Ruf der Wildnis

Große Abenteuer in Alaska


FilmClicks:
Unterwegs in Alaska: John Thornton (Harrison Ford) und sein Hund Buck © 2019 20th CenturyFox
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GESAMTEINDRUCK:
„Ruf der Wildnis“, die Neuverfilmung des berühmten Romans von Jack London, bietet großes Abenteuer-Kino mit Topstars wie Harrison Ford oder Omar Sy – und mit einem tollen Hund namens Buck.
 
DIE STORY: Der Bernhardiner-Mischling Buck  ist ein freundlicher Hüne von einem Hund, der eines Nachts aus einer Villa in Kalifornien gestohlen und nach Alaska verfrachtet wird. Dort, es ist die Zeit des Goldrauschs um 1890, wird Buck beim Abenteurer-Postboten Perrault (Omar Sy) zunächst zum Schlittenhund. Dann wird er an den Finsterling Hal (Dan Stevens) verkauft. Für den Vierbeiner eine Schreckenszeit, die dadurch endet, dass er vom Einsiedler und Goldgräber John Thornton (Harrison Ford) aufgenommen wird. Mann und Hund erleben in der Wildnis Alaskas spannende Abenteuer. Und Buck entdeckt schließlich die wahre Bestimmung seines Lebens.

Ziemlich beste Freunde: Perrault (Omar Sy) macht Buck zum Schlittenhund © CentFox

DIE STARS: Mit Harrison Ford („Indiana Jones“) und Omar Sy („Ziemlich beste Freunde“) spielen zwei der populärsten Stars des internationalen Kinos die menschlichen Hauptrollen in „Ruf der Wildnis“. Filmemacher Chris Sanders feiert sein Debüt als Spielfilm-Regisseur. Für die von ihm inszenierten Animations-Hits „Lilo & Stitch“, „Drachenzähmen leicht gemacht“ und „Die Croods“ hat er schon drei Oscar-Nominierungen eingesammelt.   

„Ruf der Wildnis“ spielt um 1890 zur Zeit des Goldrauschs in Alaska © CentFox

DIE KRITIK: Jack Londons Roman „Ruf der Wildnis“ zählt zu jenen Werken der Weltliteratur, die immer wieder verfilmt werden. Die jüngste Version hat etwas Neues anzubieten: Sie ist eine Mischung aus Spiel- und Animationsfilm. Die Menschen werden von Schauspielern porträtiert. Die Tiere – voran der Hund Buck – kommen aus dem Computer.
Zu Beginn des Geschehens könnte man glauben, Regisseur Chris Sanders hätte aus dem Abenteuer eine kindergerechte Komödie destilliert. Wenn der verwöhnte Buck durch die noble Villa seiner Menschen tollt, wundert man sich fast, dass in dem Haus noch komplette Möbelstücke stehen. Weil der schwergewichtige vierbeinige Tollpatsch alles zerlegt, was in seiner Nähe steht. Doch gleich nach dieser Slapstick-Sequenz wird es ernst. Buck wird vom geldgierigen Gärtner seiner Familie erst gestohlen und dann verkauft. Man ahnt, dass ein hartes Leben vor ihm liegt.
„Ruf der Wildnis“ ist ja eine Erzählung über Freundschaft und Betrug, über Vertrauen und Verrat. Über das Recht des Stärkeren und über die Suche nach dem passenden Platz im Leben. All diese Themen des Romans werden auch auf der Leinwand abgehandelt, allerdings nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Der Film lässt sich in jeder Szene auch als Kino-Abenteuer in der spektakulären Natur Alaskas genießen.
Große Unterhaltung mit tieferer Bedeutung bietet etwa die Sequenz, in der Buck zum Schlittenhund umgeschult wird. Sein neuer Mensch Perrault (Omar Cy legt ihn sehr sympathisch an, mit großer Courage und großem Herzen) reiht den Vierbeiner aus Kalifornien, der offenkundig erstmals im Leben Schnee sieht, in sein Gespann ein. Über Hunderte Meilen geht es zu den Außenposten der Zivilisation.
Buck lernt rasch, und er lernt auch, dass er der stärkste im Rudel ist. Wenn er schließlich den Leithund Spitz zum Duell fordert, ist das ein Fall von Selektion in der Natur, wie er von Charles Darwin hätte beschrieben werden können.
Der einsiedlerhafte Goldsucher John Thornton, Bucks wichtigste menschliche Bezugsperson, greift erst gegen Mitte des Films ins Spiel ein. Harrison Ford spielt ihn wunderbar als zurückhaltenden Brummbären mit Vollbart; mit Abenteuer- und Einsamkeits-Gen. Sein Thornton ist ein Mann, der mit der Sehnsucht nach menschlicher Nähe schon abgeschlossen zu haben scheint – und der dann in der Begegnung mit dem Hund noch einmal wahre und tiefe Freundschaft entdeckt.
Gemeinsam geht es hinaus in die Wildnis, was Buck natürlich ganz besonders taugt, Der Hund erkennt langsam, dass in ihm das Wesen eines Wildtiers schlummert. Er erschnuppert die Natur in all ihren Facetten. Mal macht er neue tierische Bekanntschaften, mal haut er ab. Doch immer wieder zieht es ihn zurück zu seinem zweibeinigen Freund. Auch und vor allem in einer Situation, in der das Leben Thorntons durch einen menschlichen Widersacher bedroht wird.
So ist der neue „Ruf der Wildnis“ ein packender Film geworden, der einen im Kino in jeder Szene fesselt und der nach dem Abspann Stoff zum Nachdenken bietet. Regisseur Chris Sanders hat das Abenteuer trefflich inszeniert. Doch er, der Animations-Spezialist, hat auch das größte Manko der Produktion zu verantworten.
Obwohl es heutzutage möglich ist, Tierfiguren absolut lebensecht zu animieren (letztes Jahr zum Beispiel in „Der König der Löwen“), merkt man Buck und den anderen Tieren viel zu oft an, dass sie aus dem Computer stammen. „Ruf der Wildnis“ ist tricktechnisch erstaunlich weit vom aktuellen State Of The Art entfernt.
 
IDEAL FÜR: Liebhaber kluger Abenteuerfilme – und natürlich für alle Hundefreunde.






Trailer
LÄNGE: 96 min
PRODUKTION: USA 2020
KINOSTART Ö: 20.02.2020
REGIE:  Chris Sanders
GENRE: Abenteuer|Drama
ALTERSFREIGABE: ab 8


BESETZUNG
Harrison Ford: John Thornton
Dan Stevens: Hal
Omar Sy: Perrault
Karen Gillan: Mercedes