Vox Lux

Geschichten von Pop und Terror


FilmClicks:
Natalie Portman spielt in „Vox Lux“ eine Pop-Diva, die unter ihrem Ruhm zu leiden scheint © Kinostar
GESAMTEINDRUCK: „Vox Lux“ ist ein schrecklich langweiliger und in sich selbst verliebter Musikfilm, der die Themen Pop und Terror verknüpft. 
 
DIE STORY: Das Drama „Vox Lux“ erzählt von einem Mädchen namens Celeste. Im Jahr 1999 überlebt sie einen Amoklauf an ihrer Schule. Beim Trauergottesdienst singt die Dreizehnjährige (Raffey Cassidy) mit ihrer Schwester einen selbst geschriebenen Song, der zum Welthit wird. In der Folge wird Celeste (als Erwachsene gespielt von Natalie Portman) zum Pop-Superstar,  kommt mit dem Berühmtsein allerdings überhaupt nicht klar. 

Nur auf der Bühne ist sie souverän: Celeste (Natalie Portman) bei einem Konzert © Kinostar

DIE STARS: Dieser Film wäre ohne Natalie Portman nicht nur nicht vorstellbar. Er wäre wohl noch schlimmer geworden, als er ohnehin schon ist. Aber Natalie gibt hier, wie in jedem ihrer Filme, schlichtweg alles. Sie singt und tanzt sich die Seele aus dem Leib. Sie geht durch alle vorstellbaren künstlerischen Höllen. Doch Regisseur Brady Corbet hat einfach keine Ahnung, was er mit dieser schauspielerischen Urgewalt anfangen soll. 
Zwei Nebenrollen sind prominent besetzt:  Stacy Martin („Nymphomaniac“) spielt Celestes ältere Schwester Eleaonor. Der Part von Jude Law heißt schlicht „Der Manager“.
Die Engländerin Raffey Cassidy ist in einer Doppelrolle erst als junge Celeste und dann als Celestes Tochter Albertine zu sehen.    

Plötzlich Popstar: Die junge Celeste (Raffey Cassidy) ist noch scheu © Kinostar

DIE KRITIK: „Vox Lux“ klingt von der Idee her nicht schlecht. Wie verschmelzen Terror und Pop? Was löst das eine aus und was das andere? Inwiefern gehören diese Dinge zueinander? Der 30-jährige Filmemacher Brady Corbet, seit seinem seltsam versponnen und verstörenden Debüt „The Childhood of a Leader“ vor vier Jahren als neues Wunderkind des US-Kinos ausgerufen, bohrt gern das ganz dicke Brett. Bei „Leader“ ging das noch gut. Hier scheitert er auf der ganzen Linie.
Brady Corbet, der auch das Drehbuch schrieb,  hat sich dazu entschieden, den Film in zwei Teile zu zerlegen. Einmal Celeste als junge Dame, die nach dem überlebten Amoklauf  auf dem Weg zum Ruhm ist.
Dann ein Schnitt ins Jahr 2017 – also 18 Jahre später. Der zweite Teil von „Vox Lux“ beginnt mit einer Terror-Attacke. Die Attentäter, die ihre Gesichter mit Masken aus einer Celeste-Show verhüllen, mähen an einem Strand die in Panik fliehenden Badegäste nieder. Und Celeste, die an diesem Tag ein Stadionkonzert in ihrer Heimatstadt geben soll, wird gefragt, ob sie die Show wegen der Attacke absagen will. Das will sie nicht.
Celeste steht zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt ihres Ruhms. Doch wie erlebt man sie? Entweder sie zickt mit allem und jedem herum. Oder sie tanzt in nicht enden wollenden Musik-Szenen. Wie gesagt, die Themen Terror und Pop sollen den roten Faden für diesen Film bilden. Aber Brady Corbet verliert ihn völlig – schade!  
Dabei wäre es schön gewesen, wenn Corbet erneut sein Talent unter Beweis gestellt hätte. Immerhin stammt der Soundtrack von renommierten Künstlern. So kommt die Pop-Musik von Sia. Für große Teile des Scores war der später (und viel zu früh) verstorbene Scott Walker zuständig. Walkers Musik – im Grunde genommen eher eine sehr eindrucksvolle Geräuschkulisse – passt sehr gut zur Handlung. Wenn man denn überhaupt von einer sprechen kann.
 
IDEAL FÜR: Fans von Natalie Portman, die jeden Film mit ihr sehen wollen.
 







Trailer
LÄNGE: 116 min
PRODUKTION: USA 2018
KINOSTART Ö: 26.07.2019
REGIE:  Brady Corbet
GENRE: Drama|Musikfilm
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
Natalie Portman: Celeste
Raffey Cassidy: Celeste (jung) / Albertine
Stacy Martin: Eleanor
Jude Law: Der Manager