Winnetous Sohn

Ein Junge träumt vom Wilden Westen


FilmClicks:
Gleich geht's rauf aufs Pferd! Lorenzo Germeno in und als „Winnetous Sohn“ © Lunafilm
DIE STORY:  „Winnetous Sohn“ ist schlank und drahtig, galoppiert schnell - und stürzt eines Tages mitten in einer Freiluft-Theater-Aufführung vom Pferd. Also muss Ersatz her.
Der Knabe mit dem größten Wunsch, diese Rolle einmal zu spielen, heißt Max. Dummerweise ist er klein und dick und würde eigentlich bei jedem Casting durchfallen. Da er aber einen eisernen Willen hat und so schöne Sprüche kennt wie „Die Weißen haben die Uhr, aber wir haben die Zeit“, scheint ein Happy End durchaus möglich.

Gut gelaunt im Western-Wams: Armin Rhode (li.) und Uwe Ochsenknecht © Lunafilm

DIE STARS: Lorenzo Germeno – diesen Namen sollte man sich dringend merken. Denn  wie der kleine Junge gestandene Schauspieler wie Uwe Ochsenknecht oder Armin Rohde alt aussehen lässt mit seiner Mischung aus Unverfrorenheit und dem Pochen auf seine Chance, das hat einfach Klasse. Auch Christoph Letkowski und Alice Dwyer als seine getrennt lebenden Eltern machen eine gute Figur.  
 
DIE KRITIK: Eigentlich ist der Indianer-Film aus deutschen Landen so tot wie nur irgendwie möglich. Seine Hoch-Zeit hatte er vor mehr als 40 Jahren mit etlichen Karl-May-Verfilmungen.
Regisseur André Erkau (der bisher mit schwarzhumorigen Filmen für Erwachsene wie „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ auffiel) hat nun ein Crossover gewagt.  „Winnetous Sohn“ ist eine Mischung aus Familienfilm und Western. Das funktioniert prächtig:„Winnetous Sohn“ wurde eine rundherum gelungene Angelegenheit.
Im Zentrum steht ein dickes Kind. Max (Lorenzo Germeno) ist vom großen Wunsch beseelt, einmal bei den Karl-May-Festspielen als Winnetous Sohn aufzutreten. Allerdings bringt er nicht die besten Voraussetzungen mit. Er ist ein wenig mehr als pummelig und alles andere als sportlich.
Dafür jedoch kennt er sich exzellent mit jeglichem Indianer-Wissen aus und besitzt einen eisernen Willen. Den braucht er auch.
Als der Festspielleiter (Uwe Ochsenknecht) händeringend nach einem Ersatz für den vom Pferd gefallenen Indianer-Darsteller sucht, veranstaltet er ein Casting. Max schafft es bis in die zweite Runde. Jetzt muss er „nur noch“ supersportlich werden. Was eine sehr lustige Angelegenheit sein kann, wenn der beste Kumpel und Trainer ein Nerd und der eigene Vater komplett verpeilt ist.
Max jedenfalls gibt nicht auf. Die Herzen der Zuschauer gehören ihm schon nach ca. drei Sekunden Leinwand-Präsenz. Mit solch einer Leichtigkeit und Eindringlichkeit hat man lange kein Filmkind mehr spielen sehen. Bleibt nur zu hoffen, dass Max die Rolle bekommt und am Ende vielleicht sogar seine Eltern wieder zueinander finden.
 
IDEAL FÜR: Menschen, die gern im Familienverbund ins Kino gehen und dort Filme anschauen, bei denen jeder mitlachen und mitleiden kann. Bei „Winnetous Sohn“ schadet es natürlich nicht, wenn man ein bisschen Wildwest-Fan ist.






Trailer
LÄNGE: 92 min
PRODUKTION: Deutschland 2015
KINOSTART Ö: 17.04.2015
REGIE:  André Erkau
GENRE: Familie/Kinder|Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 6


BESETZUNG
Lorenzo Germeno: Max
Christoph Letkowski: Torsten
Alice Dwyer: Birte
Uwe Ochsenknecht: General
Armin Rohde: Sheriff