Urfin – Der Zauberer von Oz

Eine Story aus zwei Märchenwelten


FilmClicks:
„Urfin – Der Zauberer von Oz“: Der Tischler Urfin und seine hölzerne Armada © 24 Bilder Verleih
GESAMTEINDRUCK: Der Trickfilm „Urfin – Der Zauberer von Oz“ bietet  nette Unterhaltung und ist auch für kleinere Kinder geeignet.
 
DIE STORY: Urfin ist ein mürrischer Tischler, dem nie etwas Besonderes gelingt. Bis er eines Tages entdeckt, dass um seine Hütte herum ein Kraut wächst, das man zu einem magischen Pulver verarbeiten kann. Als er das Pulver auf Holzsoldaten streut, erwachen sie zum Leben. Urfin sieht seine Chance gekommen, in die nahe Smaragdstadt einzurücken und dort die Herrschaft zu übernehmen. Einzig ein Mädchen namens Dorothy kann etwas dagegen unternehmen.

Urfin rückt in die Smaragdstadt ein © 24 Bilder

DIE STARS: Oliver Kalkofe leiht seine Stimme schon seit vielen Jahren Trickfilm-Figuren. Hier leistet er ganze Arbeit. Sein Urfin ist mal zu Tode betrübt, dann hat er Allmachts-Fantasien. Und trotzdem scheint irgendwo in ihm ein guter Kern zu lauern. All das gestaltet Kalkofe sehr schön.

Die kleine Dorothy hat die Fähigkeit, etwas gegen Urfin zu unternehmen © 24 Bilder

DIE KRITIK: Bei „Urfin - Der Zauberer von Oz“ finden zwei Welten zueinander, die es schon lange Zeit gibt. Angefangen hat alles mit dem Buch „Der Zauberer von Oz“ des Amerikaners Lyman Frank Baum – erschienen 1900. Die meisten dürften zumindest die Hollywood-Verfilmung mit Judy Garlands unsterblichem Lied „Over The Rainbow“ kennen.
In den 1930er Jahren sollte das Buch auch in der Sowjetunion erscheinen. Dem Übersetzer Alexander Wolkow fielen beim Schreiben allerdings viele Dinge ein, die er zur Geschichte beitragen wollte. Also ließ er der Übersetzung sein eigenes Werk folgen „Der Zauberer der Smaragdenstadt“. Im Prinzip dieselbe Geschichte - nur mit anderen Vorzeichen und verändertem Personal. Dem ersten Buch Wolkows, das überall im damals sozialistischen Europa zu einem Riesenerfolg wurde, folgten noch fünf weitere Werke.
„Urfin - Der Zauberer von Oz“ ist nun der Versuch, aus den beiden Welten wieder eine zu machen. Urfin lebt im Zauberreich Oz, er will seiner traurigen Existenz entfliehen und ein mächtiger Zauberer werden. Als er beginnt, die Menschen zu unterdrücken, eilt das Mädchen Dorothy herbei, das von ihrer Großmutter gehört hat, dass es Zauber-Pantoffeln gibt, die man dreimal zusammenschlagen muss, um nach Oz zu reisen.
Dort mit ihrem Hund Toto (der ständig quasselt und besonders Kindern gefallen dürfte) angekommen, lernt sie jede Menge Figuren wie den weisen Scheuch, den feigen Löwen und den Zinnmann kennen. Auf dem Weg, Urfin zu besiegen, müssen die Helden – man kennt das – jede Menge Abenteuer bestehen.
Der Film entstand schon 2017 in Russland. Leider haben sich die Regisseure Vladimir Toropchin, Fedor Dmitriev und Darina Shmidt für einen Look entschieden, der modern wirken soll, doch zu diesem traditionellen Märchen so überhaupt nicht passt. Der große Erfolg der Buchreihe von Alexander Wolkow beruhte zum großen Teil auch auf den Bildern von Leonid Wladimirski. Die hatten Charakter und Tiefe. Man konnte schon beim Lesen seinen eigenen Film im Kopf haben. Die Bilder im Film dagegen wirken glatt und poliert. So wurde aus einem Stück Kult nur ein zwar gut unterhaltender, letztendlich aber ein durchschnittlicher Film. Da wäre deutlich mehr drin gewesen!
 
IDEAL FÜR: Fans der legendären Buchreihe und für Familien mit kleineren Kindern.






Trailer
LÄNGE: 92 min
PRODUKTION: Russland 2017
KINOSTART Ö: 07.06.2019
REGIE:  Vladimir Toropchin, Fyodor Dmitriev, Darina Shmidt
GENRE: Animation|Familie/Kinder
ALTERSFREIGABE: ab 6