The Great Wall

Matt Damon, Monster und Tausend Tricks


FilmClicks:
Chinesisch-amerikanische Freundschaft: Jing Tian, Matt Damon & Andy Lau (v. l.) ziehen in den Kampf © Universal
DIE STORY: Matt Damon spielt im Abenteuer-Blockbuster „The Great Wall“ einen Söldner namens William, der im 15. Jahrhundert mit finsteren Absichten durch China streift. Er will das hochexplosive Schwarzpulver finden.
Bevor er noch fündig wird, nähert er sich auf der Flucht vor Banditen der chinesischen Mauer und wird vom wachhabenden Militär in den Kerker verfrachtet; gemeinsam mit seinem Kumpel Tovar (Pedro Pascal). Den beiden Männern droht der Tod.
Bald aber haben die chinesischen Befehlshaber keine Zeit mehr, sich um die Eindringlinge zu kümmern. Helle Aufregung bricht aus. Oben auf der Mauer werden gigantische Waffensysteme in Stellung gebracht. Offenbar ist ein mächtiger Feind im Anmarsch.
In der Tat sieht man in der Ferne große Bewegungen in der Landschaft. Ist es ein Heer, das die Mauer überwinden will? Nein. Es sind Monster, grässliche Mischformen aus Saurier und Krokodil, die in endlosen Kolonnen attackieren.
Die Monster, so erfährt man, greifen alle 60 Jahre an. Die chinesischen Kämpfer und Kämpferinnen müssen ihre ganze Kunst aufbieten, um die gefräßigen Vierbeiner abzuwehren.
Matt Damons William mischt bald munter mit. Als Krieger, der mit Pfeil und Bogen umzugehen weiß, wird er rasch vom Geächteten zum geachteten Kämpfer. Er hilft quasi mit, den Drachen zu töten - in diesem Fall: Die Mutter aller Drachen. Wenn nämlich die Königin der Monster besiegt wird, dann ist der Spuk vorbei.

„The Great Wall“: Die Massenszenen sind optisch überwältigend © Universal

DIE STARS: Den berühmtesten Namen in „The Great Wall“ trägt der  Hollywood-Star Matt Damon. Der Oscar-Preisträger und Thriller-Held („Bourne“) zeigt hier, dass er auch im Abenteuer-Genre zu überzeugen weiß. Pedro Pascal, der Darsteller seines Mitstreiters Tovar, ist vor allem aus TV-Serien wie „Game of Thrones“ und „Narcos“ bekannt. Mit Willem Dafoe ist noch ein dritter US-Star in einer Nebenrolle dabei.
Das große chinesische Ensemble wird angeführt von der schönen Jing Tian, die eine Kommandantin namens Lin Mae spielt. Andy Lau, ein großer Star des Hongkong-Films, ist als Stratege Wang im Einsatz.
Mit Zhang Yimou realisierte einer der renommiertesten Regisseure Chinas  das von US-Autoren geschriebene Drehbuch. Zhang Yimou wurde durch kampfbetonte Blockbuster wie „Hero“ oder „House of Flying Daggers“  auch im Westen sehr bekannt.

Wo sind die Monster? Chinas Kämpfer greifen an © Universal

DIE KRITIK: „The Great Wall“ ist ein Film, der wie geschaffen scheint fürs postfaktische Zeitalter. In der Realität begannen die Chinesen schon im siebten Jahrhundert vor Christus mit dem Bau ihrer Tausende Kilometer langen Mauer, die sie vor Feinden aus dem Norden schützen sollte. Aber der Film hat eine ganz andere Deutung. Hier ist die Chinesische Mauer auf einmal dazu da, um gefräßige Monster abzuwehren.  Das klingt absurd, geht im Film aber prima auf.
Hat man mal akzeptiert, dass „The Great Wall“ kein Historiendrama, sondern ein Fantasy-Märchen  ist, dann macht der Film viel Spaß. Das ist vor allem Regisseur Zhang Yimou zu verdanken, der bei dieser 150-Millionen-Dollar-Produktion alle Register zieht; mit gigantischen Massenszenen und tausend tollen Tricks.
Schon das Herannahen der Monster illustriert er mit einem sehr geschickten Schachzug. Wenn man diese feindliche Truppe erstmals aus der Totalen sieht, kann man noch glauben, es handle sich um ein menschliches Heer. Es vergeht einige Zeit, bis man die Wesen als Monster identifizieren kann – und da ist man von den Bildern längst dazu verführt, die Existenz dieser vierbeinigen Killer für bare Münze zu nehmen.
Toben dann später die Kämpfe auf Hochtouren, bleibt einem öfter mal vor Staunen der Mund offen stehen. Etwa dann, wenn sich Soldatinnen von der Mauer mit Seilen zur Attacke in die Tiefe schwingen. Das sieht aus wie eine todesmutige Mischung aus Bungee Jumping und Akrobatik nach Art des Cirque de Soleil.
Die menschlichen Figuren sind eindimensional und haben wenig Tiefgang – schließlich ist „The Great Wall“ ein Film, bei dem es vor allem um die Action-Schauwerte geht. Matt Damon und die anderen Darsteller mussten sich vor dem Dreh vor allem körperlich in Topform bringen. Viel Text zu lernen hatten sie nicht.
Fazit: Wegen der Story braucht „The Great Wall“ niemand anzuschauen. Aber wer großes Abenteuerkino mit vielen spektakulären Kampfszenen mag, der wird sein Kommen nicht bereuen.
 
IDEAL FÜR: Fantasy- und Action-Fans.






Trailer
LÄNGE: 104 min
PRODUKTION: China / USA 2016
KINOSTART Ö: 12.01.2017
REGIE:  Zhang Yimou
GENRE: Abenteuer|Action|Fantasy
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Matt Damon: William Garin
Pedro Pascal: Pero Tovar
Willem Dafoe: Sir Ballard
Jing Tian: Lin Mae
Andy Lau: Wang