Österreichisches Filmmuseum

Von Ridley Scott bis Richard Gere: Film-Juwelen aus den Achtzigern

30.05.2013
von  Gunther Baumann
Der Film, der Richard Gere zum Star machte: „American Gigolo" („Ein Mann für gewisse Stunden") © Österr. Filmmuseum
„The Real Eighties – Amerikanisches Kino 1980-89“: Das Österreichische Filmmuseum in der Wiener Albertina zeigt bis 23. Juni eine Retrospektive großer Regisseure wie Ridley Scott, Paul Schrader oder Francis Ford Coppola.
These. Eine provokante These zu Beginn: „Alles Übel entspringt den Achtzigern“, schreibt das Österreichische Filmmuseum im Begleittext zu seiner Werkschau „The Real Eighties“. Denn diese Periode sei „das Scharnier zwischen New Hollywood, dem last hurrah der amerikanischen Filmkunst, und der High-Concept-Wüste der Gegenwart. Eine Zeit des Übergangs, in der sich das amerikanische Kino im Einklang mit Ronald Reagans neoliberaler Agenda neu ordnete.“
 
Mit seiner Werkschau, selbstbewusst präsentiert als „der bisher umfassendste Versuch weltweit, das amerikanische Kino der Achtziger Jahre neu zu bestimmen“,  stellt das Filmmuseum aber gleichsam selbst die Gegenthese zu seiner „Alles Übel“-Behauptung auf. Denn schaut man die Liste der Filme durch, die noch bis zum 23. Juni im täglichen Wechsel gezeigt werden, dann läuft Filmfreunden das Wasser im Munde zusammen. Und es entsteht der Wunsch nach einer Dauerkarte für möglichst viele Vorstellungen.
 
Ein Überblick über Programm-Höhepunkte:
 
„Something Wild“ von Jonathan Demme, 1983  (1. Juni, 19 Uhr). Ein hocherotisches Road Movie, in dem die kühne und kesse Melanie Griffith den Biedermann Jeff Daniels auf eine Fahrt mitnimmt, bei der dem braven Mann bald Hören und Sehen vergehen – allerdings nicht vor Lust, sondern vor Schreck.
 
„Someone To Watch Over Me“ von Ridley Scott, 1987 (2. und 12.Juni, 19 Uhr). Die Upper-Class-Lady Claire Gregory (Mimi Rogers) schwebt als Zeugin eines Mafia-Mordes in Gefahr und soll vom Cop Mike Keegan (Tom Berenger) beschützt werden. Die Story entwickelt sich zu einem Film noir, in dem die beiden Hauptfiguren bald mehr verbindet als nur die berufliche Beziehung.
 
„The Fabulous Baker Boys“ von Steve Kloves, 1989 (8. Juni, 19 Uhr, und 23. Juni, 21 Uhr). Jeff und Beau Bridges gabeln als erfolgloses Pianisten-Duo die sinnliche Sängerin Susie Diamond (Michelle Pfeiffer) auf – gewiss einer der besten Filme der Achtziger Jahre.
 
„American Gigolo“ von Paul Schrader, 1980  (9. Juni, 21.15 Uhr). Der Film, der Richard Gere weltberühmt machte. Als „Mann für gewisse Stunden“  führt er ein Luxusleben in Los Angeles. Dann freilich wird eine seiner Kundinnen ermordet aufgefunden, und der Gigolo gerät unter Verdacht.
 
„Midnight Run“ von Martin Brest, 1988. (8. Juni, 21.15 Uhr und 23. Juni, 16.30 Uhr). Eine der witzigsten Komödien der Achtziger Jahre. Robert De Niro wird  als Kopfgeldjäger Jack Walsh fast um den Verstand gebracht, als er den Straftäter und Sturschädel Duke Mardukas (Charles Grodin) quer durch die USA nach Los Angeles bringen soll.
 
„The Outsiders“ von Francis Ford Coppola, 1983 (15. Juni, 19 Uhr). Tom Cruise und Patrick Swayze, Matt Dillon und Diane Lane zählen zum Personal dieses Jugendkultur-Dramas. Regisseur Francis Ford Coppola blickte zurück in die Sechziger Jahre.
  
Den kompletten Spielplan von „The Real Eighties“ findet man unter filmmuseum.at.
Die täglichen Beginnzeiten stehen natürlich  im Kinoprogramm von filmclicks.at.