Life

Auf den Spuren von James Dean


FilmClicks:
„Life“: Der junge James Dean (Dane DeHaan, li.) und der Fotograf Dennis Stock (Robert Pattinson) © Square1/Universum
DIE STORY: Das Drama „Life“ geht zurück in die Mitte der 1950er Jahre. Der junge Fotograf Dennis Stock (Robert Pattinson) träumt vom großen Ruhm. Bisher haben sich all die Stunden des Wartens an roten Teppichen und bei Besuchen an Filmsets nicht ausgezahlt. Aber dann trifft er den Nachwuchs-Schauspieler James Dean (Dane DeHaan) und er glaubt fest daran, dass diesem Jungen die Zukunft gehört und er Bilder schießen kann, die ihn bekannt machen.      
 
Eine Freundschaft voll Distanz und Nähe: James Dean und Dennis Stock © SquareOne Universum

DIE STARS: „Twilight“-Star Robert Pattinson trägt den berühmtesten Namen im Cast. Aber „Life“ gehört vor allem seinem Regisseur Anton Corbjin. Der Filmemacher und  Meisterfotograf, der Bands wie Joy Division oder U2 unvergesslich ablichtete und schon mit Filmen wie „Control“ oder „A most wanted Man“ zu überzeugen wusste, ist hier ganz in seinem Element. Ein Film über das Fotografieren und die Verführbarkeit der Bilder. Wer könnte besser geeignet sein, so ein Werk zu inszenieren?
Corbjin versteht offenbar auch jede Menge von Schauspielerführung. Denn den Ex-Teenie-Schwarm Pattinson lässt er sehr überzeugend einen fiesen Karriere-Typen spielen. Und Dane DeHaan gelingt es wunderbar, den Eigenbrötler James Dean zu porträtieren, dem all der plötzlich einsetzende Ruhm zu viel wird. Ben Kingsley hat eine feine Episodenrolle als Studioboss Jack Warner. 
 
Ein Hollywood-Flirt: James Dean mit der Schauspielerin Pier Angeli (Alessandra Mastronardi) © SquareOne Universum

DIE KRITIK: Das Bild gehört zu den Ikonen der Fotografie des 20. Jahrhunderts. New York am Times Square. James Dean kommt im Nieselregen auf den Betrachter zugelaufen. Die Zigarette im Mundwinkel.
Wie die Aufnahme entstanden sein könnte, erzählt jetzt Anton Corbjin in seinem vierten Spielfilm. Zwei junge Männer treffen in den 1950er Jahren aufeinander. Beide wollen Künstler sein, aber auch ein wenig im Rampenlicht stehen.
Es ist eine tragische Geschichte. Kurz nach der Begegnung ist der eine tot und wird für immer zum Idol der Jugend und des Rebellen erklärt. Der andere wird seine Karriere ordentlich in Schwung gebracht haben, aber nie wieder so ein Bild wie jenes am Time Square schießen.
Anton Corbjin erzählt in „Life“ – benannt nach dem berühmten US-Magazin -  nicht nur von der Fotografie. Der Niederländer mit dem Auge fürs Detail blickt sehr gern hinter die Kulissen. Und so fragt er sich, was zwei so extrem verschiedene Menschen wie James Dean und Dennis Stock voneinander gewollt haben könnten.
Beide waren in einer Art Hassliebe innig miteinander verbunden: Dean, der introvertierte Typ, der von Hollywood als das nächste große Ding verkauft werden sollte. Und Stock, der im Leben bisher alles verhauen hatte – ob nun privat oder beruflich. Beide reizt etwas am jeweils anderen, was Corbjin angenehmerweise oftmals in der Distanz hält. Der Zuschauer darf sich selbst gern noch einen Kopf machen.
James Dean und Dennis Stock gehen ein Stück ihres künstlerischen Weges gemeinsam, und wir Zuschauer dürfen sie begleiten. Viel näher könnte auch ein Dokumentarfilm auch nicht herankommen an das wahre Leben, das hier voll pulsiert.                   
 
IDEAL FÜR: Kinogänger, die große Bilder und exzellent fotografierte Geschichts- und Geschichten-Filme mögen.  






Trailer
LÄNGE: 111 min
PRODUKTION: Kanada / Deutschland / Australien 2014
KINOSTART Ö: 25.09.2015
REGIE:  Anton Corbijn
GENRE: Biografie|Drama
ALTERSFREIGABE: ab 8


BESETZUNG
Dane DeHaan: James Dean
Robert Pattinson: Dennis Stock
Joel Edgerton: John Morris
Ben Kingsley: Jack Warner
Alessandra Mastronardi: Pier Angeli

Interview
„Viele von uns gehen durch eine James-Dean-Phase“
Ex-„Twilight“-Star Robert Pattinson erzählt im FilmClicks-Interview über seinen neuen Film „Life“, in dem er den Fotografen spielt, der in den 1950er Jahren die bis heute berühmten Fotos von James Dean aufnahm. Mehr...