The First Purge

Das große Schlachten beginnt


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„The First Purge“: Für eine Nacht herrscht auf den Straßen mörderische Anarchie © Universal
GESAMTEINDRUCK: „The First Purge“ bietet soliden Grusel, der auch dem heutigen Trump-Amerika entspringen könnte.
 
DIE STORY: Der dystopische Horrorfilm „The First Purge“ geht an den Anfang der „Purge“-Serie. Der vierte Teil der Mörder-Saga spielt noch vor dem ersten. Hier wird erklärt, warum die Nacht der straffreien Morde eingeführt wurde und was passierte, als Teile der Bevölkerung nicht mitmachen wollten.

Die Wissenschaftlerin May Updale (Marisa Tomei, re.) setzt das Morden in Gang © Universal

DIE STARS: Wie schon die ersten drei „Purge“-Folgen setzt auch dieser Film vorwiegend auf junge Talente, die man bisher kaum auf der Leinwand gesehen hat. Lediglich die Oscar-Preisträgerin Marisa Tomei, deren Glanz in den letzten Jahren verblasst ist, könnte man aus Filmen wie „Spider Man: Homecoming“ oder „The Wrestler“ kennen. Hier spielt sie sehr ordentlich die Frau, die die mörderische Nacht ins Leben ruft, dann aber erkennt, welcher Horror dadurch entfesselt wurde.

Die Bürger protestieren anfangs heftig gegen das „Purge“-Projekt © Universal

DIE KRITIK: Einmal im Jahr alle Hemmungen fallen lassen und das tun, wonach einem zumute ist. Die einen nennen es Karneval, die anderen „Purge Night“. 2013 kam der erste Film der Horror-Reihe in die Kinos, in der die US-Regierung alle zwölf Monate für genau zwölf Stunden alle Gesetze außer Kraft setzt. Jeder darf sich in dieser Nacht frei nach seinen Trieben verhalten – und straffrei zum Mörder werden. Aber woher kommt dieser Wahnsinn? Wie hat alles angefangen?
Filmemacher Gerard McMurray erzählt in „The First Purge“ genau davon. Eine Gruppe von Politikern, die sich die „Neuen Gründungsväter Amerikas“ nennen, wollen die Kriminalitäts-Rate im Jahr auf unter ein Prozent drücken. Auf Empfehlung der Wissenschaftlerin Dr. Updale (Marisa Tomei) soll für zwölf Stunden Anarchie herrschen. Zu Beginn will man das Projekt auf einen kleinen Teil New Yorks begrenzen – auf den Bezirk Staten Island.
In den ersten drei „Purge“-Teilen erlebte man stets die Bürgerschaft – oder Teile von ihr – als mordbereite Masse. Das ist im Prequel völlig anders. Denn als die erste „Purge“ ausgerufen wird, sind sich die Menschen in Staten Island sicher, diesen Quatsch nicht mitmachen zu wollen. Sie gehen auf die Straße und skandieren: „Geht nicht purgen!“. Also muss etwas nachgeholfen werden. Die Regierung schickt maskierte Killer auf die Straßen, die so lange morden, bis dann zum ersten Mal der allgemeine große Gewaltausbruch erfolgt.
„The First Purge“ zerfällt in zwei Teile. Im ersten, sehr behäbigen, werden die Personen plus die Idee der Anarcho-Nacht vorgestellt. Im zweiten, sehr rasanten, geht es wieder – wie schon in den ersten drei Filmen – um den dünnen Lack der Zivilisation. Wenn der ab ist, beginnt das große Schlachten, das sehr stylish in Szene gesetzt ist. Ganz bewusst von Regisseur McMurray eingesetzt sind etliche Andeutungen, die auf die heutigen USA und ihren äußerst umstrittenen Präsidenten anspielen.
 
IDEAL FÜR: Fans der „Purge“-Reihe, die wissen wollen, wie alles begann.






Trailer
LÄNGE: 98 min
PRODUKTION: USA 2018
KINOSTART Ö: 05.07.2018
REGIE:  Gerard McMurray
GENRE: Horror
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Marisa Tomei: Dr. May Updale
Y'lan Noel: Dmitri
Lex Scott Davis: Nya
Joivan Wade: Isaiah