Smaragdgrün

Vorwärts in die Vergangenheit


FilmClicks:
„Smaragdgrün“: Gwendolyn (Maria Ehrich) und Gideon (Jannis Niewöhner) als inniges Zeitreise-Paar © Concorde
DIE STORY: Ein junges Mädchen gegen die Mächte der Finsternis: Mit „Smaragdgrün“ endet die deutsche „Edelstein“-Fantasy-Filmtrilogie. Die sorgte schon mit „Rubinrot“ und „Saphirblau“ für reichlich Action und Herzflimmern in der Teenager-Welt.
Hauptfigur Gwendolyn (Maria Ehrich) muss im neuen Film ihren ganzen Kampfgeist aufbieten. Einerseits will sie endlich Klarheit, ob sie in Gideon (Jannis Niewöhner) den Mann ihres Lebens oder nur einen bindungsunwilligen Charmeur gefunden hat. Und andererseits muss sie mit Gideon, der so wie sie das Zeitreise-Gen besitzt, wieder zu gefährlichen Expeditionen in die Vergangenheit abtauchen.
Denn dort, in längst vergangener Zeit, ist weiterhin der schurkische Graf von St. Germain (Peter Simonischek) aktiv. Der alte Ränkeschmied plant mit seiner Loge noch immer die Übernahme der Herrschaft über die Welt. Gwendolyn allerdings könnte dies mit Gideons Beistand verhindern.

im 18. Jahrhundert: Gideon attackiert den Graf von St. Germain (Peter Simonischek) © Concorde

DIE STARS: Die Hauptdarsteller  Maria Ehrich und Jannis Niewöhner genießen unter den Fans der Trilogie gewiss längst einen Star-Status. In „Smaragdgrün“ bremsen sie die Fantasy-Action allerdings wie schon beim Vorgänger „Saphirblau“ mit eher hölzernem Spiel.
Die Erwachsenen-Rollen sind mit Könnern wie dem Burgtheater-Granden Peter Simonischek, mit der Berliner Bühnen-Fürstin Katharina Thalbach oder mit Johannes Silberschneider ganz hervorragend besetzt.

 
Gideon und Gwen bekommen Instruktionen, die sie nicht gerne hören © Concorde

DIE KRITIK: „Du musst elapsieren in der Loge.“ Oder: „Ich werde den Kreis des Blutes schließen.“  Alle, die solche Dialogzeilen verstehen, haben bei „Smaragdgrün“ einen riesigen Vorteil. Sie können nämlich der Handlung folgen. Und wer die Sprüche nicht versteht – der hat halt Pech gehabt.
Der Abschlussfilm der „Edelstein“-Trilogie (nach den Jugendromanen von Kerstin Gier) übernimmt eine (Un-)Sitte, die bei großen Kinoserien immer wieder zu beobachten ist. Das Fantasy-Abenteuer setzt voraus, dass die Zuschauer wissen, was bisher geschah. Wer „Smaragdgrün“ anschaut, ohne sich mit „Rubinrot“ und „Saphirblau“ beschäftigt zu haben, wird größte Mühen haben, zu kapieren, worum es geht.
Elapsieren bedeutet im Fantasy-Sprech übrigens, eine zielgerichtete Zeitreise in die Vergangenheit anzutreten. Und die Schließung des Blutkreislaufs in einer Apparatur, dem Chronografen (den man wiederum für die Zeitreisen braucht), führt zur Gewinnung eines Pulvers, das unsterblich macht. Alles klar?
Wer hier jetzt immer noch Bahnhof versteht, dem kann man getrost prophezeien, dass der Kino-Genuss von „Smaragdgrün“ enge Grenzen haben wird. Aber für die große Fangemeinde der Trilogie (die Bücher wurden millionenfach verkauft) ist die Fachsprache ganz okay. Sie werden auch im neuen Film mit viel Abenteuern für die Augen und fürs Herz verwöhnt.
Das Regie-Duo Felix Fuchssteiner & Katharina Schöde lädt einmal mehr zu einer Achterbahnfahrt durch die Jahrhunderte. Von der Gegenwart aus geht’s mal 100 oder auch mal 200 Jahre zurück und wieder nach vorn; ganz so, wie es die Story erfordert. Dass der Zeitreise-Express offenbar auch eine Umkleidegarderobe besitzt (beim Beamen kommen Gwendolyn und Gideon stets im passenden Outfit an), gehört zu den Kleinigkeiten, über die man sich amüsieren kann.
So wogt der Film zeitmäßig wild hin und her, und für das Seelenleben der Protagonisten gilt das auch. Helden und Schurken rasen dahin im emotionalen Schleudergang,  der sie mal verzweifeln und dann wieder frohlocken lässt.
Die Love Story und das Weltenrettungs-Abenteuer eilen im Parallelslalom dem Finale entgegen, das… Nein. Vorsicht, Spoileralarm! Wie die Geschichte von Gwen, Gideon und all ihren Wegbegleitern ausgeht, das wollen wir nun wirklich nicht verraten.
 
IDEAL FÜR: Fans und Leser der „Edelstein“-Trilogie, zu der auch „Rubinrot“ und „Saphirblau“ gehören.






Trailer
LÄNGE: 113 min
PRODUKTION: Deutschland 2016
KINOSTART Ö: 07.07.2016
REGIE:  Felix Fuchssteiner, Katharina Schöde
GENRE: Fantasy
ALTERSFREIGABE: ab 10


BESETZUNG
Maria Ehrich: Gwendolyn Sheperd
Jannis Niewöhner: Gideon de Villiers
Peter Simonischek: Gref von St. Germain
Josefine Preuß: Lucy Montrose
Kostja Ullmann: James
Laura Berlin: Charlotte
Katharina Thalbach: Großtante Maddy
Johannes Silberschneider: Mr. Bernhard