The Silence

Killer-Fledermäuse greifen an


FilmClicks:
Hugh Andrews (Stanley Tucci) und seine Tochter Ally (Kiernan Shipka) stapfen wortlos durch die Welt © Constantin
GESAMTEINDRUCK: „The Silence“ ist ein nicht sonderlich gruseliges Horror-Drama über eine Attacke geräuschempfindlicher Flugmonster, das es so ähnlich, aber viel besser (unter dem Titel „A Quiet Place“) schon 2018 gab.
 
DIE STORY: Wissenschaftler setzen bei einer Mission unabsichtlich monströse Tiere frei, die an Riesenfledermäuse mit sehr scharfen Zähnen erinnern. Die Viecher sind zwar blind, hören aber prima, und machen sich nun in riesigen Scharen daran, über die Bürger der USA herzufallen. Wobei ihnen Geräusche zur Orientierung dienen. Der Film rankt sich um den Familienvater Hugh Andrews (Stanley Tucci), der mit den Seinen versucht, den Angriffen schweigend zu entkommen. Auf ihrer Flucht begegnet die Familie aber nicht nur den mordlüsternen Tieren, sondern auch menschlichen Monstern.

Böse Menschen: Die Mitglieder einer sprachlosen Sekte © Constantin

DIE STARS: Regisseur John R. Leonotti („Annabelle“) versammelte für „The Silence“ ein starkes Ensemble vor der Kamera. Oscar-Nominee Stanley Tucci („In meinem Himmel“ / „The Lovely Bones“) ist sonst eher in der Arthaus-Welt zugange als im Horror-Genre. Die Australierin Miranda Otto spielte die Eowyn in der „Herr der Ringe“-Trilogie. Beachtlich ist die Talentprobe der jungen Amerikanerin Kiernan Shipka („Mad Men“), die hier als Stanley Tuccis gehörlose Film-Tochter Ally die Story vorantreibt.
 
DIE KRITIK: Die Macher von „The Silence“ werden nicht müde, darauf hinzuweisen, dass ihr Film keinesfalls ein Plagiat des Horror-Hits „A Quiet Place“ sei: Der Dreh begann schon 2017. Also ein Jahr, bevor „A Quiet Place“ die Kinos eroberte.
Schön und gut, aber  diese Tatsache macht aus „The Silence“ noch lange keinen guten Film. Die neue Story über Monster, denen man nur dann entfliehen kann, wenn man den Mund hält, ist ein leicht trashiges Kino-Stück, dem nur die Schauspieler (voran Stanley Tucci und Kiernan Shipka) ein wenig Qualität verleihen.
Bestien werden freigesetzt – Bestien greifen an – Menschen hauen ab: Die Handlung ist simpel gestrickt und phantasielos. Originelle Szenen sind Mangelware (eine Ausnahme: Die Sequenz, in der man die potenziell tödliche Wirkung von Handy-Klingeltönen vorgeführt bekommt).
In einer Nebenhandlung nimmt der Film Anleihen bei John Irvings Roman-Weltbestseller „Garp und wie er die Welt sah“.  Da tritt eine Sekte böser Menschen auf, die sich (wie einst die Ellen-Jamesianerinnen bei Irving) die Zungen abgeschnitten haben, um nicht mehr sprechen zu können.
Aber obwohl sich die Mimen redlich bemühen, entfaltet der Film weder großen Grusel noch sonst irgendeine nachhaltige Wirkung. Und dystopische Dramen, in denen die Menschen als leichtsinnige Zauberlehrlinge demaskiert werden (hier durch die unabsichtliche Befreiung der Killer-Fledermäuse), gibt es auch ohne „The Silence“ genug.
 
IDEAL FÜR: Fans von Killer-Fledermaus-Filmen (wenn es die denn gibt).






Trailer
LÄNGE: 91 min
PRODUKTION: USA / Deutschland 2019
KINOSTART Ö: 16.05.2019
REGIE:  John R. Leonotti
GENRE: Fantasy|Horror
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
Stanley Tucci: Hugh Andrews
Miranda Otto: Kelly Andrews
Kiernan Shipka: Ally Andrews
Kate Trotter: Lynn
John Corbett: Glenn