Lauf Junge Lauf

Auf der Flucht durch das besetzte Polen


FilmClicks:
Der neunjährige Srulik (Kamil Tkacz) auf seiner Odyssee durch Polen © Filmladen
DIE STORY: Das Drama „Lauf Junge Lauf“ führt ins besetzte Polen während des Zweiten Weltkriegs. Dem neunjährigen Juden Srulik (gespielt von den Zwillingen Andrzej und Kamil Tkacz) bietet sich eine einmalige Chance. Er kann dem Warschauer Ghetto entfliehen. Vom Vater bekommt er den Rat mit auf den Weg, dass er nie vergessen darf, woher er kommt und wer er ist. Das aber fällt ihm sehr schwer. Denn aus Srulik muss auf seiner dreijährigen Odyssee der katholische Junge Jurek werden, damit er in den Wirren des Zweiten Weltkriegs überleben kann. 
 
DIE STARS: Keine - und das ist vom deutschen Oscar-Preisträger Pepe Danquart auch genau so gewollt. Nichts soll von dieser starken Tatsachengeschichte ablenken.
 
DIE KRITIK: Regisseur Pepe Danquart hatte schon immer ein Händchen für außergewöhnliche Stoffe. Nach seinem Oscar für den Kurzfilm „Schwarzfahrer“ vor exakt 20 Jahren hat er eine schwarzhumorige Mafia-Komödie gedreht sowie sich in interessanten Dokumentarfilmen Politikern und dem Sport zugewandt.
Nun bringt er – mit veränderten Namen - die wahre Geschichte des Yoram Friedman auf die Leinwand, der als Kind im Winter 1942 aus dem Warschauer Ghetto flüchten konnte und dann drei Jahre lang quer durch Polen auf der Flucht war.
Danquardt kommt es sehr zugute, dass er das Auge eines Dokumentaristen hat. Die Geschichte, die man mit sehr viel Pathos hätte erzählen können, wird in einer gewissen Nüchternheit erzählt, die dem Film gut tut.
Der Junge Srulik, der sich bald Jurek nennen muss, um eine Überlebenschance zu haben, gerät in viele zum Teil gefährliche Situationen. Er begegnet Menschen, die es gut mit ihm meinen. Andere schauen liebend gern weg, da der Junge eine Gefahr darstellt. Das Spiel der Zwillinge Andrzej und Kamil Tkacz, die sich die Titelrolle teilen, ist exzellent. Nur hin und wieder meint es Danquart mit der Filmmusik zu gut und lässt den Film, der an sich stark genug ist, im Moll-Teppich beinahe ersaufen.   
 
IDEAL FÜR: Alle Kinogänger, die gern in die Historie abtauchen und sich Geschichten aus der Zeit des Dritten Reichs erzählen lassen, die offenkundig noch lange nicht alle erzählt sind.
 






LÄNGE: 108 min
PRODUKTION: Deutschland / Polen / Frankreich 2013
KINOSTART Ö: 29.05.2014
REGIE:  Pepe Danquart
GENRE: Drama
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Kamil Tkacz: Srulik / Jurek
Jeanette Hain: Frau Hermann
Rainer Bock: SS-Offizier