Das Haus der geheimnisvollen Uhren

Fantasy mit sanften Grusel-Elementen


FilmClicks:
Der Waisenjunge Lewis (Owen Vaccaro) und sein Onkel Jonathan (Jack Black) © Universal
GESAMTEINDRUCK: „Das Haus der geheimnisvollen Uhren“ ist ein Fantasy-Film, in dem ein kleiner Junge Zeuge von gruseligen Geschehnissen wird. Sein Onkel, ein Zauberer, versucht, eine unheilvolle Uhr aufzuspüren, deren Mechanismus eine große Katastrophe auslösen könnte.
 
DIE STORY: 1955 in der US-Provinz. Als der zehnjährige Lewis Barnavelt (Owen Vaccaro) zum Waisen wird, übersiedelt er zu seinem Onkel Jonathan (Jack Black). Lewis kommt dort nicht zur Ruhe: Im Haus des Onkels spukt es. Der schrullige Mann besitzt nämlich Zauberkräfte, die er häufig mit seiner Nachbarin Florence Zimmerman (Cate Blanchett) einsetzt, einer strengen, aber wohlmeinenden Hexe. Gemeinsam bemühen sich die beiden Magier, die Doomsday Watch zu finden, eine Uhr, die der mittlerweile verstorbene Schurke Isaac Izard zu Lebzeiten in Jonathans Haus eingemauert hat. Die Zeit drängt: Wenn die Uhr abläuft, droht der Weltuntergang.    

Onkel Jonathan (Jack Black) lauscht auf der Suche nach der Uhr an der Wand © Universal

DIE STARS: Den größten Namen in „Das Haus der geheimnisvollen Uhren“ trägt natürlich die zweifache Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett („The Aviator“, Blue Jasmine“), die hier einen Ausflug zum Familienfilm unternimmt. Jack Black („School Of Rock“) ist nicht nur einer der führenden Komödianten des US-Kinos, sondern auch ein erfolgreicher Musiker mit dem Rock-Duo Tenacious D.
Regisseur Eli Roth begann seine Karriere mit harten Horrorfilmen wie „Cabin Fever“ oder „Hostel“. Als Schauspieler war er unter anderem in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ zu sehen.

Zwei Magier der eigentümlichen Art: Cate Blanchett und Jack Black © Universal

DIE KRITIK:  Das Markenzeichen von Regisseur Eli Roth war bisher der bluttriefende und oft auch reichlich sadistische Horror. Fans dieses Genres kommen in „Das Haus der geheimnisvollen Uhren“ nicht auf ihre Rechnung.
Schließlich ist die Hauptfigur hier erst zehn Jahre alt und der Film wendet sich an ein sehr junges Publikum (Freigabe in Österreich ab acht Jahren). Da werden Gruseleffekte nur sehr sanft eingesetzt. Wenn es im „Haus der geheimnisvollen Uhren“ gespenstisch wird, dann kann das nur Kinder schrecken, die auch beim Anblick der Teletubbies unruhig werden.
Der Verzicht auf drastische Bilder bedeutet, dass sich die Regie stärker um die Figuren kümmern muss. Hier hat das Fantasy-Epos deutliche Schwächen. Die Charaktere sind reichlich eindimensional modelliert.
Die große Cate Blanchett etwa wirkt in diesem Film nicht nur wegen ihres Make-Ups ungewohnt blass: Als verbiesterte Hexe muss sie meist mit versteinerter Miene in die Kamera schauen. Jack Black gibt irgendwie den Clown, ohne in dieser Rolle ein Clown zu sein. Der junge Owen Vaccaro geht zwar mit großem Elan ans Werk, bleibt in seiner Wirkung aber hinter anderen Kinderstars des Hollywood-Kinos zurück.
Vermutlich liegt’s an diesem mediokren Spiel-Stil, dass sich der Schauder des Jugendromans von John Bellairs auf der Leinwand nicht so recht entfalten mag. Der Film braucht verdammt lang, um Fahrt aufzunehmen, mündet dann aber in ein abenteuerliches Finale, das seine Wirkung zumindest beim jungen Publikum nicht verfehlen wird.
Rundum gelungen ist immerhin die optische Umsetzung dieser Gothic Story. Kameramann Rogier Stoffers schwelgt in opulenten Bildern mit nostalgischem Touch. Das verwunschene Haus mit seinen lebendigen und geisterhaften Bewohnern gibt zwar wenig Anlass zum Gruseln, aber häufig die Gelegenheit, seine Augen begeistert durch die Dekorationen wandern zu lassen.
 
IDEAL FÜR: Junge Filmfreunde, die Fantasy-Geschichten lieben.






Trailer
LÄNGE: 106 min
PRODUKTION: USA 2018
KINOSTART Ö: 20.09.2018
REGIE:  Eli Roth
GENRE: Familie/Kinder|Fantasy
ALTERSFREIGABE: ab 8


BESETZUNG
Jack Black: Jonathan Barnavelt
Owen Vaccaro: Lewis Barnavelt
Cate Blanchett: Florence Zimmerman
Kyle MacLachlan: Isaac Izard