Der Effekt des Wassers

Platschnasse Romanze


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Eine Love Story im Schwimmbassin: Agathe (Florence Loiret Caille) und Samir (Samir Guesmi) © Polyfilm
DIE STORY: „Der Effekt des Wassers“ ist eine schrullige Romanze über einen Pariser Kranfahrer namens Samir (Samir Guesmi), der sich unsterblich in die Schwimmlehrerin Agathe (Florence Loiret Caille) verliebt.
Um seiner ziemlich widerborstigen Flamme nahe zu sein, belegt Samir einen Schwimmkurs bei Agathe. Fast gelingt es ihm, ihr Herz zu betören – da kommt durch einen dummen Zufall raus, dass er eh perfekt schwimmen kann. Und Agathe ist beleidigt.
Als Agathe bald darauf zu einem Internationalen Bademeister-Kongress nach Island reist, fliegt ihr Samir kurz entschlossen hinterher. Dort gibt er sich zunächst als israelischer Delegierter aus, der mit einem völkerverbindenden Plan für Furore sorgt. Sein Hauptinteresse gilt aber weiterhin Agathe. Durch einen Schlag des Schicksals wird er jedoch erst einmal daran gehindert, seine Liebe auch auszuleben.

Beim Bademeister-Kongress gibt esi vel zu bereden © Polyfilm

DIE STARS: So vergnüglich „Der Effekt des Wassers“ auch anzuschauen ist, hat das Werk doch einen tragischen Hintergrund. Die Komödie ist das filmische Vermächtnis der Autorin und Regisseurin Sólveig Anspach. Die aus Island stammende Pariser Künstlerin starb am 7. August 2015 an Krebs. Der bereits komplett abgedrehte Film wurde nach ihrem Tod von den Mitgliedern ihres Leading Teams fertig geschnitten.        
 
DIE KRITIK: Diese Komödie hat mehr Wasser-Szenen als „Titanic“: Die Ereignisse von „Der Effekt des Wassers“ spielen sich zu großen Teilen in Schwimmhallen und anderen feuchten Biotopen ab. Und wenn die Figuren mal auf dem Trockenen sitzen, dann reden sie, wie etwa bei dem obskuren Bademeister-Kongress, über den Schwimmsport.
Auf die Idee, Bademeister aus aller Welt bei einer Tagung zu beobachten, muss ein Film erst einmal kommen. Natürlich reden die Damen und Herren aus der Bäder-Branche mit heiligem Ernst über ihre Berufswelt, was ihre Debatten für alle Nicht-Bademeister – also praktisch für das gesamte Kinopublikum - nur noch komischer macht. 
Der ganze Film ist reich an absurden Situationen, in denen sich der französische und der nordische Humor prächtig miteinander verbinden; so frei nach dem alten Motto, Gegensätze ziehen sich an.
In der ersten Hälfte der Story kommen die Pointen trotz des vielen Wassers quasi extra dry daher, was ihnen sehr gut tut. Später dann, wenn der verliebte Samir seinen Schicksals-Schlag (der ein Strom-Schlag ist) erlitten hat, kippt die Komödie  ein wenig ins rührselig Märchenhafte. Damit verliert das platschnasse Lustspiel zwar an Schwung, doch ein großes Vergnügen bleibt diese sehr ungewöhnliche Liebesgeschichte allemal.
 
IDEAL FÜR: Alle Liebhaber des französischen und des nordischen Humors.






Trailer
LÄNGE: 83 min
PRODUKTION: Frankreich / Island 2015
KINOSTART Ö: 23.06.2017
REGIE:  Sólveig Anspach
GENRE: Komödie|Romanze
ALTERSFREIGABE: ab 6


BESETZUNG
Samir Guesmi: Samir
Florence Loiret Caille: Agathe