Batman v Superman: Dawn of Justice

Gipfeltreffen der Superhelden


FilmClicks:
Starke Männer unter sich: Batman (Ben Affleck) hat mit Superman (Henry Cavill) etwas zu bereden © Warner Bros.
DIE STORY: „Batman v Superman: Dawn of Justice“, das Comic-Action-Spektakel des Jahres, ist ein Realität gewordener Fan-Traum. Mit Batman und Superman treffen  zwei der ganz großen Ikonen des Comic-Kosmos endlich auf der Leinwand aufeinander.
Der Plot: Die Superman-Story, die vor drei Jahren mit „Man of Steel“ begann, wird weitererzählt. Damals besiegte Superman, der Held und Retter aus dem All, den Superschurken Zod. Doch der Kampf hinterließ eine Menge Kleinholz auf der Erde. Und jetzt weiß die Menschheit  nicht mehr, ob sie Superman (wieder gespielt von Henry Cavill) noch trauen kann.
Auch Batman (Ben Affleck) sieht in seinem Helden-Kollegen zu Beginn des Films eine deutliche Bedrohung. Er würde Superman gern loswerden. Was aber schlecht geht, da Batman als Erdling nie gegen den göttergleichen Superman gewinnen könnte.
Deshalb endet der Streit zwischen den beiden Superhelden bald. Ihre vereinten Kräfte werden dringend gebraucht. Lex Luthor (Jesse Eisenberg) und andere Schurken, die der Menschheit Schlimmes antun wollen, betreten das Spielfeld. Der Kampf der Mächte des Guten gegen jene der Finsternis bringt etliche Wendungen mit sich und ist bombastisch anzuschauen. Der tiefere Sinn der Story wird sich aber wohl erst nach den zwei Fortsetzungen von „Batman v Superman“ erschließen, die 2017 und 2019 unter dem Titel „The Justice League“ ins Kino kommen sollen.
 
Jesse Eisenberg legt den Schurken Lex Luthor sehr exzentrisch an © Warner

DIE STARS: Es darf Entwarnung gegeben werden. Ben Affleck hat, anders als von vielen Spöttern erhofft, als Batman nicht versagt. Er erreicht zwar nicht ganz die tiefe Zerrissenheit von Christian Bale, der mit seinem Batman bei Christopher Nolan die Latte sehr hoch legte. Aber Affleck verkörpert den mal mürrischen und dann wieder wütenden Milliardär Bruce Wayne alias Batman glaubhaft. Und mehr muss es bei diesem Action-Feuerwerk auch nicht sein.
Der Brite Henry Cavill macht als Superman das, was er schon bei „Man of Steel“ gut hinbekommen hat: eine gute Figur im roten Umhang.
Neuzugang Jesse Eisenberg als Lex Luthor wird die Zuschauerschaft spalten. Er drückt derart auf die Tube und schlägt gelegentlich so deutlich über die Stränge, dass man von seinem Over-Acting hin und wieder mal eine Pause bräuchte (Kevin Spacey in derselben Rolle vor ein paar Jahren war eine ganz andere Nummer).
In kleineren Rollen glänzen Gal Gadot als Wonder Woman, Jeremy Irons als Batmans treuer Diener Alfred, Amy Adams als Supermans Gefährtin Lois Lane und Holly Hunter als US-Senatorin namens Finch.

