21 Bridges

Ganz Manhattan wird abgesperrt


FilmClicks:
Auf der Suche nach zwei Mördern: Frankie Burns (Sienna Miller) und Andre Davis (Chadwick Boseman) © Constantin
GESAMTEINDRUCK: „21 Bridges“ ist ein klassischer Polizei-Thriller aus New York. Der Film punktet mit einem spannenden Plot, leidet aber unter schablonenhaft gezeichneten Figuren und einem Übermaß an roher Gewalt.
 
DIE STORY: Zwei Kleingangster werden von der Polizei entdeckt, als sie eine Weinhandlung überfallen, die einem Syndikat als Drogendepot dient. Eine wilde Schießerei beginnt. Die Gangster töten sechs der Cops und können entkommen. Der Ermittler Andre Davis (Chadwick Boseman) übernimmt gemeinsam mit der Drogenfahnderin Frankie Burns (Sienna Miller) die Suche nach den Killern – und lässt einige Stunden lang alle 21 Brücken sperren, die New Yorks zentrale Insel Manhattan mit dem Umland verbinden. Bald ergeben sich heiße Spuren. Doch der Fall scheint bedeutend größere Dimensionen zu haben als zunächst vermutet.

Eine heiße Spur führt ins Kühlhaus: Chadwick Boseman ermittelt © Constantin

DIE STARS: Chadwick Boseman gelang eine steile Karriere mit Filmen wie „Get On Up“ (er spielte den Godfather Of Soul, James Brown). Als Darsteller des Superhelden Black Panther gehört er zum Stammpersonal der „Avengers“-Blockbuster. Seine Filmpartnerin Sienna Miller machte mit Filmen wie „Alfie“ oder „American Sniper“ ebenso Schlagzeilen wie mit ihrer On-Off-Beziehung mit Jude Law.
J.K. Simmons, der in „21 Bridges“ den NYPD-Captain Matt McKenna spielt, erhielt 2014 für die Rolle eines bösartigen Musiklehrers im Jazz-Drama „Whiplash“ einen Oscar.

Sienna Miller und J.K. Simmons leiden unter einem Drehbuch voll hölzerner Dialoge © Constantin

DIE KRITIK: Alle Brücken dicht: Diesen Sonderfall gab’s in Manhattan real in den Tagen nach 9/11, als New York wegen des Anschlags aufs World Trade Center unter Schock stand und niemand wusste, ob die Stadt mit neuem Terror rechnen musste.
In „21 Bridges“ pulsiert New York im hektischen Normalzustand. Dass ganz Manhattan abgeriegelt wird, um zwei Killer zu fassen, wäre in der Wirklichkeit schwer vorstellbar. Aber wir sind halt im Kino.
Originellerweise nutzt Regisseur Brian Kirk die temporäre Isolierung der Millionen-Metropole nicht dazu, um im Film zusätzliche Spannung aufzubauen.  Man bekommt die Brückensperre eher beiläufig mitgeteilt. Und die beiden Gangster  haben gar nicht den Plan, Manhattan zu verlassen. Erst wollen sie das gestohlene Kokain zu Geld machen, bevor sie die Stadt verlassen.
„Black Panther“-Star Chadwick Boseman spielt den New Yorker Polizisten Andre Davis mit angemessener Härte, in die sich auch eine Prise Sentiment mischt. Es gelingt ihm sehr rasch, die Spur der Polizistenmörder aufzunehmen. Da ahnt man schon, dass hinter der ganzen Chose mehr stecken muss als ein aus dem Ruder gelaufener Raubüberfall. Denn sonst wäre der Krimi nach einer Stunde fertig erzählt.
In der Tat deutet sich bald an, dass einige der Protagonisten ein Doppelleben führen. Absurderweise werden aber die meisten Figuren trotzdem sehr eindimensional gezeichnet. Stars wie Sienna Miller oder J.K. Simmons kommen wegen der  hölzernen Dialoge nicht dazu, ihr wahres Können auszuspielen. Und wenn Regisseur Brian Kirk nicht mehr weiter weiß, dann füllt er die Leinwand mit Szenen voller Gewalt.
Unterm Strich wirkt dieser mitunter recht spannende Cop-Thriller wie ein klassisches B-Movie: Man bekommt eine raue und nicht sonderlich tiefgründige Geschichte vorgesetzt, die rau und nicht sonderlich tiefgründig erzählt wird.
 
IDEAL FÜR: Thriller-Freunde, die das Fehlen filmischer Raffinesse nicht weiter stört.






Trailer
LÄNGE: 101 min
PRODUKTION: USA 2019
KINOSTART Ö: 07.02.2020
REGIE:  Brian Kirk
GENRE: Thriller
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Chadwick Boseman: Andre Davis
Sienna Miller: Frankie Burns
J. K. Simmons: Matt McKenna
Taylor Kitsch: Ray Jackson