wien

Dokumentation. Selbstverständlich zählt Ulrich Seidl mit „Im Keller“ zu den ersten Anwärtern auf den Preis – seine Doku sorgt ja derzeit wegen einer Nazi-Szene auch politisch für Furore. Doch auch Ulrich Seidl sieht sich bärenstarker Konkurrenz gegenüber.
Johannes Holzhausen etwa sammelt internationale Ovationen für seine Kunst-Doku „Das große Museum“, Malte Ludin setzte mit „D.U.D.A.!“ dem verschmitzt-genialen Tiroler Musiker Werner Pirchner ein filmisches Denkmal. „Everyday Rebellion“ von Arash und Arman T. Riahi, „Und in der Mitte, da sind wir“ von Sebastian Brameshuber und „We Come As Friends“ von Ulrich Sauper wählen sehr unterschiedliche Zugänge zu politischen Themen. Und „Cerro Torre – Nicht den Hauch einer Chance“ von Thomas Dirnhofer ist ein abenteuerliches Kino-Stück über den Extrembergsteiger David Lama.

Hier nun die Liste aller Filme, die für den Österreichischen Filmpreis 2015 eingereicht wurden:
 
Spielfilme

„Amour Fou“: Künstler-Drama von Jessica Hausner © Festival de Cannes

Amour Fou
Regie: Jessica Hausner, Produktion: Coop99 Filmproduktion, Amour Fou Luxembourg, Essential Film (AT/LU/DE)

Bad Fucking
R: Harald Sicheritz, P: MR Film (AT)

Biest
R: Stefan Müller, P: Fly Oli (AT)

Das finstere Tal
R: Andreas Prochaska, P: Allegro Film, X Filme (AT/DE)

Fräulein Else
R: Anna Martinetz, P: HFF München, Anna Martinetz (DE/AT)

High Performance – Mandarinen lügen nicht
R: Johanna Moder, P: Freibeuter Film (AT)

Kafka, Kiffer und Chaoten
R: Kurt Palm, P: Fischer Film (AT)

Der letzte Tanz
R: Houchang Allahyari, P: Allahyari Filmproduktion (AT)

Macondo
R: Sudabeh Mortezai, P: Freibeuter Film (AT)

Die Mamba
R: Ali Samadi Ahadi, P: E&A Film, Brave New Work Film (AT/DE)

Rise Up And Dance
R: Barbara Gräftner, P: Bonus Film (AT)

Risse im Beton
R: Umut Dağ, P: Wega Film (AT)

Servus ISHQ
R: Sandeep Kumar, P: Aichholzer Film (AT)

Der stille Berg
R: Ernst Gossner, P: Sigma Film (AT)

Der Teufelsgeiger
R: Bernard Rose, P: Summerstorm Entertainment, Dor Film, Construction Film, Bayrischer Rundfunk, Arte (DE/AT) Zulassung in den Kategorien Bester Schnitt, Bestes Kostümbild, Bestes Szenenbild und Beste Tongestaltung

Tom Turbo – Von 0 auf 111
R: Dirk Regel, P: Tower10 Pictures (AT)

„Die Wälder sind noch grün“: Fesselndes Anti-Kriegs-Drama © Thim Film

Die Wälder sind noch grün
R: Marko Nabersnik, P: Artdeluxe Films (AT)

Wand vor der Wand
R: Renate Woltron, P: La Familia Productions (AT)
 
Dokumentarfilme

Attention – A Life in Extremes
Regie: Sascha Köllnreitner, Produktion: AdriaAlpe Media (AT)

Auf den Barockaden
R: Doris Kittler, P: Cronos Film (AT)

Blick in den Abgrund
R: Barbara Eder, P: Prisma Film, Belle Epoque Films (AT/DE)

Cerro Torre – Nicht den Hauch einer Chance
R: Thomas Dirnhofer, P: Red Bull Media House (AT)

D.U.D.A.! Werner Pirchner
R: Malte Ludin, P: Wildruf Film (AT)

Ein Augenblick Leben
R: Anita Natmeßnig, P: Novotny & Novotny Filmproduktion (AT)

Everyday Rebellion
R: Arash und Arman T. Riahi, P: Golden Girls Filmproduktion, Mira Film (AT/CH)

„Das große Museum“: Ein Fest für Kunstfreunde © Stadtkino Wien

Das große Museum
R: Johannes Holzhausen, P: Navigator Film (AT)

Im Keller
R: Ulrich Seidl, P: Ulrich Seidl Filmproduktion (AT)

Jakarta Disorder
R: Ascan Breuer, P: Golden Girls Filmproduktion (AT)

Kick Out Your Boss
R: Elisabeth Scharang, P: KGP - Kranzelbinder Gabriele Production (AT)

Das Kind in der Schachtel
R: Gloria Dürnberger, P: Geyrhalter Film (AT)

Macht Energie
R: Hubert Canaval, P: Allegro Film (AT)

Omsch
R: Edgar Honetschläger, P: Edoko Institute, Kulturverein Frankly Speaking (AT)

Schubert und ich
R: Bruno Moll, P: Prisma Film (AT)

Sickfuckpeople
R: Juri Rechinsky, P: Novotny & Novotny Filmproduktion (AT)

Tomorrow You Will Leave
R: Martin Nguyen, P: Golden Girls Filmproduktion (AT)

„Und in der Mitte, da sind wir“: Leben und Schweigen auf dem Lande © Filmladen

Und in der Mitte, da sind wir

R: Sebastian Brameshuber. P: KGP - Kranzelbinder Gabriele Production (AT)

Unendlich jetzt
R: Jasmine Wagner, Roman Pachernegg, P: RP3 Filmproduktion (AT)

We Come As Friends
R: Hubert Sauper, P: Adelante Films, KGP - Kranzelbinder Gabriele Production (F/AT)
 
Kurzfilme

Das Begräbnis des Harald Kramer
Regie: Marc Schlegel (29 Minuten)

Darkroom
R: Billy Roisz (14 Minuten)

Es gibt Bilder, weil es Wände gibt – Ein Prolog
R: Sasha Pirker (10 Minuten)

Exterior Extended
R: Siegfried A. Fruhauf (9 Minuten)

Family Portrait
R: Birgit Scholin (4 Minuten)

Hiding In The Lights
R: Katrina Daschner (14 Minuten)

High Tide
R: Lukas Marxt (7 Minuten)

Main Hall
R: Philipp Fleischmann (5 Minuten)

Maschin
R: Antonin B. Pevny (4 Minuten)

Metube: August sings Carmen „Habanera“
R: Daniel Moshel (4 Minuten)

Musik
R: Stefan Bohun (38 Minuten)

Noema
R: Christiana Perschon (29 Minuten)

O. T.
R: Markus Scherer (4 Minuten)

Optical Sound
R: Elke Groen, Christian Neubacher  (12 Minuten)

Requiem For A Robot
R: Christoph Rainer (6 Minuten)

River Plate
R: Josef Dabernig (16 Minuten)

Rote Flecken
R: Magdalena Lauritsch (12 Minuten)

Theresia
R: Thomas Steiner (12 Minuten)

Der Zuhälter und seine Trophäen
R: Antoinette Zwirchmayr (22 Minuten)




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