Österreichischer Filmpreis 2015

Acht Preise für „Das finstere Tal“

28.01.2015
von  Gunther Baumann
Starker Auftritt: Acht Auszeichnungen beim Österreichischen Filmpreis für „Das finstere Tal“ © Filmladen
Acht Auszeichnungen für „Das finstere Tal“: Der Alpen-Western von Andreas Prochaska, zehnfach nominiert, ist der große Sieger bei der Verleihung der Österreichischen Filmpreise 2015. „Das finstere Tal“ wurde von den 313 Juroren der Akademie des Österreichischen Films zum besten Spielfilm des Jahres gewählt. Andreas Prochaska nahm die Trophäe für den besten Regisseur entgegen, darüber hinaus gab es Preise in den Kategorien Kamera, Kostümbild, Maske, Musik, Szenenbild und Tongestaltung. Jessica Hausners Drama „Amour fou“, acht Mal nominiert, holte die Preise fürs beste Drehbuch (Hausner) und den besten Schnitt (Karina Ressler). „Macondo“ von Sudabeh Mortezai musste sich mit fünf Nominierungen begnügen – kein Preis. Die Darsteller-Trophäen gingen bei der Gala am 28. Januar im Wiener Rathaus an Erni Mangold („Der letzte Tanz“) und an Murathan Muslu („Risse im Beton“).  „We Come As Friends“ von Hubert Sauper wurde zur besten Dokumentation gewählt. FilmClicks präsentiert: Alle Gewinner und alle Nominierten in allen Kategorien mit Links zu allen Kritiken und Trailern.
Spielfilm
Preisträger:
„Das finstere Tal“ von Andreas Prochaska
Der Alpen-Western über einen Amerikaner, der in einem Tiroler Bergdorf grimmige Rache für längst vergangenes Unrecht nimmt, wurde zum Hit: Mit 154.721 Kino-Zuschauern in Österreich war „Das finstere Tal“ der erfolgreichste Austro-Film des Jahres. Die österreichisch-deutsche  Koproduktion war beim Deutschen Filmpreis 2014 mit acht Auszeichnungen der große Sieger. Beim Europäischen Filmpreis holte der Film im Dezember in Riga die Wertungen in den Kategorien Kostümbild und Szenenbild.

Ebenfalls nominiert:
„Amour Fou“ von Jessica Hausner
Der stille Film schildert die Todessehnsucht des Dichters Heinrich von Kleist, der schließlich mit seiner Gefährtin Henriette Vogel in den Freitod ging. „Amour Fou“ lief im Mai 2014 beim Festival Cannes und wurde im Oktober als Eröffnungsfilm der Viennale ausgesucht.
 
„Macondo“ von Sudabeh Mortezai
Der Erstlings-Spielfilm der iranisch-stämmigen Wiener Regisseurin Sudabeh Mortezai hatte im Wettbewerb der Berlinale Premiere und holte seither neun Auszeichnungen bei Festivals in aller Welt – darunter den Firebird Award in Hongkong und den Wiener Filmpreis bei der Viennale. Der reportagenhafte Film schildert das Leben in Wien und in Macondo, der Migrantgen-Siedlung am Stadtrand in Simmering, aus der Sicht eines zehnjährigen Flüchtlings-Buben aus Tschetshcenien.
 
Dokumentarfilm
Preisträger:
„We Come As Friends“ von Hubert Sauper
Der Tiroler Filmemacher Hubert Sauper, der 2006 mit „Darwin’s Nightmare“  für den Oscar nominiert war, untersucht die Situation im Sudan und im Süd-Sudan, wo große Ölvorkommen die USA und China auf den Plan rufen. „We Come As Friends“ schildert die Ausformungen eines neuen Kolonialismus.

Ebenfalls nominiert:
„Das große Museum“ von Johannes Holzhausen
Der Film wirft einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen des Kunsthistorischen Museums in Wien. „Das große Museum“ ist spannend, humorvoll und steckt voller Überraschungen, voll großer Kunst und kleiner Konflikte. Für diese Mischung holte Regisseur Johannes Holzhausen schon bei der Berlinale den Caligari-Preis. Anschlißend gab es Auszeichnungen bei der Diagonale in Graz und beim Festival von Perpignan in Frankreich.

„Und in der Mitte, da sind wir“ von Sebastian Brameshuber
Ein weiterer Film, der bei der Berlinale 2014 seine Weltpremiere feierte. Regisseur Sebastian Brameshuber porträtiert Jugendliche aus dem Salzkammergut-Städtchen Ebensee, das 2009 durch eine Neonazi-Aktion international ins Gerede kam.
 
Kurzfilm
Preisträger:
„Rote Flecken“ von Magdalena Lauritsch
Ebenfalls nominiert:
„Das Begräbnis des Harald Kramer“ von Marc Schlegel
„MeTube: August Sings Carmen ,Habanera‘“ von Daniel Moshel
„Requiem For A Robot“ von Christoph Rainer

Darstellerin
Preisträgerin:
Erni Mangold („Der letzte Tanz“)
Ebenfalls nominiert:
Paula Beer („Das finstere Tal“)
Birte Schnöink („Amour Fou“)
 
Darsteller
Preisträger:
Murathan Muslu („Risse im Beton“)
Ebenfalls nominiert:
Tobias Moretti („Das finstere Tal“)
Daniel Sträßer („Der letzte Tanz“)
 
Regie
Preisträger:
Andreas Prochaska („Das finstere Tal“)
Ebenfalls nominiert:
Jessica Hausner („Amour Fou“)
Sudabeh Mortezai („Macondo“)

Drehbuch
Preisträgerin:
Jessica Hausner („Amour Fou“)
Ebenfalls nominiert:
Johanna Moder („High Performance“)
Sudabeh Mortezai („Macondo“)

Kamera
Preisträger:
Thomas W. Kiennast („Das finstere Tal“)
Ebenfalls nominiert:
Georg Geutebrück („Risse im Beton“)
Klemens Hufnagl („Macondo“)

Kostümbild
Preisträgerin:
Natascha Curtius-Noss („Das finstere Tal“)
Ebenfalls nominiert:
Tanja Hausner („Amour Fou“)
Birgit Hutter („Der Teufelsgeiger“)
 
Maske
Preisträger:
Helene Lang, Roman Braunhofer („Das finstere Tal“)
Ebenfalls nominiert:
Monika Fischer-Vorauer, Karoline Strobl („Die Mamba“)
Heiko Schmidt, Kerstin Gaecklein („Amour Fou“)
 
Musik
Preisträger:
Matthias Weber („Das finstere Tal“)
Ebenfalls nominiert:
Anna Müller („Attention – A Life In Extremes“)
Marcus Nigsch („Die Mamba“)

Schnitt
Preisträgerin:
Karina Ressler („Amour Fou“)
Ebenfalls nominiert:
Karin Hammer („High Performance“)
Claudia Linzer („Risse im Beton“)

Szenenbild
Preisträger:
Claus Rudolf Amler („Das finstere Tal“)
Ebenfalls nominiert:
Christoph Kanter („Der Teufelsgeiger“)
Katharina Wöppermann („Amour Fou“)
 
Tongestaltung
Preisträger:
Dietmar Zuson, Christof Ebhardt, Tschangis Chahrokh („Das finstere Tal“)
Ebenfalls nominiert:
Walter Amann, Philipp Mosser, Reinhard Schweiger, Bernhard Maisch („Bad Fucking“)
Atanas Tcholakov, Bernhard Maisch („Macondo“)