Zach Galifianakis , Ken Jeong


Letzter Film der „Hangover"-Serie: „Wir waren eine tolle Truppe"

29.05.2013
Interview:  Peter Beddies

„Hangover 3": Zack Galifianakis (m.) mit Bradley Cooper (l.) und Ed Helms © Warner Bros.

Das Wort „Hangover“ sagte bis zum Sommer 2009 kaum jemandem etwas, der nicht englischsprachig war. Seit „Hangover“, dem Film, weiß aber jeder, dass mit dem Wort ein Kater mit schlimmen Anfällen von Wo-war-ich-heute-Nacht gemeint ist, was im Kino zu äußerster Heiterkeit führen kann. Nun ist „Hangover 3“, der letzte Film der Serie, in den Kinos. FilmClicks sprach mit Zack Galifianakis, dem vollbärtigen Alan, und mit Ken Jeong, dem durchtriebenen Mr. Chow.


FILMCLICKS: Wie gut tut es, hin und wieder mal den Wahnsinnigen zu geben?
ZACK GALIFIANAKIS: Sagen wir mal so, es ist sehr befreiend. Dieser kontrollierte Wahnsinn, den man an einem Filmset haben kann, dient zum einen dem Film. Und zum anderen wird man wieder ein bisschen zum Kind – herrlich!
KEN JEONG: Ich muss sagen, dass dieser Wahnsinn seine schönen Seiten hat. Allerdings erlebe ich tagtäglich auch die andere Seite. Denn seit 2009 bekomme ich immer wieder Angebote für die Rollen des Bekloppten oder  des Schurken vom Dienst. Die ich aber meistens absage. Was allerdings die meisten Menschen sehr irritiert, die mich zum ersten Mal treffen, ist, dass ich sehr angenehme Umgangsformen habe und beinahe scheu bin. Das traut mir nach drei „Hangover“-Filmen niemand mehr zu.

Wie dankbar sind Sie der Filmreihe?
JEONG: Alles, was ich in den letzten vier Jahren angeboten bekommen habe, hat mit dem Erfolg der „Hangover“-Filme zu tun. Dafür werde ich ewig dankbar sein.
GALIFIANAKIS: Ich durfte vor der Kamera Dinge tun, die ich mir sonst nie zugetraut hätte. Mit einem Baby vor die Brust geschnallt durch die Gegend rennen. Mit Affen und Tigern  drehen.  Jetzt, in „Hangover 3“, durfte ich mich beinahe nackt zeigen…
 
War das Ihre Idee?
GALIFIANAKIS: Ich weiß nicht, was Sie meinen. Aber ich fühle mich sehr wohl in meiner Haut und ich finde meinen Körper sehr schön. Hoffentlich sieht es das Publikum genauso.
 
Im Film wirken Sie alle meist wie beste Freunde.
GALIFIANAKIS: Täuscht nicht. Selbst der ehemals „Sexiest Man Alive“ Bradley Cooper macht da mittlerweile gern mit.
JEONG: Ja, man darf nicht vergessen, dass es einem viel leichter fällt, sich zum Affen zu machen, wenn man unter Freunden ist. Und wir sind alle im Laufe der Jahre zu Freunden geworden.
 
Wie viele der Gags kommen von Ihnen selbst?
GALIFIANAKIS: Wäre schön, wenn ich jetzt sagen könnte, dass mir immer diese wunderbar beknackten Oneliner einfallen. Das ist leider nicht wahr. Das wahre Genie dieser Reihe ist unser Regisseur Todd Phillips. Er hat „Hangover“ entwickelt. Wenn wir Ideen haben, dann berücksichtigt er die gern. Aber es ist nicht so, dass wir wie im Improvisations-Theater beieinander sitzen und uns die Gags zuwerfen.
 
Nichts kann ihn stoppen: Ken Jeong als Mr. Chow © Warner Bros.


Hollywood funktioniert schon immer so, dass auf Filmerfolge mit Fortsetzungen reagiert wird.
JEONG: Kann sein. Aber das merkt man leider auch an den Produkten. Wenn man immer mehr Wasser hineinschüttet, wird eine Suppe nicht unbedingt besser davon. Was „Hangover“ angeht; es sind keine weiteren Folgen geplant. Und ich kann mir momentan auch nicht vorstellen, dass es in fünf oder zehn Jahren einen Nachschlag geben wird.
GALIFIANAKIS: Auf der einen Seite ist es schön, wenn man weiß, dass die Fans einen über drei Jahre hinweg geliebt haben. Aber dass jetzt Schluss ist, erfüllt uns alle schon ein wenig mit Wehmut. Wir waren irgendwie eine tolle Truppe.