Unter dem Regenbogen

Ein französisches Märchen


FilmClicks:
„Unter dem Regenbogen“: Die Autoren und Hauptdarsteller Jean-Pierre Bacri und Agnès Jaoui © Filmladen
DIE STORY: In französischen Filmen wird gerne über Liebe, Leben, Partnerschaft philosophiert, und „Unter dem Regenbogen“ ist da keine Ausnahme. Es gibt keinen Plot an sich, sondern nur viele kleine persönliche Geschichten, die sich zu einer Abhandlung über das Leben verdichten: Marianne (Agnès Jaoui) ist joblose Schauspielerin und hat eine Phobie vor dem Autofahren. Bei dem Fahrlehrer Pierre (Jean-Pierre Bacri) will sie diese loswerden. Pierre hingegen ist neben der Spur, weil ihm eine Wahrsagerin einst das genaue Datum seines Todes genannt hat – und dieser Tag rückt immer näher! Aberglaube mischt sich da mit dem Verzweifeln an der eigenen Endlichkeit.
Dann gibt es in diesem träumerischen Film auch noch Pierres Sohn Sandro (Arthur Dupont), der sich in die junge Laura (Agathe Bonitzer) verliebt. Die beiden sind im Glück, bis Laura bemerkt, dass es noch mehr gibt, als bloß die eine große Liebe. Die Realitäten der Figuren verkomplizieren sich zusehends.

Junges Glück am Rande des Unglücks: Agathe Bonitzer und Arthur Dupont © Filmladen

DIE STARS:  Seitdem Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri zusammenarbeiten, kreisen ihre Filme um das Zusammenleben von Menschen – und sie tun das auf eine sehr französische Art. Jaoui und Bacri waren lange Zeit ein Paar, sind heute zwar getrennt, setzen die gemeinsame Arbeit an ihren Projekten in der Personalunion von Drehbuchautor/Darsteller aber fort. Jaoui setzt dann alles zudem als Regisseurin in Szene. Kennengelernt haben sich die beiden Schauspieler übrigens bei einem Großmeister des Kinos: Sie standen schon gemeinsam vor der Kamera des kürzlich verstorbenen Alain Resnais.

DIE KRITIK: Im Unterschied zu den oft tristen, tiefsinnigen Abhandlungen über Leben, Lust und Liebe, die man aus Frankreich immer wieder zu sehen bekommt, hat „Unter dem Regenbogen“ eine große Leichtigkeit.
Regisseurin Jaoui legt Wert auf eine märchenhafte Komponente in ihrer sauber und stilsicher umgesetzten Inszenierung, weshalb es hier nicht nur Lebens-Weisheiten und Aphorismen zu Liebe und Tod gibt, sondern auch einen bösen Wolf. Dass die Story nicht vor Originalität strotzt, macht der Twist mit der „märchenhaften“ Inszenierung wieder wett. Darstellerisch sind die Leistungen einwandfrei, die Figuren gut besetzt. Alles in allem: Französisches Dialog-Kino mit einem Tick Übersinnlichkeit.

IDEAL FÜR: Frankophile Kinobesucher.






Trailer
LÄNGE: 112 min
PRODUKTION: Frankreich 2013
KINOSTART Ö: 15.08.2014
REGIE:  Agnès Jaoui


BESETZUNG
Agnès Jaoui: Marianne
Jean-Pierre Bacri: Pierre
Agathe Bonitzer: Laura
Arthur Dupont: Sandro