The Congress

Schöne neue Welt


FilmClicks:
Hollywood-Star Robin Wright spielt sich in "The Congress" selbst © Polyfilm
DIE STORY: „The Congress“ beginnt als Farce über die Zukunft des Filmgeschäfts. Robin Wright spielt eine Schauspielerin namens Robin Wright: Die wurde einst als die Zukunft Hollywoods gepriesen, steht nun aber, nachdem sie den Vierziger überschritten hat, vor den Scherben ihrer Karriere. Da macht ihr das Miramount-Studio ein Angebot nach Mephisto-Art: Man verspricht ihr ein sorgenfreies Leben, wenn sie Gesicht und Körper scannen lässt. Die digitale Robin soll zum ewig jungen Superstar werden – die reale Robin bekommt ewiges Auftrittsverbot. Der zweite Teil des Films ist dann eine Animation, spielt 20 Jahre später und basiert locker auf Stanislaw Lems Roman „Der futurologische Kongress“: Robin Wright, die dem Handel zugestimmt hatte, taucht ein in eine von Konzernen beherrschte Welt, in der die Menschen durch Glücksdrogen ruhiggestellt, aber auch gleichgeschaltet werden.
DIE STARS: Robin Wright stürzt sich mit viel Elan und hoher Kunst auf die Aufgabe, ein Selbstporträt zu entwerfen, an dem Vieles natürlich Fiktion ist. Um sie herum agieren erste Kräfte wie Danny Huston, Paul Giamatti und der in letzter Zeit viel zu selten gesehene Harvey Keitel.
KURZKRITIK: „The Congress“ zerfällt nicht nur inhaltlich und formal (Spielfilm/Animation) in zwei Hälften, sondern auch in seiner Wirkung. Die Showbiz-Farce des ersten Teils ist schlichtweg brillant und blitzgescheit in ihren düsteren Ahnungen, welche obskuren Richtungen die Hollywood-Mogule einschlagen könnten. Der Animations-Teil fällt hingegen massiv ab, obwohl gerade hier die Stärke des Regisseurs Ari Folman liegen sollte: Der bewies 2008 mit dem (Anti-)Kriegsdrama „Waltz With Bashir“, dass man auch bitterernste Themen perfekt als Animationsfilm behandeln kann. Die Zukunftswelt, die Folman für „The Congress“ entwarf, ist zwar reich an visuellen Einfällen aller Art, doch die Geschichte ufert bald mächtig aus und verliert komplett den roten Faden. Der Film wird zum delirierenden Farbenspiel, in dem viel Langeweile lauert. So hinterlässt der unerhört ambitionierte Film unterm Strich einen zwiespältigen Eindruck.
IDEAL FÜR: Fans von Robin Wright und von Stanislaw Lem. Und für alle, die sich gern mit Zukunftsfragen befassen – auch wenn nicht alle Antworten zufriedenstellend ausfallen. 






Trailer
LÄNGE: 122 min
PRODUKTION: Belgien / Frankreich / Deutschland 2013
KINOSTART Ö: 11.10.2013
REGIE:  Ari Folman
GENRE: Drama / Animation
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Robin Wright: Robin Wright
Harvey Keitel: Al
Paul Giamatti: Dr. Barker