Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Ein Roboter mit Herz


FilmClicks:
Der Roboter Robbi und Tobbi (Arsseni Bultmann) suchen Material für ihr Gefährt, das Fliewatüüt © Studiocanal
DIE STORY: Im deutschen Jugend-Abenteuer „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ findet der kleine Tobias alias Tobbi (Arsseni Bullmann) einen Freund aus dem All. Der Drittklässler, ein begabter Erfinder, aber in der Schule oft gemobbt, schließt Bekanntschaft mit einem kleinen Roboter, der ihm aus den Lüften entgegenschwebt. Robbi, der Roboter mit Herz, hat nämlich eine Bruchlandung gebaut, bei der er von seinen Eltern getrennt wurde.
Funksignale deuten darauf hin, dass Robbis Eltern irgendwo am Nordpol feststecken könnten. Also bauen die beiden ein Fliewatüüt, ein flug- und schwimmfähges Auto, das sie in die Arktis bringen soll.
Allerdings können sie ihre Reise nicht ungestört antreten. Ein schurkischer Konzernchef schickt die Detektive Brad Blutbad (Sam Riley) und Sharon Schalldämpfer (Alexandra Maria Lara) aus, um Robbi einzufangen. Denn er hat ganz eigene Pläne mit dem Roboter.

Sam Riley und Alecandra Maria Lara, privat ein Ehepaar, als Schurken © Studiocanal

DIE STARS: Regisseur Wolfgang Groos ist ein Spezialist für Kinderfilme: Er inszenierte Hits wie „Die Vampirschwestern“ oder „Rico, Oskar und das Herzgebreche“.
Im gut besetzten Ensemble fallen vor allem Sam Riley („Das finstere Tal“) und Alexandra Maria Lara („Rubbeldiekatz“) auf. Die beiden, im wirklichen Leben miteinander verheiratet, verfolgen auf der Leinwand zwar das gleiche Ziel (Robbi schnappen), doch sie greifen gegenseitig zu fiesen Tricks, weil sie die Beute allein nach Hause tragen wollen.

Ziel erreicht: Robbi vor dem Fliewatüüt am Nordpol © Studiocanal

DIE KRITIK: Das Kinderbuch „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ von Boy Lornsen ist zwar schon 49 Jahre alt, doch für die Verfilmung wurden die Story und die Figuren gründlich abgestaubt.
Das gilt vor allem für Robbi, den kleinen Roboter: Der Außerirdische, der sich zu uns verirrt hat, wirkt wie eine treuherzige Mischung aus Steven Spielbergs E.T. (er will nach Hause) und aus dem Roboter Wall-E. Der rollte im gleichnamigen Pixar-Filmhit eifrig, aber einsam über den verlassenen Planeten Erde, um den Müll wegzuräumen.
Obwohl: Einsam ist Robbi natürlich nicht. Er erlernt in Windeseile die deutsche Sprache und wird dann zum besten Kumpel des Jung-Erfinders Tobbi, der sich ebenfalls als Außenseiter fühlt.
Die Abenteuer, die auf Robbi und Tobbi warten, sind mit viel Schwung in Szene gesetzt. Wenn die beiden ihr Fliewatüüt bauen (mit der Hilfe einer Brigade rauer, aber freundlicher Rocker), und wenn sie später in Richtung Nordpol aufbrechen,  dann hat das so viel Pfiff, dass man auch als Erwachsener gerne zuschaut. Und da die Jungs obendrein vom finsteren Duo Brad Blutbad & Sharon Schalldämpfer verfolgt werden, kommt auch ein Hauch von Spannung auf.
Unterm Strich ergibt das einen vergnüglichen Film fürs jugendliche Publikum, der es nicht vergisst, seiner Zielgruppe auch ein paar wichtige Lektionen unterzujubeln (du sollst andere Kinder nicht mobben! Du sollst keine Vorurteile gegen Zugereiste haben!).  Nur im actionreichen Finale geht der Charme des Spiels ein wenig flöten, weil der Showdown zwischen Robbi & Tobbi und ihren Verfolgern mit allzuviel technischem Brimborium entschieden wird. Aber das kann den positiven Eindruck, den der Film hinterlässt, nur marginal trüben.
 
IDEAL FÜR: Kinder und Junggebliebene.






Trailer
LÄNGE: 105 min
PRODUKTION: Deutschland / Belgien 2016
KINOSTART Ö: 02.12.2016
REGIE:  Wolfgang Groos
GENRE: Abenteuer|Familie/Kinder
ALTERSFREIGABE: ab 6


BESETZUNG
Arsseni Bultmann: Tobbi
Sam Riley: Brad Blutbad
Alexandra Maria Lara: Sharon Schalldämpfer
Jördis Triebel: Tobbis Mutter
Bjarne Mädel: Matti
Friedrich Mücke: Sir Joshua