Megan Fox über „Teenage Mutant Ninja Turtles“


„Aliens? Die gibt es für mich!“

13.10.2014
Interview:  Peter Beddies

Megan Fox: „Film ist eine visuelle Industrie. Da hilft es, wenn man gut ausschaut“ © Paramount

Megan Fox: Die einen (zumeist Männer) lieben sie. Die anderen (zumeist Frauen) finden sie doof. Fakt ist, es gibt derzeit im Filmgeschäft kaum eine Schauspielerin, die derart auf ihr Äußeres festgelegt wird. Woran Fox selbst schuld ist. Denn zu den Aufnahmen mit nassem Shirt und knappen Höschen in „Transformers“ hat sie wohl niemand gezwungen. „Transformers“ ist für die Tochter eines Bewährungshelfers aus Tennessee mittlerweile Geschichte. Megan Fox ist jetzt 28, verheiratet (mit Schauspieler Brian Austin Green), zweifache Mutter und hat eine neue Film-Heimat gefunden – die „Teenage Mutant Ninja Turtles“ (Kinostart: 16. Oktober).  Im FilmClicks-Interview erzählt sie  über ihren aktuellen Film, Außerirdische, Gottes-Teilchen, die Pyramiden und die wichtigen Dinge im Leben. 


FilmClicks: Megan Fox, Sie spielen in „Teenage Mutant Ninja Turtles“ eine Journalistin, die einmal stöhnt, sie müsse merkwürdigen Kram machen, der sie unterfordert. Haben Sie da manchmal gedacht: „Hey, klingt ja wie mein Leben?“
Megan Fox: Nein, überhaupt nicht. Die Einstellung, dass ich etwas Besseres verdient hätte, die ist mir völlig fremd. Wenn es mir eines Tages gelingt, für meine schauspielerischen Leistungen gelobt zu werden, fein. Wenn meine Karriere so weitergeht wie bisher, auch gut.
 
Bekommen Sie manche Rollen nicht, weil Regisseure oder Produzenten meinen, Sie würden zu gut aussehen?
Na ja, es ist schon von Vorteil in meinem Beruf, wenn man einigermaßen attraktiv ist. Wir sprechen nun mal von einer visuellen Industrie. Da hilft es eher, wenn man gut ausschaut. Ich blende allerdings völlig aus, was im Internet über mich steht. Alle paar Wochen könnte ich über mich lesen, dass ich wahlweise zu dünn oder zu fett bin.
 
Nicht mal hin und wieder ein Blick bei Google?
Nein, auf keinen Fall. Ich kann meinem Hirn beim besten Willen nicht gestatten, sich mit diesem Zeug zu vergiften.
 
Das heißt, wenn es – zum Beispiel nach Flops wie Ihrem Western „Jonah Hex“ – Häme gibt..
…dann bekomme ich das nur mit, wenn andere Menschen mir sagen, was da so steht. Warum soll ich mich auch im Nachhinein ärgern? Ich halte es mit dem alten Grundsatz, dass das Universum die Dinge für Dich bereithält, die für Dich bestimmt sind. So sitze ich jetzt hier vor Ihnen in Berlin und weiß nicht, was die Zukunft bringt. Ich weiß nur, dass irgendwas geschehen wird.
 
Reden wir kurz über das, was geschehen ist. Vor ein paar Tagen waren Sie bei „Wetten, dass…?!“ im Fernsehen und hinterher meinten Zuschauer, Sie hätten sich unwohl gefühlt, weil Sie so steif dagesessen hätten.
Nein, überhaupt nicht. Ich meine, es ist schon eine sehr eigenartige Show. Wir haben in den USA auch Merkwürdiges. Aber so etwas?! Wissen Sie, was meiner Ansicht nach irgendwie geändert werden müsste? Das System der Übersetzung. Es ist recht laut in der Halle und da hat man dann diesen Stecker im Ohr und versucht krampfhaft mitzubekommen, was gerade für ein Witz gerissen wurde. Kann vor Anstrengung nicht mal dem Moderator ins Gesicht blicken. Dass man dabei aussieht wie der letzte Idiot mit versteinerter Miene, das liegt ja wohl auf der Hand.
 
Zurück zu den „Teenage Mutant Ninja Turtles“. Waren Sie als Kind ein Fan der Comic-Helden?
Ja, vor allem die Filme hatten es mir angetan. Und besonders gern mochte ich den zweiten Teil der Kinoserie.
 
Was hat der neue „Ninja Turtles“-Film, das den alten fehlte?