Superman und Batman kriegen Verstärkung: Wonder Woman (Gal Gadot) kämpft mit © Warner

DIE KRITIK: Regisseur Zack Snyder kann groß und laut und gewaltig. Das hat er schon mit „300“ unter Beweis gestellt, mit „Sucker Punch“ und „Man of Steel“. Aber nicht immer steckt hinter dem irre großen Budenzauber, den der Mann veranstaltet, ein tieferer Sinn.
Bei „Batman v Superman“ wollte Snyder  nun – das kann jeder comicbegeisterte Junge verstehen – Geburtstag, Weihnachten und Ostern auf einen Tag legen. Er wollte es so gewaltig krachen lassen, dass dem Zuschauer Hören und Sehen vergeht. Zeitweilig gelingt ihm das sehr, sehr gut.
Auf die Idee, Batman und Superman gemeinsam in einen Film zu packen, muss man erstmal kommen (auch wenn die beiden einander in den Comics schon gelegentlich begegneten). Im Film wird aus dem Aufeinandertreffen der Giganten erstmal der Kino-Kampf des Jahres.
Hier Superman, der irgendwie nicht so richtig versteht, warum er von den Menschen auf der Erde nicht geliebt wird. Dort Batman, der befürchtet, dass der Mann aus dem All zu viel Macht bekommen könnte: Zack Snyder inszeniert die Auseinandersetzung der beiden Helden in der Art, die ihm am meisten liegt: ohrenbetäubend laut. Oft im Stakkato-Stil geschnitten, sodass man keine Ahnung hat, wessen Faust gerade wohin fliegt. 
Der Film bietet aber nicht nur zweieinhalb Stunden voller Action. Es geht auch um Sinnsuche und Verzweiflung in der Comic-Welt. Christopher Nolan hat mit seiner „Dark Knight“-Reihe den Maßstab gesetzt für diese Form der Comic-Verfilmungen.
Allerdings hat man bei Zack Snyder nach „Man of Steel“ und jetzt „Batman v Superman“ das Gefühl, dass er auf dem Weg ist, dieses wichtige Fundament zu opfern – für eine glänzende Optik und eine opernhafte Inszenierung.
Noch werden im großen Bildgewitter wichtige Fragen sichtbar wie „Wie gehen wir mit dem Fremden um?“ oder „Wie viel Macht darf ich als Held auf mich laden?“. Aber Zack Snyder, der nun mal kein großer Geschichtenerzähler ist wie Nolan, bettet diese Fragen nicht elegant in sein Action-Abenteuer ein. 
In einem Punkt hat der Regisseur allerdings alles richtig gemacht. Er lässt in „Batman v Superman“ den einzigen Feind auferstehen, der Superman wirklich gefährlich werden kann: Doomsday. Dieses gewaltige Wesen, das wie sein Widersacher vom Planeten Krypton kommt, kann Supermans gigantischen Kräften widerstehen und ihn besiegen.
Wie der Film allerdings mit Doomsday (und auch mit dem anderen Hauptschurken Lex Luthor) umgeht, das muss man als Fan nicht unbedingt mögen. Überhaupt bekommt man im Laufe des Films das Gefühl, dass Zack Snyder Probleme hat, all seine vielen Figuren auch sinnvoll in den Film zu integrieren.
Sicher, es muss ein Traum für den Regisseur gewesen sein, Zugang zum Archiv des Hauses DC Comics zu haben und alle Charaktere auswählen zu können, nach denen ihm der Sinn stand. Doch bei den kommenden zwei Filmen der Reihe wäre es fein, würde es von allem etwas weniger geben. Und dafür mehr Seele und Ruhe beim Erzählen.      
         
IDEAL FÜR: Zuschauer, die gewaltiges Kino mit großen Schauwerten lieben und für Comic-Fans, die es mögen, wenn sich ihre Idole möglichst aufwendig verdreschen.






Trailer
LÄNGE: 151 min
PRODUKTION: USA 2016
KINOSTART Ö: 24.03.2016
REGIE:  Zack Snyder
GENRE: Action
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
Ben Affleck: Bruce Wayne / Batman
Henry Cavill: Clark Kent / Superman
Jesse Eisenberg: Lex Luthor
Amy Adams: Lois Lane
Laurence Fishburne: Perry White
Diane Lane: Martha Kent
Kevin Costner: Jonathan Kent
Jeremy Irons: Alfred
Holly Hunter: Senatorin Finch
Gal Gadot: Diana Prince / Wonder Woman

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