Ab 14. August im Kino: Lucy

Scarlett Johansson gibt 100 Prozent

07.08.2014
von  Matthias Greuling
Sie lebt gefährlich und verbreitet Gefahr: Scarlett Johansson in und als „Lucy“ © Universal
Noch ein paar Tage, dann kommt „Lucy“! Am 14. August startet der neue Action-Reißer mit Scarlett Johansson, der zum großen Sommer-Kinohit werden könnte. Scarlett Johansson, sexy und schlagkräftig wie selten, spielt die Hauptrolle. Und man kann sagen, sie gibt definitiv 100 Prozent in diesem höchst originellen Thriller, der auf Science und Suspense setzt – auf Wissenschaft und Spannung. Denn als Titelfigur Lucy gibt Scarlett die knallige Antwort auf die Frage, die Morgan Freeman als Wissenschaftler stellt: „Durchschnittlich nützt jeder Mensch nur zehn Prozent seiner geistigen Fähigkeiten. Was passiert, wenn man 100 Prozent erreicht?" Autor/Regisseur Luc Besson präsentierte „Lucy“ am 6. August vor 8.000 Zuschauern bei der Eröffnung des Festivals Locarno. Zuvor sprach er noch zur internationalen Presse (siehe Video unten).

Luc Besson. „Ich muss sagen: Mein Job als Produzent ist der leichteste. Am schwierigsten ist es, ein Drehbuch zu schreiben, denn da bist du sehr allein“, sagt Luc Besson. „Und noch ein bisschen schwieriger ist es, das Drehbuch als Regisseur zu inszenieren, draußen im Feld“.

„Scarlett Johansson ist eine grandiose Schauspielerin“: Luc Besson in Locarno über „Lucy“ © Katharina Sartena

Der französische Tausendsassa, der mit seiner Produktionsfirma Europacorp. seit vielen Jahren Blockbuster Made in Europe herausbringt (etwa die erfolgreiche „Taxi“-Reihe oder die „Transporter“-Serie, von der derzeit die Teile fünf und sechs geplant sind), hat sich nach seinem Welterfolg „Das fünfte Element“ immer wieder mal für längere Zeit aus dem Beruf des Regisseurs zurückgezogen und stattdessen hinter den Kulissen Filme ermöglicht. „Als Produzent hast du eigentlich nicht viel mehr zu tun, als mit deiner Crew zu scherzen“. Naja, und das Geld aufzustellen eben.

Bei der Schweizer Premiere von „Lucy“ in Locarno fehlte Top-Star Scarlett Johansson – sie kam aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht zum Festival. „Scarlett ist eine grandiose Schauspielerin, die immer perfekt vorbereitet zum Set kommt“, lobt Besson. Als Titelheldin Lucy ist Johansson die wahre Attraktion des Sci-Fi-Thrillers, in dem sie eine Drogenkurierin wider Willen spielt. Die Rauschmittel werden ihr in den Körper operiert.  Doch sie treten aus der Plastikverpackung aus und verleihen ihr – anstatt eines qualvollen Todes – ungeahnte Kräfte.



„Viele meiner Heldinnen sind Frauen, von ‚Nikita‘ über ‚Das fünfte Element‘ bis hin zu ‚Jeanne d’Arc‘“, sagt Besson. „Lucy aber ist anders als die anderen: Denn sie ist nicht schon von Beginn an eine starke Frau, sondern sucht erst ihre Position. Sie ist Studentin und weiß mit ihrem Leben eigentlich nicht wirklich etwas anzufangen. Bis sie dann unvermittelt in dem Job als Drogenkurierin landet. Ich wollte eine Figur entwickeln, die nichts Besonderes ist, und erst, als ihr etwas Schreckliches widerfährt, zu etwas Besonderem wird“.

Dass Besson nicht gerade eine Aushängeschild in Sachen französischer Film ist (seine Filme sind keine Arthaus-Dramen mit viel Dialog, sondern knallharte Actionkracher), kümmert ihn wenig. „Ich sehe mich als Künstler, und da ist es doch egal, welchen Pass der hat“. Besson, der amerikanischste Filmemacher Frankreichs? „Das können die anderen gerne so sehen“, sagt er. „Für mich ist jedenfalls klar: Kunst kennt keine Herkunft, und ich mag die multikulturelle Welt. Für mich ist es ein Segen, in Island sitzen zu können, dabei Sushi zu essen und Reggae-Musik zu hören“.