Komödien-Dreh in Wien: „Die Mamba"

Agentenfilm-Parodie: Michael Niavarani gegen die CIA

28.05.2013
von  Gunther Baumann
„Die Mamba": Michael Niavarani (li.) hat's auf der Leinwand nicht leicht mit Christoph Maria Herbst © Richard Zotter / e&a
Der Film trägt den giftigen Titel „Die Mamba“, doch er ist eine Krimi-Komödie und will Heiterkeit auslösen, nicht Furcht. Österreichs Top-Comedian Michael Niavarani und Deutschlands TV-Star Christoph Maria Herbst („Stromberg“) stehen derzeit in Wien vor der Kamera. In der Story sind sie unversöhnliche Gegenspieler, aber in Wahrheit haben sie ein gemeinsames Ziel: Sie wollen beweisen, dass sich österreichischer und deutscher Humor  prächtig ergänzen. „Die Mamba“ läuft zu Weihnachten im Kino an.
Plot. Der „Mamba“-Plot: Michael Niavarani tritt in der Agentenfilm-Parodie nicht nur einmal, sondern gleich doppelt in Erscheinung.  Er spielt den ehrbaren Bürger Hossein Sarivi, der den wunderlichen Beruf eines Keksfabrik-Geräusch-Designers ausübt. Pech, das er hat, schaut er allerdings dem gesuchten Terroristen „Die Mamba“ so ähnlich, als wären die  Männer Zwillinge. Und das führt ihn logischerweise direkt in die Bredouille.
 
Die „Mamba“-Macher: „Sarivi, der nicht weiß, wie ihm geschieht, wird von dubiosen russischen Auftraggebern auf eine gefährliche Mission geschickt, die ihn von Wien über London bis nach Casablanca führt. Dabei gerät er ins Fadenkreuz des neurotischen CIA-Agenten Bronski (Christoph Maria Herbst) und macht sich zwangsläufig auch die echte Mamba zum Feind.“
 
Löwengehege. Die Produktion ist gerade vom Dreh in Marokko nach Wien zurückgekehrt, wo noch bis 23. Juni gefilmt wird.  Michael Niavarani muss dabei, so steht es im Drehbuch, einen Besuch im Löwengehege des Wiener Tiergartens absolvieren. Im Drehbuch steht natürlich auch, dass dem Star dabei nichts passieren darf. Wenn Nia in den Käfig kommt, haben die Löwen dort Aufenthaltsverbot.
 
Am Dienstag sorgte sich das Team freilich noch, ob der Terminplan auch eingehalten werden kann. Bei der Vorstellung des Projekts vor der Presse fehlte der Hauptdarsteller. „Michael Niavarani hat etwas importiert aus Marokko“, sagte Produzent Erich Schindlecker (e&a Film).  „Er liegt im Bett und ist krank.“
 
Krank?  Christoph Maria Herbst deutete die Natur des Unwohlseins an: „Ich war der einzige von uns, der in Marokko nicht die Sch.....ei gekriegt hat“, grinste er. „Und zwar, weil ich mich nur von Gemüse und Cous-Cous ernährte.  Man wundert sich dort nicht, dass das Fleisch  wieder zu leben beginnt,  wenn es am Markt bei 35 Grad im Schatten aufgehängt wird.“
 
Regisseur des Films ist der Kölner Ali Samadi Ahadi, der mit Niavarani (beide Männer haben iranische Wurzeln) schon die feine Multi-Kulti-Komödie „Salami Aleikum“ drehte. Bei „Die Mamba“ hat er „Unterhaltung für die ganze Familie“ im Sinn.  Der Film sei „eine Verwechslungskomödie, eine Persiflage, bei der wir Vorbilder von Bourne bis Bond zitieren. Es gibt jede Menge Action. Und die Schauspieler haben alle Stunts selbst gemacht.“
 
Knochenarbeit. Bedeutet die leichte Kost der Komödie auch leichtes Spiel für die Darsteller? Christoph Maria Herbst schüttelt energisch den Kopf. „Es gibt kein Genre, das mehr Knochenarbeit erfordert als die Komödie. Hier ist alles minutiös geplant und choreographiert; das Ensemble agiert mit großer Anstrengung, von der man hoffentlich im Kino nichts merkt.“
 
Regisseur Ahadi nennt noch eine weitere Hürde: „Beim Dreh weiß man nie, wie das Publikum auf eine Pointe reagieren wird. Der einzige Seismograph besteht aus den Leuten des Teams. Wenn die lachen, ahnt man, es könnte lustig sein.“
 
Offenbar hat der Team-Seismograph immer wieder kräftig ausgeschlagen: Alle Beteiligten setzen darauf, dass die vier Millionen Euro teure Produktion zum Austro-Blockbuster wird. Roland Teichmann, der Chef des Österreichischen Film-Instituts: „Der heimische Film feiert viele Erfolge. Es gab den Oscar und die Goldene Palme. Jetzt wäre es schön, wenn wir einmal ein Golden Ticket erreichen würden“. Das Golden Ticket ist ein Ehrenpreis für Filme, die in Österreich mindestens 300.000 Kinobesucher anlocken.
 
Nachwuchsförderung. „Die Mamba“ soll allerdings nicht nur in Österreich zum Hit werden, sondern auch in Deutschland, wo Christoph Maria Herbst der Publikumsmagnet ist. Der „Stromberg“-Star augenzwinkernd: „Den Niavarani kennt in Deutschland noch keine Sau. Als sein Filmpartner betreibe ich also Nachwuchsförderung. Es ist sehr uneigennützig, was ich bei diesem Film mache.“