Die Unfassbaren 2

Magie auf Sparflamme


FilmClicks:
„Die Unfassbaren 2“: Dave Franco, Jesse Eisenberg, Woody Harrelson und Lizzy Caplan © Concorde
DIE STORY: Die Magier  kehren zurück. Die Thriller-Komödie „Die Unfassbaren 2“ bringt eine Wiederbegegnung mit dem Illusionisten-Quartett, genannt Die vier Reiter, das 2013 beim ersten Film einen weltweiten Sensationserfolg herbeizauberte.
So wie damals begnügen sich die Magier nicht damit, Kaninchen aus dem Hut zu ziehen. Der Kartentrickser Atlas (Jesse Eisenberg), der Hypnotiseur Merritt (Woody Harrelson), der Straßenzauberer Jack (Dave Franco) und die Newcomerin Lula (Lizzy Caplan) nutzen ihre Talente zu großen Coups.
In einer Show entzaubern sie mit ihrer Zauberei gleich einmal einen Mobilfunk-Magnaten, der nicht der Wohltäter ist, der er zu sein vorgibt. Danach geht’s rund. Bei einer wilden Flucht hüpfen die Magier auf einem New Yorker Hausdach in einen Rettungsschlauch, der sie kurz darauf in China wieder ausspuckt (wie der Trick funktioniert, wird später erklärt). Doch in Asien sehen sich die Vier Reiter dem sinistren Technik-Guru Walter Mabry (Daniel Radcliffe) gegenüber, der Böses mit ihnen im Schilde führt.
Mabrys Intrigen haben einen Grund: Der junge Mann ist der Sohn von Arthur Tressler (Michael Caine), den die Vier Reiter im ersten Film nach allen Regeln der Illusionskunst finanziell aufs Kreuz legten. Jetzt sinnt der Alte auf Rache. Und auch das FBI ist hinter dem Quartett her. Da nutzt es den Reitern wenig, dass ihr (seit dem ersten Film nicht mehr) geheimer Manager Dylan Rhodes selbst ein FBI-Mann ist.

Die Magier haben einen Treff mit ihrem Feind Walter Mabry (Daniel Radcliffe, M.) © Concorde

DIE STARS:  „Die Unfassbaren 2“ ist, so wie auch das Original, glanzvoll besetzt. Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Dave Franco und Mark Ruffalo wiederholen ihre Rollen als Magier. Michael Caine und Morgan Freeman führen einmal mehr die Feinde der Vier Reiter an. Mit Ex-Harry-Potter Daniel Radcliffe und der Neo-Illusionistin Lizzy Caplan (sie ersetzt Isla Fisher, die ein Baby bekam)  gibt es klingende neue Namen.

Merritt (Woody Harrelson) behält gern das As in der Hand © Concorde

DIE KRITIK: Wie schön wäre es doch, könnte man einen vergangenen Film-Erfolg quasi per Zauberhand einfach wiederholen. Doch nix da: „Die Unfassbaren“ ist ein Film, der unter Problemen leidet, die für viele Fortsetzungen typisch sind. Die Story ist schwächer als beim Original. Das Spieltempo ist drastisch langsamer und die vergnüglichen Überraschungseffekte des Erstlings sind nicht mehr vorhanden.
Kurzum: Wer den ersten Film (US-Titel: „Now You See Me“) liebte, wird vom Nachfolger fast zwangsläufig enttäuscht. Der neue Film setzt sich gemächlich in Gang und verbraucht viel Zeit, um den Plot zu skizzieren. Dann kommt die große Show mit dem Mobilfunk-Mann und die verblüffende Flucht nach China. In diesen Sequenzen spürt man den heißen Atem des Originals.
Doch kaum sind die vier Reiter im chinesischen Macao angekommen, drückt der Film schon wieder auf die Bremse. Die Verhandlungen mit dem schurkischen Mr. Mabry mögen für die Magier wichtig sein – beim Publikum kommen sie als langweilige, hölzerne Dialoge an. Da ist auch Daniel Radcliffe überfordert, der als böser Mann nicht wirklich glaubhaft wirkt. Immerhin folgt dann wieder eine recht witzige Zauber-Nummer in einem Hi-Tech-Tresor.
Die Darsteller der vier Reiter haben wenig Anteil am mäßigen Eindruck des Films. Sie ziehen ihre Zauber-Nummern gekonnt durch. Die kesse Lizzy Caplan ist eine echte Bereicherung fürs Quartett. Und Woody Harrelson kommt immer wieder doppelt ins Bild. Er spielt nämlich auch seinen heimtückischen Zwillingsbruder. 
Ein großes Problem der Produktion ist aber der Wechsel im Regiesessel. „Die Unfassbaren“, das Original, wurde vom Action-erprobten Louis Terretier („The Transporter“) inszeniert. Der drückte so mächtig aufs Tempo, dass man in der magischen Achterbahnfahrt keine Sekunde dazu kam, über allfällige Ungereimtheiten der Story nachzudenken.
Der neue Regisseur Jon M. Chu, der in den letzten Jahren viel mit Justin Bieber drehte, kann da überhaupt nicht mithalten. Erstens ist er durch das viel schwächere Drehbuch behindert. Und zweitens fehlt ihm das Händchen dafür, jene komödiantische Raserei auszulösen, die  im ersten Film so viel Vergnügen auslöste.
So rattert „Die Unfassbaren 2“ recht gemütlich dahin. Das ist nicht gut. Durch die langsame Fahrt treten die Schwächen der Story umso stärker hervor.
 
IDEAL FÜR: Fans von „Die Unfassbaren“, die er in Kauf nehmen,  dass der Spaß des Originals nur gelegentlich aufflackert.






Trailer
LÄNGE: 130 min
PRODUKTION: USA 2016
KINOSTART Ö: 25.08.2016
REGIE:  Jon M. Chu
GENRE: Komödie|Thriller
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Jesse Eisenberg: J. Daniel Atlas
Woody Harrelson: Merritt McKinney
Dave Franco: Jack Wilder
Lizzy Caplan: Lula
Mark Ruffalo: Dylan Rhodes
Daniel Radcliffe: Walter Mabry
Michael Caine: Arthur Tressler
Morgan Freeman: Thaddeus Bradley