Zwischen Himmel und Eis

Bilder einer unbequemen Wahrheit


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Ein Mann in seinem Element: Der Polarforscher Claude Lorius in der Arktis © Filmladen
DIE STORY: Der Dokumentarfilm „Zwischen Himmel und Eis“ setzt dem 82jährigen französischen Wissenschaftler Claude Lorius ein Denkmal. Der Polarforscher hat mehrere Jahre in der Arktis gelebt. Oscar-Preisträger Luc Jacquet begleitet ihn in die eisige Region und lässt Lorius ausführlich darüber berichten, was der Mensch in den letzten 100 Jahren so alles Klimaschädliches angerichtet hat.

Unterwegs in die Arktis: Forscher Claude Lorius (li.) und Regisseur Luc Jacquet © Filmladen

DIE STARS: Wie so oft bei Dokumentarfilmen sind es nicht die großen Namen, die einen hier anspringen. Wobei Luc Jacquets Kino-Hit „Die Reise der Pinguine“ schon ein weltweites Phänomen gewesen ist. Der Name Claude Lorius hingegen dürfte nur denen was sagen, die sich intensiv mit Ökologie oder dem ewigen Eis beschäftigt haben.
 
DIE KRITIK: Eigentlich müsste der Hauptdarsteller von „Zwischen Himmel und Eis“ überall auf der Welt bekannt sein. Aber Claude Lorius hat sein Leben einer unbequemen Wahrheit verschrieben. Seit vielen Jahrzehnten reist der Wissenschaftler immer wieder in die Arktis. Die zum Teil kilometerdicken Eisschichten (die besorgniserregend schnell schmelzen) haben es ihm angetan. Immer wieder bohrt er bei zum Teil –60 Grad Celsius im Eis. Dringt in Schichten vor, die ihm verraten, wie sich das Klima in den letzten 800.000 Jahren verändert hat.
Der Filmemacher Luc Jacquet hat mit dieser Doku einerseits einen Appell an uns alle gedreht, endlich damit aufzuhören, das Klima so zu vernachlässigen. Und er schuf zugleich ein bewegendes Filmporträt von  Claude Lorius. Der Wissenschaftler bekommt ausgiebig Gelegenheit, davon zu erzählen, wie es ist, sich darüber zu freuen, wenn es draußen milde –25 Grad hat. Aber der Großteil des Films handelt davon, wie Lorius entdeckte, welch schädliche Folgen der weltweite CO2-Ausstoss hat. Seit mehr als 30 Jahren kämpft er darum, dass die Politik das anerkennt. Aber so gut wie niemand will ihm zuhören.
„Zwischen Himmel und Eis“ ist alles andere als ein krachender Blockbuster. Eher ein intensiver kleiner Film, den man ob seiner Botschaft aber nicht mehr vergisst.
 
IDEAL FÜR: Kinogänger, die gern etwas über die Umwelt und den leidenschaftlichen Kampf eines stillen Helden erfahren.






Trailer
LÄNGE: 89 min
PRODUKTION: Frankreich 2015
KINOSTART Ö: 27.11.2015
REGIE:  Luc Jacquet
GENRE: Dokumentation