Tea With The Dames

GESAMTEINDRUCK: Die Doku „Tea With The Dames“ ist ein Pflichtfilm für alle Film- und Theater-Fans, die es reizt, einen Einblick in die britische Schauspiel-Szene zu erhalten.
 
DIE STORY: „Tea With The Dames“ zeigt vier legendäre englische Schauspielerinnen, die sich ein paar Mal im Jahr zum Reden und Teetrinken treffen. Im Jahr 2018 durfte ein Filmteam sie dabei begleiten.
 
DIE STARS: In England sind sie allesamt große Stars. Und natürlich schon längst vom Königshaus mit dem Ehrentitel Dame geadelt:  Maggie Smith, Judi Dench. Eileen Atkins und Joan Plowright. Auch wenn die ersten beiden bei uns doch wesentlich bekannter sind, bekommen hier alle ihre Zeit, um viel über das Gestern und auch ein wenig über Heute im Film und am Theater zu erzählen.
 
DIE KRITIK: Waren die Ladies begeistert von der Idee, sich einen Tag lang bei ihrem „Tea With The Dames“ filmen zu lassen? Man darf daran zweifeln. Ein ums andere Mal muss Regisseur Roger Michell (dessen Überhit „Notting Hill“ sicher einer der Gründe war, warum man ihn vorließ), bei den Diven um gut Wetter bitten. Manchmal fühlen sie sich zu oft fotografiert, dann steht ihnen der Sinn nach Pause. Und überhaupt, fragt eine von ihnen mittendrin: „Ob sich jemand dafür interessiert, was wir hier erzählen?“.
Gute Frage. Eigentlich sind Filme wie „Tea With The Dames“ ja eher dazu gedacht, zur schönsten Sendezeit bei Arte oder 3sat zu laufen. Ob man für so einen Film ein Kino-Ticket löst, bleibt fraglich. Wobei, wer einmal im Kino sitzt, wird sicher nicht enttäuscht nach Hause gehen. Denn die Damen berichten wunderbar leicht von ihren vielen Jahrzehnten im Geschäft.
Wenn Judi Dench über „Bond“ erzählt oder Maggie Smith über die Dreharbeiten von „Downton Abbey“, kann sicher jeder Filmfan etwas damit anfangen. Schwieriger wird es schon, wenn sich alle gemeinsam das Genie Laurence Olivier (mit dem Joan Plowright verheiratet war) erinnern, an die guten und die schlechten Zeiten. Aber der normale Kinogänger von heute ohne eine ausgeprägte Leidenschaft fürs englische Unterhaltungswesen dürfte sich irgendwann wann fragen: „Wovon reden die Damen da?“ Doch das liegt nicht an den Dames, denen man stundenlang zuhören könnte.
 
IDEAL FÜR: Fans des britischen Films, die mehr über ihre Idole erfahren wollen.