Land der Wunder

Ein handgemachter Film


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„Land der Wunder“: Wolfgang (Sam Louwyck), Angelica (Alba Rohrwacher) und ihre Kinder © Filmladen
DIE STORY: „Land der Wunder“: Die 14-jährige Gelsomina (Maria Alexandra Lungu) und ihre drei Schwestern leben mit ihrer Mutter Angelica (Alba Rohrwacher) und ihrem Vater Wolfgang (Sam Louwyck) ein beinahe schon beschauliches Leben in der italienischen Toskana. Dort, zwischen sanften Hügeln und in Abendsonne getauchten Landstrichen, stellen sie auf ihrem Hof Honig her. Doch das Geschäft läuft mehr schlecht als recht, und an allen Ecken und Enden fehlt es an Geld. Der patriarchalische Vater nimmt deshalb einen deutschen Jugendlichen auf, der straffällig geworden ist und nun im Rahmen eines Resozialisierungsprogramms Besserung erfahren soll.
Martin (Luis Huilca Logrono) bringt das Leben der Familie, und insbesondere jenes von Gelsomina, gehörig durcheinander. Die Teenager-Tochter hat aber noch andere Sorgen: Sie will den Hof retten, indem sie an der TV-Sendung „Village Wonders“ teilnimmt, bei der hohe Summen ausgespielt werden.
Der von Monica Bellucci angepriesene Wettbewerb will lokale Agrarprodukte fördern, und was eignet sich da besser als der Honig aus dem Familienbetrieb? Das Problem: Gelsominas Vater ist strikt dagegen, jedoch will sich die junge Dame endlich einmal durchsetzen…

Monica Bellucci spielt die Moderatorin einer grotesk kitschigen TV-Show © Filmladen

DIE STARS: Man findet sie vor und hinter der Kamera: Vor der Kamera steht mit Alba Rohrwacher eine der beliebtesten Aktricen Italiens, dahinter inszeniert ihre Schwester Alice die Geschichte mit ruhiger Hand und gutem Gespür für ihre Figuren. Italiens Topstar Monica Bellucci hat einen Auftritt als schrille TV-Moderatorin.
 
KRITIK: In Cannes erhielt „Land der Wunder“ 2014 den Großen Preis der Jury - nach der Goldenen Palme die wichtigste Auszeichnung des Festivals. Und das mit Recht: Selten geschieht - vor allem im sonst so hysterischen italienischen Kino - das Wunder, dass ein Film auf ganz magische und poetische Weise nachwirkt.
Die Detailverliebtheit, mit der Regisseurin Alice Rohrwacher von dieser kauzigen Familie erzählt, macht mit Fortgang des Films immer mehr Spaß. Und: Rohrwachers Arbeit ist nicht ohne Fehler, sie feiert geradezu das Unperfekte: Die Regisseurin verzichtete auf digitale Technik und drehte auf Film, weil das eine ganz eigene Textur ergibt, die in der digitalen Kinowelt längst verschwunden ist.
Das Resultat: Sie hat einen „handgemachten“ Film gemacht, der mindestens ebenso gut schmeckt wie der handgemachte Honig seiner Protagonisten.
 
IDEAL FÜR: Honigliebhaber und italophile Arthaus-Kinobesucher.
 






Trailer
LÄNGE: 110 min
PRODUKTION: Italien 2014
KINOSTART Ö: 10.10.2014
REGIE:  Alice Rohrwacher
GENRE: Drama


BESETZUNG
Alba Rohrwacher: Angelica
Maria Alexandra Lungu: Gelsomina
Sam Louwyck: Wolfgang
Monica Bellucci: Milly Catena