Homo Sapiens

So sieht die Welt ohne Menschen aus


FilmClicks:
„Homo Sapiens“: Eine verlassene Achterbahn am Meer © Stadtkino Verleih
DIE STORY: Der österreichische Filmemacher Nikolaus Geyrhalter hat sich für die Doku „Homo Sapiens“ mit seiner Kamera an Orte auf der Welt begeben, die einst von Menschen bevölkert waren, aber aus verschiedenen Gründen zu verlassenen Gegenden wurden.
Die Natur kann sich diese einst zivilisierten Plätze nun mit ihrem stetigen Wachstum zurückholen und daraus entstehen Bilder von seltsam kraftvoller Schönheit. Alle Bilder kommen ganz ohne den Menschen aus und zeigen manchmal besonders gespenstische Gegenden. Vor allem Geyrhalters Dreh in Fukushima hinterlässt einen nachdenklich: Hier sieht es so aus wie vor fünf Jahren, als die Atomkatastrophe passierte und alles panikartig liegen und stehen gelassen wurde.

„Homo Sapiens“ ist ein Film, der komplett ohne Menschenbilder auskommt © Stadtkino Verleih

DIE STARS: Nikolaus Geyrhalter zählt zu den interessantesten Filmemachern des Landes, auch, weil er mit seinen Filmen die Zuschauer stets fordert und sich nicht in bequeme Dramaturgie-Strukturen zurückzieht. Zu den wichtigsten Dokus Geyrhalters zählen etwa „7915 KM“, „Das Jahr nach Dayton“, „Pripyat“ oder „Elsewhere“. Schon in „Pripyat“ begab sich Geyrhalter in die Sperrzone eines havarierten Atomkraftwerks, nach Tschernobyl.
 
Die Natur holt sich verlassene Landschaften rasch zurück © Stadtkino Verleih

DIE KRITIK:
Geyrhalter gestaltet sehr sorgfältig komponierte Bilder der verlassenen Orte, die er rund um den Globus aufgespürt hat. Mehrere Jahre der Recherche ging dem Dreh voraus, und der Regisseur hat mit seinem kleinen Team auch akribische Vorbereitungen getroffen, was etwa den Dreh in der Sperrzone von Fukushima betraf.
Dafür entlohnt der Film mit einer sehr entschleunigten Machart: Die meisten seiner Bilder lässt Geyrhalter minutenlang unkommentiert und unbewegt stehen. Nur dann und wann weht ein Lüftchen durchs Bild.
Was für die einen Zuschauer durch den langsamen Rhythmus möglicherweise zu einer Herausforderung wird, ist für andere eine lohnende Reise in eine Welt des Kopfkinos: Geyrhalter überlässt es seinen Zuschauern, die menschenleeren Bilder mit Leben zu füllen, indem man sich vorstellt, wie hier einst gelebt wurde.
 
IDEAL FÜR: Zuschauer, die eine Herausforderung suchen und sich für ungewöhnliche Schnittfolgen interessieren.
 






Trailer
LÄNGE: 94 min
PRODUKTION: Österreich 2016
KINOSTART Ö: 04.11.2016
REGIE:  Nikolaus Geyrhalter
GENRE: Dokumentation