Escape Plan

Im Knast mit Sly und Arnie


FilmClicks:
Hinter Gittern: Sly & Arnie wollen wieder raus und schmieden einen "Escape Plan" © Concorde
DIE STORY:  Sylvester Stallone spielt in „Escape Plan“ den Meister aller Gefängnis-Ausbrecher.  Sein Ray Breslin ist ein begnadeter Knast-Konstrukteur, der sich gern mal incognito einsperren lässt, um dann einen Ausweg zu suchen (und zu finden). Doch als er einwilligt, ein neues Super-Gefängnis zu testen, das an einem geheimen Ort errichtet wurde, verliert sich seine Spur. Breslin scheint an seine Grenzen  gestoßen zu sein – bis er Arnold Schwarzenegger begegnet. Der heißt in diesem Film Emil Rottmayer und will ebenfalls keine gesiebte Luft mehr atmen. Gemeinsam machen sich die beiden daran, einen „Escape Plan“ zu schmieden.
DIE STARS: Sylvester Stallone (alias Rocky alias Rambo) und Arnold Schwarzenegger, der Terminator und Governor a. D., treffen erstmals in Hauptrollen in einem großen Actionfilm zusammen: Allein diese Tatsache macht „Escape Plan“ zu einem außergewöhnlichen Kino-Event.  Den beiden zuzuschauen, bereitet eine Menge Spaß,  weil sie einander nicht nur mit den Fäusten, sondern auch mit punktgenauen Pointen duellieren (um alsbald die besten Freunde zu werden).  Um die beiden herum gibt’s solide Schauspiel-Arbeit von Stars wie Amy Ryan, Sam Neill oder dem Rapper 50 Cent.
KURZKRITIK: „Escape Plan“ ist ein Blockbuster, den man mit einem breiten Grinsen auf den Lippen genießen kann, weil er solide Action-Sequenzen mit einer großen Portion Humor und (Selbst-)Ironie serviert. Der schwedische Regisseur Mikael Hafström drückt gekonnt aufs Tempo und gibt dem rauen Werk eine angenehm coole Aura. Logik ist nicht die größte Stärke der „Escape Plan“-Story,  aber Actionfilme sind ja in der Regel nicht zum Nachdenken gemacht. Wenn man will, darf man über die Tatsache staunen, dass es hier um die Konstruktion eines Super-Gefängnisses geht, in dem der Staat alle Staatsfeinde und sonstige missliebige Gestalten auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen kann – ohne Gerichtsverfahren, versteht sich.
IDEAL FÜR: alle Action-Fans,  die Sly Stallone und Arnie mögen – vorzugsweise gemeinsam in einem Film.
FilmClicks Kritik.  Arnold Schwarzenegger im Kino in seiner Muttersprache zu hören, ist praktisch ein Ding der Unmöglichkeit.  Im Hollywood-Original spricht er stets sein drolliges steirisches Englisch, und in den deutschen Fassungen lässt er sich synchronisieren. 
 
„Escape Plan“ bietet jetzt, oh Wunder, die Gelegenheit, Arnie endlich einmal auf Deutsch zu lauschen. Allerdings nur in der Originalfassung. Und das geht so: In der Rolle des Häftlings Emil Rottmayer mimt Schwarzenegger einen hysterischen Anfall, in dem er plötzlich vom Englischen ins Deutsche wechselt: „Ich kann nicht mehr! Ich halte die Hitze nicht mehr aus! Hört auf, mich zu quälen!“ Dann betet er ein komplettes Vaterunser von der ersten bis zur letzten Zeile. Aber bevor jetzt die Priester unter den FilmClicks-Usern wohlgefällig nicken, sei verraten, dass der Ex-Gouverneur von Kalifornien sein Gebet mit Sätzen wie „Ich reiße euch die Augen aus!“ und „Ich schneide euch die Eier ab!“ garniert.
 
So wird die Gebetsstunde mit Arnie nicht sehr fromm, doch sie bietet ganz großes Kino. Schwarzenegger, gewiss kein Meister der filigranen Schauspielkunst,  macht die Szene zu einer grotesken Solonummer, die so richtig abhebt. Und die dem Grundrezept von „Escape Plan“  - raue Action plus Spannung und Humor – zusätzlich Würze verleiht.
 
Arnies Gefühlsausbruch, der mithelfen soll, den Gefängnisausbruch vorzubereiten, findet irgendwann in der Mitte des Films statt. Da ist schon viel geschehen.  
 
In der ersten Sequenz wird man Zeuge, wie Sylvester Stallone als Ausbrecherkönig Ray Breslin einen Hochsicherheits-Häf’n wie in einem Spaziergang verlässt – um sich anschließend freiwillig in die Hände der Exekutive zu begeben. Denn dieser Breslin ist kein Knacki, sondern ein Spezialist für die Konstruktion perfekter Kerkermauern, der gern mal die Sicherheit der Gangster-Aufbewahrungsanstalten überprüft.  
 
Freilich kommt auch für einen wie ihn Hochmut vor dem Fall. Als Breslin das Angebot erhält, herauszufinden, ob er das perfekteste aller perfekten Gefängnisse von innen nach außen wieder verlassen kann, sagt er ohne zu zögern Ja. Um bald darauf festzustellen, dass das möglicherweise eine Fehlentscheidung war. Breslin wird – noch als freier Mann - gekidnappt und betäubt, und als er wieder zu sich kommt, sind all seine geheimen Verbindungen zur Außenwelt gekappt. Der Ausbrecherkönig weiß nicht einmal, wo er ist (außer hinter Gittern). Und man teilt ihm mit, dass er diesen Ort nie wieder verlassen wird.
 
Autsch! Das Gefängnispersonal ist den Herren Schwarzenegger und Stallone nicht wirklich wohlgesonnen © Concorde

Was nun? Hoffnung naht  in der muskulösen Gestalt des Herrn Schwarzenegger, der als Emil Rottmayer ebenfalls im Super-Knast einsitzt. Mit roher Kraft und viel Gehirnschmalz beginnen die beiden, einen Plan auszutüfteln,  an dessen Ende die Befreiung stehen soll.
 
Der Weg dorthin ist mit Kämpfen und Explosionen,  mit flotten Sprüchen und mit Ereignissen gepflastert, über deren innere Logik man nicht allzu viel grübeln sollte.  Besser ist es, Seite an Seite mit den Stars in der Action-Achterbahn Platz zu nehmen und sich dahintreiben zu lassen. „Escape Plan“ hat einige recht schräge Überraschungen auf Lager, bis es zum großen Showdown kommt.
 
Fazit: Dieses Kino-Vehikel der Herren Stallone und Schwarzenegger bereitet eine Menge Vergnügen. Die beiden mögen das Rentenalter überschritten haben, doch das hindert sie nicht, mit jugendlichem Elan  und flotten Sprüchen alle Gegner und Hindernisse zu attackieren, die ihnen im Weg stehen.





Trailer
LÄNGE: 116 min
PRODUKTION: USA 2013
KINOSTART Ö: 14.11.2013

GENRE: Action Thriller
ALTERSFREIGABE: ab 16