Die Agentin

In gefährlicher Mission


FilmClicks:
„Die Agentin“: Rachel (Diane Kruger) und ihr Führungsoffizier Thomas (Martin Freeman) © Luna Film
GESAMTEINDRUCK: „Die Agentin“ ist ein cooler Spionage-Thriller mit einer eindrucksvollen Diane Kruger und einer Story, die an John le Carrés Bestseller „Die Libelle“ erinnert.
 
DIE STORY: Die europäische Mossad-Agentin Rachel (Diane Kruger) wird von ihrem Führungsoffizier Thomas (Martin Freeman) zu einem Einsatz nach Teheran geschickt. Offiziell lässt sie sich dort als Sprachlehrerin nieder, doch in Wahrheit verfolgt sie ein ganz anderes Ziel. Sie soll das Vertrauen des Geschäftsmanns Farhad (Cas Anvar) gewinnen, der brisante Importgeschäfte tätigt. Die angeblich harmlosen elektronischen Geräte, die er importiert, sind nämlich für den Einsatz im iranischen Nuklear-Programm vorgesehen. Der Auftrag ist gefährlich. Und obendrein entwickelt sich zwischen Rachel und Farhad ein heißer Flirt.

Die Agentin Rachel (Diane Kruger) bereitet isch auf einen riskanten Einsatz vor © Luna

DIE STARS: Diane Kruger, geboren als Diane Heidkrüger im norddeutschen Algermissen, schaffte – erst als Model, dann als Schauspielerin – den Sprung zu einer Weltkarriere. Der Durchbruch in Hollywood gelang ihr 2004 als Helena in „Troja“. 2009 spielte sie in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“, 2017 in Fatih Akins Terror-Drama „Aus dem Nichts“.
Der Brite Martin Freeman wurde als Dr. Watson in der TV-Serie „Sherlock“ weltbekannt. Im Kino sah man ihn zum Beispiel in „Per Anhalter durch die Galaxis“ oder in den Marvel-Blockbustern „The First Avenger: Civil War“ und „Black Panther“.
 
Rachel und ihre Zielperson Farhad (Cas Anvar) werden ein Paar © Luna

DIE KRITIK: John le Carré, der unangefochtene Weltmeister des Spionage-Thrillers, schrieb 1983 den Roman „The Little Drummer Girl“ („Die Libelle“), der mit Diane Keaton verfilmt wurde. Eine junge Engländerin  namens Charlie wurde vom israelischen Geheimdienst angeworben, um einen palästinensischen Terroristen auszuschalten.
Die Mossad-Agentin Rachel von Diane Krüger in „Die Agentin“ wirkt nun wie die jüngere Schwester dieser Charlie. Beiden Frauenfiguren fehlt es an familiärem Halt, aber nicht an Kühnheit. Beide haben eine indifferente Sehnsucht nach einer ideellen Heimat. Diese Eigenschaften werden von den Rekrutierern des Mossad ausgenutzt. Obwohl ihre Bindung an die Auftraggeber gering ist, führen Rachel wie Charlie ihre Jobs mit vollem Einsatz aus. Und sie begeben sich wissentlich in große Gefahr.
Im Fall von „Die Agentin“ entsteht daraus ein solider Thriller. Diane Kruger als Rachel ist keine eiskalte, sondern eher eine heißkalte Agentin. In riskanten Situationen (und derer gibt es genug) scheint sie keine Nerven zu kennen, um ihre Tarnung nicht auffliegen zu lassen. Doch privat zeigt sie Emotion. Mit ihrem charmanten Zielobjekt Farhad teilt sie bald das Bett.
Das allerdings war in ihrer Auftragsbeschreibung nicht vorgesehen und löst in der Mossad-Zentrale helle Aufregung aus. Als Farhad bei einer Auslandsreise von den Israelis gekidnappt wird, ist die Aufregung auf Rachels Seite groß. Sie taucht spurlos ab. Und ihr Führungsoffizier Thomas bekommt den Befehl, sie unter allen Umständen wiederzufinden. Schließlich besitzt Rachel  streng geheime Informationen.
Regisseur Yuval Adler folgt bei seiner Inszenierung den Regeln des Thriller-Genres, lässt aber auch kritische Töne anklingen. Zug um Zug wird eine Grundspannung aufgebaut, die den Zuschauer an das Geschehen auf der Leinwand fesselt. Und man lernt wieder einmal (auch das ist eine Parallele zu John Le Carré), dass das Agentendasein nur bei James Bond ein Glamour-Abenteuer ist. Eine Frau wie Rachel hingegen wird kontrolliert, desillusioniert und mit dem Sterben konfrontiert.
Die kühle Unbarmherzigkeit, mit welcher der israelische Geheimdienst seine Ziele verfolgt, kommt beim israelischen Regisseur Adler nicht gut weg. Die religiös verbrämte, unterdrückerische Unbarmherzigkeit des iranischen Staatssystems allerdings auch nicht.
 
IDEAL FÜR: Fans von Spionage-Thrillern mit tieferer Bedeutung.
 






Trailer
LÄNGE: 116 min
PRODUKTION: Frankreich / Deutschland / Israel 2019
KINOSTART Ö: 30.08.2019
REGIE:  Yuval Adler
GENRE: Drama|Thriller
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Diane Kruger: Rachel
Martin Freeman: Thomas
Cas Anvar: Farhad

Interview
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