Definitiv die Möglichkeiten der Trickschmiede ILM. Bei den früheren Filmen waren Schauspieler in Anzügen zu sehen. Heute lässt die Computertechnik so viel mehr zu. Wir können in fantastische Welten eintauchen und die sehen echt glaubwürdig aus.
 
Es ist für Sie aber sicher schwer, vor einer grünen oder blauen Wand zu stehen und mit jemandem zu spielen, der gar nicht da ist.

Sehe ich anders. Wir hatten schon Darsteller am Set, die wir anspielen konnten. Die waren natürlich nicht so groß wie die Turtles dann im Film. Aber wir hatten echte Menschen vor uns und nicht nur eine Trickwand.
 
Wo sind die Ninja Turtles? Megan Fox als Reporterin bei der Recherche © Paramount

Ihre Figur, die Journalistin April, sieht die Turtles als erste. Doch sie hat dann ziemliche Schwierigkeiten, dass die Menschen ihr glauben, was sie gesehen hat. Wie halten Sie es generell ist mit dem Glauben?

Ha, ich bin genau die richtige Person für diese Frage! Ich glaube an alles, was andere eigenartig finden! Aliens? Die gibt es für mich! Wurde die ganze menschliche Rasse aus dem All eingeflogen? Unbedingt möglich! Und wenn jemand anfängt, mit mir zu diskutieren, dann stelle ich nur folgende Frage: Woher kommen denn bitte die perfekt gebauten Pyramiden in Ägypten? Damals konnten die Menschen so was noch nicht bauen. Es gibt so viele unbeantwortete Fragen und ich bin offen für alle Meinungen.
 
Sie klingen sehr engagiert, wenn Sie das sagen.
Ja, so was kann mich schon mal aufregen. Ich verstehe es nie so richtig, wenn die Menschen etwas nicht begreifen, das auf der Hand liegt. Was hat denn die Wissenschaft 2012 herausgefunden? Dass es ein Gottes-Teilchen gibt. Wissenschaft und Spiritualität werden mehr und mehr eine Ehe eingehen. Alte Prophezeiungen werden eintreffen und wir werden alle mit offenen Mündern dastehen.
 
Mit solchen Themen verbringen Sie also Ihre Zeit, anstatt bei Google und Facebook nach dem Rechten zu schauen!
Genau. Es macht mich wahnsinnig, wenn die Menschen viel Zeit für Sachen vergeuden, über die ich nur den Kopf schütteln kann. Da gibt es zum Beispiel die Wish-Foundation für kranke Kinder. Und eines dieser Kinder hat sich gewünscht, dass sie ganz viele Follower bei Instagram bekommt. Das hat mich fassungslos gemacht. Es sagt viel darüber aus, wie die Jugend heute die Medien nutzt und dass sie die absolut falschen Prioritäten setzt.
 
Aber dafür ist man doch jung, dass man falsche Wege geht.
Auch wieder wahr. Doch es muss diesen jungen Menschen jemand sagen, dass es totaler Quatsch ist, sich davon abhängig zu machen, wie viele Follower sie haben. Dass es blödsinnig ist, etwas Idiotisches von sich zu geben und dann zu hoffen, dass ganz viele Menschen darauf reagieren. Das macht alles keinen Sinn. Man sollte in sich selbst nach Frieden suchen, anstatt dauernd auf das zu reagieren, was von Außen kommt.
 
Ihr Ausweg aus dieser Krise?
Der schlichte Aufruf: Leute, lasst Euch nicht von Handys und Tablets und Co. vorschreiben, was Ihr zu tun habt. Lasst eurer Vorstellungskraft freien Lauf. Findet eure eigenen Bilder in der echten Welt mit echten Menschen und werdet auf diese Weise glücklich.
 
Das sind große Worte. Wie halten Sie es da mit Ihren Kindern?
Die werden frühestens, wenn sie 13 Jahre alt sind, über Handy und Internet verfügen können.
 
Wie wollen Sie denn das hinbekommen?
Zum Beispiel, indem ich sie in einen Montessori-Kindergarten gebe. Dort ist es für die Kinder verboten, ein Handy zu haben. Also werden bei ihnen auch keine Begehrlichkeiten geweckt. Glauben Sie mir, ich werde meine Kinder zu selbstbewussten, kreativen und glücklichen Wesen erziehen. Das ist mein Ziel. 



Kritik
Teenage Mutant Ninja Turtles
Hollywoods Action-Sprengmeister Michael Bay produzierte die neue Verfilmung des Superhelden-Comic-Klassikers „Teenage Mutant Ninja Turtles“. Megan Fox kämpft im Action-Dauerfeuer an der Seite der freundlichen, aber wehrhaften Mutanten.  Mehr...