The Transporter – Refueled

Auto-Action mit viel PS


FilmClicks:
„The Transporter – Refueled“: Der Transporter (Ed Skrein) und seine Auftraggeberin (Loan Chabanol) © Universum
DIE STORY: Der Titel „The Transporter – Refueled“ deutet es schon an: Das Action-Vehikel aus der  Filmschmiede des Franzosen Luc Besson wurde für die vierte Ausgabe frisch aufgetankt. Damit ist allerdings weniger der Benzinstand gemeint als die Hauptfigur. Jason Statham gab den Zündschlüssel ab und lässt jetzt Ed Skrein auf den Fahrersitz, der als Chauffeur namens Frank Martin heiße Waren über die Highways (an der Cote d’Azur) transportiert.
Im neuen Film wird der neue Mann von einer dunkelhaarigen Schönen namens Anna (Loan Chabanol) engagiert, die mittels Perücke gern zur Blondine mutiert. Dann gleicht sie quasi aufs Haar ihren blonden Freundinnen, die ebenfalls gern im Áuto Platz nehmen.
Gemeinsam wollen die Damen Rache nehmen an russischen Mafiosi, die Anna einst zwangen, als Callgirl zu arbeiten. Damit Frank Martin, der Transporter, angesichts der zu erwartenden Kämpfe nicht abhaut, haben die Mädels vorsichtshalber seinen Vater, Frank Senior (Ray Stevenson), entführt. So wollen sie sich die unverbrüchliche Solidarität ihres Fahrers sichern.

An Blondinen herrscht zur Freude des Transporters kein Mangel © Universum

DIE STARS: Der Engländer Ed Skrein, der neue Transporter, bewies 2014 im Massaker Movie „Northmen – A Viking Saga“, dass er zuschlagen kann. Die Leading Lady Loan Chabanol, eine Pariserin, begann ihre Laufbahn als Model; „Transporter Refueled“ ist ihr dritter Film.
Der gelernte Cutter Camille Delamarre führt zum zweiten Mal Regie. Sein Debüt feierte er 2014 mit dem Action-Reißer „Brick Mansions“, in dem der verstorbene Paul Walker seine letzte komplette Rolle spielte.

Und - Action! Bisweilen muss auch ohne Auto gekämpft werden © Universum

DIE KRITIK: Die Filme, an denen Luc Besson beteiligt ist, haben immer etwas von einer Wundertüte: Mal liefert der Pariser Kino-Guru als Autor, Produzent und/oder Regisseur Meisterliches ab („Leon – Der Profi“ etwa, „Das fünfte Element“ oder,  wie im letzten Jahr, einen Knaller wie „Lucy“). Dann wieder muss man mit biederster Action-Massenware von der Stange vorlieb nehmen.
„The Transporter Refueled“ ist ein Film der Massenware-Kategorie: Die Story dieser heftig knallenden und durchgeknallten Dauer-Verfolgungsjagd vergisst man schon, während man noch im Kino sitzt. Die Darsteller sind schwach (aber, sofern weiblich, fesch), die Figuren eindimensional, die Dialoge banal und die Pointen müde.
Im Grunde dient das ganze Unternehmen vornehmlich dazu, die Autofahrten attraktiv in Szene zu setzen, die den Transporter bei seinen Heldentaten zeigen. In diesem Fall darf sich die Autofabrik mit den vier Ringen über einen Werbespot im Spielfilm-Format freuen, der den Audi S8 2012 Sedan sehr vorteilhaft ins Bild rückt.  
Der Vergleich zwischen Ed Skrein und seinem Vorgänger Jason Statham fällt allerdings unvorteilhaft aus für den neuen Mann, dem es nicht gelingen will, Stathams augenzwinkernde, selbstironisch angehauchte Macho-Härte  auf die Leinwand zu bannen. Mr. Statham ist ja PS-mäßig zu „Fast & Furious 7“ weitergezogen und er wird 2017 auch in „Furious 8“ zu sehen sein. Vergleicht man „FF 7“ mit „The Transporter Refueled“, war dieser Transfer eine gute Wahl.
 
IDEAL FÜR: Freunde von Automobil-Filmen, die frischen Stoff brauchen, wenn „Fast & Furious“ Pause macht.






Trailer
LÄNGE: 97 min
PRODUKTION: Frankreich / China 2015
KINOSTART Ö: 03.09.2015
REGIE:  Camille Delamarre
GENRE: Action


BESETZUNG
Ed Skrein: Frank Martin
Loan Chabanol: Anna
Ray Stevenson: Frank Senior