Dwayne "The Rock" Johnson über seinen neuen Film „Hercules“


„Geboren, um Hercules zu spielen“

02.09.2014
Interview:  Peter Beddies

Starker Mann und starker Sympathieträger: Wayne Johnson © Paramount

Dwayne Johnson: 1,96 Meter – ein Körper wie eine solide Einbauküche - gut aussehend. Keine Frage, dass einem sein Name einfällt, wenn es um die schlagkräftige Sagengestalt Hercules geht. Aber es mussten ein paar Jahre ins Land gehen, bis der Ex-Wrestler (Künstlername „The Rock“) den Götterhalbsohn spielen durfte. FilmClicks hat Johnson bei der Europa-Premiere des antiken Action-Reißers „Hercules“ in Berlin getroffen.       


FilmClicks: Willkommen zurück in Berlin.
Dwayne Johnson: Ja danke sehr. Das war schon ein sehr schöner Empfang, den die Fans uns da bereitet haben. Es kamen wesentlich mehr als in LA oder in London. Und am Flughafen wurden wir von einer ganzen Flotte Cadillacs empfangen.
 
Oh, da hätte man doch eher auf Mercedes getippt.
Stimmt. Das hätte vielleicht besser gepasst. Aber Cadillacs sind meine Lieblings-Autos.
 
Wenn ein Schauspieler sagt, dass er geboren wurde, um eine Rolle zu spielen…
…dann klingt das eigenartig. Das gebe ich gern zu. Das habe ich auch zu meinem Regisseur Brad Ratner gesagt: „Brad, Du hast es sicher schon häufiger gehört. Aber ich wurde geboren, um Hercules zu spielen…“.
 
Wer sonst in Hollywood, bei Ihrer Physis, könnte Hercules spielen?
Ich sage immer: Entweder Daniel Radcliffe oder ich (lacht). Keine Angst, Daniel und ich sind gute Kumpels. Ich darf so etwas sagen. Tja und unglücklicherweise hat man nicht ihn, sondern mich gefragt.
 
„Geboren, um…“ – das klingt nach einer Art Plan. Besteht der schon seit Kindertagen?
In gewisser Weise ja. Als ich vielleicht sechs oder sieben Jahre alt war, hatte ich zum ersten Mal Hercules vor Augen. Und zwar als ziemlich großes Filmposter. Eines aus den 1950er Jahren. Als sie Plakate noch gemalt haben.  Steve Reeves war darauf zu sehen, wie er Ketten zerrissen hat. Das hat mich unglaublich beeindruckt.
 
Wussten Sie, wer das war?
Ich hatte absolut keine Ahnung. Weder Steve Reeves war mir bekannt noch die griechische Mythologie. Aber seit ich vor ungefähr 15 Jahren zum ersten Mal in Hollywood mit Entscheidungsträgern zusammensaß, war es immer mein Wunsch, doch einmal Hercules spielen zu dürfen. 15 Jahre lang.
 
Warum hat es nicht eher geklappt?
Weil die Verantwortlichen immer durchgerechnet haben, wie teuer der Film werden würde. Und so bekam ich jedes Mal ein entschlossenes Nein zu hören, verbunden mit dem Vorschlag, mich dann doch lieber für andere Projekte zu entscheiden.
 
Muskelprotz mit Selbstzweifeln: Dwayne Johnson als Hercules © Paramount

Nun ist die Film- und Fernsehgeschichte reich an „Hercules“-Adoptionen.

Kann man so sagen. Insgesamt 40 verschiedene Fassungen gibt es. Aber so einen Film wie unseren hat es noch nicht gegeben. Wir wollten zeigen, was aus so einem Halbgott werden kann, wenn er nicht mehr an sich glaubt. Deshalb zweifeln zu Beginn alle an ihm, ob er wirklich göttliche Kräfte hat. Dieses menschliche Element gefiel mir sehr gut.
 
Wie viele Jahre haben Sie an der Figur gearbeitet?
Insgesamt gut vier Jahre. Damals hatte ich mich zum ersten Mal mit Brett Ratner getroffen und wir sprachen über das Projekt. Dann musste Geld aufgetrieben werden. Und vor einem guten Jahr habe ich dann angefangen, richtig zu trainieren. Ich habe ja schon einen recht sportlichen Körper. Aber für „Hercules“ musste ich mir nochmal gut elf Kilo Muskelmasse draufschaffen. Das kenne ich zwar schon. Aber es fällt einem mit den Jahren immer schwerer. Und auch die 95 Drehtage, bei denen ich immer anwesend sein musste, waren echt hart.
 
Also kommt demnächst der Abschied von den Actionrollen?
Noch nicht. Davon bin ich weit entfernt. Aber sollte ich nur noch einen einzigen Action-Film machen können, dann wäre es die Rolle des Shazam, die ich auswählen würde. Eine Marvel-Figur, an der wir schon seit Jahren dran sind. Diesen Zauberer möchte ich wirklich sehr gern spielen.    



Kritik
Hercules
Im neuen „Hercules“-Film wird der griechische Sagenheld, gespielt von Dwayne Johnson, als eine Art Freibeuter dargestellt,  der irgendwann erkennt, dass die Mächtigen ein fieses Spiel mit ihm spielen. Mehr...