Wohne lieber ungewöhnlich

Kinder an die Macht


FilmClicks:
„Wohne lieber ungewöhnlich“: Die Patchwork-Kinder haben keine Lust, ständig die Wohnung zu wechseln © Filmladen
GESAMTEINDRUCK: Die französische Komödie „Wohne lieber ungewöhnlich“ ist ohne Frage der chaotischste WG-Film dieses Kinojahres.
 
DIE STORY: „Wohne lieber ungewöhnlich“ erzählt von einer Patchwork-Familie. Die Erwachsenen sind alle paar Jahre auseinander gerannt, haben mindestens ein Kind in der früheren Partnerschaft hinterlassen. Haben sich neu gefunden und sind gemeinsam wieder Eltern geworden. Die aus den Beziehungen hervorgegangen Kinder müssen alle paar Tage zu diesem oder jenem Menschen ziehen. Bis eines Tages eine der Omas stirbt und die Kinder in  ihrer irre großen Wohnung mitten in Paris einziehen. Ihr Plan: Von nun an sollen die Erwachsenen pendeln. Worauf Chaos pur ausbricht.        

Bastien (Teïlo Azaïs) hat wenig Freude damit, dass seine Mutter (Julie Gayet) schon wieder heiratet © Filmladen

DIE STARS: Mal abgesehen davon, dass in dieser Großstadt-Hektik-Ballade ohne große Namen der Schwerpunkt alle zwei Minuten wechselt: Man kann sich bis zum Ende beim besten Willen kaum eines der Gesichter merken. Nur Julie Gayet als Sophie bleibt als Zentrum dieses Gefühls-Orkans in Erinnerung. Fragt sich nur, ob sie hier so toll spielt oder ob sie einem bekannt vorkommt, weil sie in Frankreich mal die „inoffizielle First Lady“ genannt wurde. Gayet hatte eine Affäre hatte mit dem damaligen Präsidenten Francois Hollande.          
 
DIE KRITIK: „Wohne lieber ungewöhnlich“ ist der perfekte Film für alle, die eine Aufmerksamkeits-Spanne von weniger als fünf Minuten haben. Denn der Film von Gabriel Julien-Laferrière rast nur so dahin durch seine 95 Minuten Laufzeit. Hin und wieder mal innezuhalten, hätte der Komödie sehr gut getan.
Vielleicht hat sich der Regisseur Julien-Laferrière von der Energie der vielen Kinderdarsteller anstecken lassen. Im Zentrum steht der 13jährige Bastien (Teïlo Azaïs). Seine Mutter Sophie (Julie Gayet) ist bereits zum dritten Mal verheiratet. Wenn er die Erwachsenen seiner Halbgeschwister zusammenzählt, kommt er auf acht. Darunter sind grundsolide Menschen. Aber auch Typen wie ein Spiele-Entwickler, der nie seine Wohnung verlässt. Die Kinder müssen sich Woche für Woche den Eigenartigkeiten der Erwachsenen anpassen und mit Sack und Pack quer durch Paris ziehen.
Eines Tages reicht es den Kindern um Bastien. Sie entern die Wohnung, die eine Oma hinterließ, und beschließen, fortan dort zu wohnen. Die Erziehungsberechtigten sind ob des Vorschlags erst entsetzt. Da sie sich aber nicht einigen können – wie das bei Ex-Partnern nun mal so der Fall ist – stimmen sie zu und organisieren eine täglich wechselnde Eltern-Wacht. Dabei kommen sich Ex-Ehepartner wieder näher. Alt lernt von Jung und Jung von Alt.
All das wird vorgetragen von sympathischen Menschen, die aber leider kaum Zeit haben, mal ordentlich Luft zu holen. Weil es dem Regisseur halt offenbar nur um das Chaos geht, das so viele Menschen in einer Wohnung anrichten können. Das aber ist beträchlich!              

IDEAL FÜR: alle, die sich gern man anschauen wollen, wie es sich anfühlt, wenn die Kinder die Macht beim Wohnen übernehmen.






Trailer
LÄNGE: 95 min
PRODUKTION: Frankreich 2017
KINOSTART Ö: 31.05.2018
REGIE:  Gabriel Julien-Laferrière
GENRE: Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 6


BESETZUNG
Julie Gayet: Sophie
Teilo Azais: Bastien