Crossing Europe 2015

160 Filme über brennende Themen

09.04.2015
von  Gunther Baumann
Eröffnung mit Aliens: „The Visit“ von Michael Madsen © Crossing Europe
160 Filme aus 45 Ländern: Das Programm für das Festival Crossing Europe in Linz (23. – 28. April) steht fest. „Wir bilden die brennenden Themen ab“, sagte Festival-Chefin Christine Dollhofer bei der Vorstellung des Spielplans. In vielen Filmen geht es um „politische Umbrüche, ökonomische Krisen oder den bewussten Rückzug aus der Gesellschaft“. Das Kino aus Osteuropa ist in Linz stark vertreten – dort wurde Dollhofer auf der Suche nach spannenden Filmen besonders fündig. Auch der Tribute des Festivals ist einem Filmkünstler aus dem Osten gewidmet: Der ukrainische Regisseur Sergei Losnitza („Majdan“) ist mit einer Werkschau am Start.
Eröffnung. Die zwölfte Ausgabe von Crossing Europe beginnt wie immer mit einer Linzer Spezialität. Das Festival des Europäischen Films wird nicht mit einem, sondern gleich mit fünf Filmen eröffnet. Die Filmfans haben am 23. April die Qual der Wahl. Das Fest beginnt mit einer Alien-Doku aus Dänemark („The Visit“ von Michael Madsen), zwei Dokus aus Österreich („Auf der Suche nach Isolde“ von Barbara Windtner und „Evdeki Ses – 22 Quadratmeter“ von Ufuk Serbest), einem Horrorfilm aus Belgien („Welp“ von Jonas Govaerts) sowie einem Spielfilm („My Joy“) von Festival-Ehrengast Sergei Losnitza, der beim Screening anwesend sein wird.
 
European Panorama: „Quai d’Orsay“ von Bertrand Tavernier © Crossing Europe

Panorama.
Wer bekannte Namen sucht, wird in der Festival-Sektion European Panorama fündig. 23 Filme warten hier auf ihr Publikum. Darunter: „Quai d’Orsay“ von Bertrand Tavernier, „Vie sauvage“ von Cédric Kahn, „Mülheim Texas – Helge Schneider hier und dort“ von Andrea Roggon, „The Postman’s White Nights“ von Andrei Konchalovsky oder „Angels of Revolution“ von Alexey Fedorchenko.
 
Wettbewerb. Die zwei Crossing-Europe-Wettbewerbe konzentrieren sich auf Entdeckungen. Elf Produktionen treten in der Spielfilm-Sektion an. Einige Titel: „Self-Portrait of a Dutiful Daughter“ von Ana Lungu (Rumänien), „What A Wonderful World“ von Anatol Durbala (Moldawien), „Lichtes Meer“ von Stefan Butzmühlen (Deutschland; Weltpremiere) oder „Hide And Seek“ von Joanna Coates (Großbritanien).
 
In der Dokumentarfilm-Abteilung haben die Juroren die Auswahl aus neun Filmen; unter ihnen „Flotel Europa“ von Vladimir Tomic (Dänemark/Serbien), „Always Together“ von Eva Tomanova (Tschechien), „Letters To Max“ von Eric Baudelaire (Frankreich) und „Evaporating Borders“ von Iva Radivojevic (USA/Zypern).

Local Artists: „Hubert von Goisern - Brenna tuat’s schon lang“ © Crossing Europe

Österreich. Auch österreichische Filme sind in Linz vertreten. Hier konzentriert sich Crossing Europe wie stets unter dem Motto Local Artists auf Arbeiten mit Bezug zu Oberösterreich. Hubert von Goisern kommt zur Premiere der ihm gewidmeten Doku „Brenna tuat’s schon lang“ (Regie: Marcus H. Rosenmüller). „The Long March“ von Philip Huemer & Thomas Butteweg ist ebenfalls eine Musik-Doku. Die Welser Produzentin und Autorin Sonja Kulkarni ist mit „Match Me!“ (Regie: Lia Jaspers) vertreten, einer „liebevollen Studie des manchmal skurrilen Dating- und Paarungsverhaltens junger Menschen aus ganz Europa“.

Crossing-Europe-Tribute: Sergei Loznitsa (ukraine) © Crossing Europe

Tribute. Der ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa, dem der Crossing-Europe-Tribute gewidmet ist, wird mit einer besonders ausführlichen Werkschau geehrt: In Linz sind erstmals alle seine 18 Spiel- und Dokumentarfilme komplett in Österreich zu sehen.
 
Info. Schauplätze der Vorführungen sind das Moviemento, das City Kino, der Ursulinensaal und das Kulturzentrum Kapu in Linz. Das Festivalzentrum im OÖ Kulturzentrum (OK Platz 1) hat vom 23. bis 28. April täglich ab 10 Uhr geöffnet. Festival-Informationen erhält man über das Info- und Kartentelefon +43 680 506 1 506 sowie auf der Homepage www.crossingeurope.at