Scarlett Johansson


„Ich spiele eine Superheldin, die die großen Jungs verhauen darf“

26.03.2014
Interview:  Anna Wollner

Black Widow: Scarlett Johansson in „Captain America: The Return of the First Avenger“ © Marvel

Ein bisschen fühlt es sich diese Woche so an, als gäb’s ein Scarlett-Johansson-Festival. Die 29-jährige Schauspielerin startet gleich mit gleich zwei neuen Filmen im Kino. In der Oscar-prämierten Science-Fiction-Romanze „Her“ hat Johansson einem Computerprogramm namens Samantha die Stimme geliehen. In der Comic-Verfilmung „Captain America: The Return of the First Avenger“ kümmert sie sich als Superheldin Black Widow schlagkräftig um den Weltfrieden. Und obendrein beherrscht sie mit ihren Schwangerschafts-Gerüchten auch noch die Klatschspalten. FilmClicks traf Scarlett Johansson in London zum Interview.


Gerüchte. Ein offizielles Statement von Scarlett Johansson selbst gab es noch nicht, aber seit Wochen rätselt die amerikanische Klatschpresse über eine Schwangerschaft. Johansson, die in Gesprächen mit der Presse oft übellaunig und kratzbürstig ist, äußert sich generell eher selten über ihr Privatleben. Aber im FilmClicks-Interview in London gibt sie sich doch wieder mysteriös: mitten im Interview bekommt sie einen Tomatensaft serviert und scherzt, es sei eine Bloody Mary.
 
Ihre weitgeschnittene Bluse lässt die Bauchwölbung nur erahnen. In ihrem neuen „Captain America“-Film sieht man von all dem nichts. Da trägt die Schauspielerin meist das Kostüm der Black Widow: Einen hautengen, schwarzen Lederanzug. Ihren filmischen Durchbruch hatte die New Yorkerin schon im zarten Alter von 13 Jahren mit „Der Pferdeflüsterer“. „Captain America“ brachte ihr jetzt ein ein Wiedersehen mit ihrem damaligen Mentor, Regisseur und Schauspielkollegen Robert Redford. Der spielt in „The Return oft he First Avenger“ den undurchsichtigen Machtmenschen Alexander Pierce.
 
Miss Johansson, wie war es, bei den Dreharbeiten zu „Captain America“ wieder auf Robert Redford zu treffen?
Scarlett Johansson: Es war schön und angenehm für mich, ihn endlich auch mal als Erwachsene kennenzulernen. Und genauso nett, wie ich es in Erinnerung hatte. Er ist sehr natürlich geblieben. Als Mensch und in seinen schauspielerischen Leistungen.
 
Ihre eigenen schauspielerischen Leistungen in „Captain America“ sind alles andere als natürlich, sondern voller Action. Wie waren die Dreharbeiten für Sie?
Gerade bei den Actionszenen muss ich mir meinem Spiel extrem sicher sein. Selbst wenn die Bewegungen mal nicht so sauber sind wie bei meinem Stuntdouble, muss ich sie zu Ende führen, mich durchboxen. Ein bisschen ist es wie ein sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit.
 
Das merkt man Ihnen aber nicht an!
(lacht) Ich weiß. Sie können sich gar nicht vorstellen, was in der Postproduktion alles möglich ist. Die legen noch ein bisschen Musik drunter und am Ende sieht es cool aus. Wenn Sie mich aber am Set sehen würden – da bin ich total gehemmt und fühle mich albern.
 
Dabei sind Sie doch ein Vorbild für viele weibliche Superhelden-Fans!
Stimmt. Auf der ComicCon genieße ich es immer, die ganzen Frauen in ihren Black-Widow-Outfits zu sehen. Endlich hat da mal jemand Verständnis für den nicht vorhandenen Tragekomfort meines Kostüms.
 
Das Kostüm ist die eine Sache, die andere Sache ist die Weiblichkeit in Superheldenfilmen, oder?
Die Kinder meiner Freunde sind ganz begeistert von mir. Endlich mal. Ich in froh, dass kleine Mädchen damit auch endlich eine weibliche Superheldin haben, zu der sie aufschauen können: eine, die tough ist und die die großen Jungs verhauen darf.
 
Glauben Sie selbst an Verschwörungstheorien, wie sie im Film vorkommen?
Mein Bruder glaubt stark an Verschwörungstheorien. Wir streiten uns da viel. Ich bin da aber auch praktischer veranlagt. Ich habe maximal ein paar Theorien gegenüber der US-Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln. Sie wollen, dass wir krank bleiben.
 
Stimmt das Gerücht, dass sie bald Regie führen wollen?
Ja, nächsten Frühling. Der Film wird eine Adaption einer Novelle von Truman Capote,  „Summer Crossing“. Die Story spielt in New York im Jahr 1948.



Kritik
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