Rico, Oskar und die Tieferschatten

So muss Kinderkino sein


FilmClicks:
Beste Freunde: Rico (Anton Petzold, re.) und Oskar (Juri Winkler) © 2014 20th CenturyFox
DIE STORY: „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ ist die gelungene Verflmung des gleichnamigen Kinderbuch-Bestsellers von Andreas Steinhöfel.
Der Plot: „Kann es sein, dass du ein bisschen doof bist?“ fragt der kleine Oskar den jungen Rico bei ihrer ersten Begegnung. „Ich bin ein tiefbegabtes Kind“ antwortet Rico selbstbewusst.
Tiefbegabt: das heißt, Gedanken fallen gerne mal aus seinem Kopf. Sprich, er ist sehr, sehr vergesslich. Damit das nicht zu oft passiert und die Gedanken nicht auf Nimmerwiedersehen verschwinden, hat Rico ein altes Diktiergerät – und hält alles fest, was ihm durch den Kopf geht. Wenn er mit seiner alleinerziehenden Mutter (Karoline Herfurth) durch den Kreuzberger Kiez läuft oder er sich alleine den Weg zum Einkaufen merken muss. Besonders schwierig, da Rico weder links noch rechts voneinander unterscheiden kann.
Oskars Markenzeichen hingegen ist ein alter Motorradhelm. Oskar ist nämlich hochbegabt und weiß, wie viele Unfälle am Tag passieren. Sicher ist da sicher. Zusammen ergeben die beiden neuen Freunde ein herrlich erfrischendes und ungewöhnliches Duo. Doch als der Schnäppchen-Kindesentführer Mr. 2000 sein Unwesen in Berlin treibt, gerät einer der Jungs unfreiwillig in Gefahr.
 
DIE STARS: Könnten noch ganz groß werden. Denn Anton Petzold als Rico und Juri Winkler als Oskar spielen die Drei-Käse-Hochs, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Mit kindlichem Charme und Naivität, dass man die beiden am liebsten direkt adoptieren möchte. In den Erwachsenen-Rollen werden Karoline Herfurth, Ronald Zehrfeld, David Kross und Milan Peschel von den Kleinen fast schon an die Wand gespielt.

Mutter und Sohn: Karoline Herfurth mit Anton Petzold © 2014 20th Century Fox

Die hochkarätige Besetzung zeigt den mittlerweile hohen Stellenwert von Kinderfilmen in der deutschen Kinofilmlandschaft. Die Dreharbeiten der Fortsetzung beginnen Ende Juli. Denn wie immer muss es schnell gehen – bevor aus Anton und Juri Teenager werden und die Lausbübigkeit der beiden verloren geht.
 
DiIE KRITIK: Regisseurin Neele Leana Vollmar hat nach „Maria, ihm schmeckts nicht“ auch hier wieder alles richtig gemacht. Die Vorlage, der Bestseller „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel (Deutscher Jugendliteraturpreis) bietet genug Platz für kindliche Abenteuer, aber auch Lektionen für Erwachsene.
Wenn Oskar wutentbrannt vor der Tür des Nachbarn steht und nicht unhöflich behandelt werden will, nur weil er ein Kind ist, oder wenn er der Eisverkäuferin (Gastauftritt: Anke Engelke) trotzig erwidert, er könne nicht nur bis fünf, sondern auch bis sieben zählen, dann sind es genau die Momente, die allen Kindern Respekt abverlangen, egal ob hoch- oder tiefbegabt.
Dabei lässt Vollmar genug Platz, die Hauptcharaktere auf Augenhöhe kennenzulernen und mit ihnen und ihren sommerlichen Abenteuern mitzufiebern. „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ ist rasant, witzig und spritzig erzählt. So macht Kinderkino Spaß.
 
IDEAL FÜR: Alle tief- und hochbegabten Kinder und Erwachsenen.






Trailer
LÄNGE: 96 min
PRODUKTION: Deutschland 2014
KINOSTART Ö: 11.07.2014
REGIE:  Neele Leana Vollmar
GENRE: Familie/Kinder
ALTERSFREIGABE: jugendfrei


BESETZUNG
Anton Petzold: Rico
Juri Winkler: Oskar
Karoline Herfurth: Tanja Doretti
Anke Engelke: Eisverkäuferin
Ronald Zehrfeld: Simon Westbühl
David Kross: Rainer Kiesling