Paterson

Paterson fährt in Paterson Bus


FilmClicks:
Bereit zum Abfahren: Paterson, der Bus Driver (Adam Driver), in seinem Bus in Paterson © Filmladen:
DIE STORY: Regie-As Jim Jarmusch widmet sich in seinem neuen Film „Paterson“ dem öffentlichen Nahverkehr.
Der Plot: Der Busfahrer Paterson (Adam Driver) fährt tagein, tagaus mit dem Bus durch das US-Städtchen Paterson, beobachtet seine Umgebung sehr genau und fasst seine Gefühle gern in kleinen Reimen zusammen. Seine Gattin Laura (Golshifteh Farahani) ermutigt ihn, seine Alltagsprosa zu veröffentlichen. Aber Paterson ist mit seinem gewohnten Leben zufrieden. Bis eines Tages König Zufall nachhilft. 

Liebe & Lyrik: Paterson liest seiner Gemahlin Laura (Golshifteh Farahani) etwas vor © Filmladen

DIE STARS: Der größte Name in „Paterson“ ist ohne Frage der des Regisseurs. Jim Jarmusch („Night On Earth“) kommt alle paar Jahre mit sympathisch verpeilten Filmen daher. Aber so grundentschleunigt wie dieses Mal war er noch nie.
Seine beiden Hauptdarsteller ziehen da kräftig mit. Adam Driver, durch „Star Wars“ gerade auf dem Sprung nach ganz oben, und Golshifteh Farahani („Pirates of the Carribean 5“), bisher nur im Arthausbereich eine bekannte Größe, sind das perfekte Alltagspaar. 

Allabendliches Ritual: Paterson beim Spaziergang mit seinem Hund © Filmladen

DIE KRITIK: Die Filmlegende Jim Jarmusch („Ghost Dog“ von 1999 war sein letzter starker Film) scheint sich momentan in einer extrem entspannten Phase zu befinden.
Schon sein letzter Film, das Vampirdrama „Only Lovers Left Alive“ war an Gelassenheit kaum zu überbieten. Auch in seinem neuen Werk „Paterson“ passiert so gut wie nichts. Das kann man gut finden und die Klarheit der Dinge bewundern, den wahnsinnig langsamen Rhythmus des Films und die kontemplative Musik. Aber man kann auch schnell ungeduldig werden.
„Paterson“ erzählt von einem Mann und seinem Leben mit Frau und Hund. Jeden Tag dieselbe Routine. Es wird um 6.15 Uhr aufgestanden, kurz vor der Schicht noch an einem Gedicht gearbeitet, denn Paterson fasst gern Alltagsgedanken zu kleinen Poemen zusammen. Dann folgt die Schicht im Bus (dass der Hauptdarsteller Driver heißt und Busfahrer ist, gehört wohl zu den kleinen Gags, über die Jim Jarmusch sicher gern schmunzelt)
Hat Paterson den Bus wieder verlassen, folgt das Essen mit seiner arbeitslosen, aber sehr kreativen Gemahlin und anschließend der Gang mit dem Hund, was jeden Abend in einer kleinen Bar endet. Das sieht der Zuschauer immer und immer wieder, nur mit kleinen Abweichungen versehen. Dann hat Patersons Bus eines Tages eine Panne, und es geschieht etwas Besonderes mit den Gedichten des Fahrers. Film aus. Ende!
Was lehrt uns das Ganze? Dass auch das banalste Leben verfilmbar ist. Dass endlich mal jemand Jim Jarmusch  den Beruhigungstee wegnehmen sollte. Und dass der definitive Bus-Film noch aussteht. Denn eigentlich kann Busfahren etwas sehr Schönes sein.
 
IDEAL FÜR: Menschen, denen das derzeitige Kinoprogramm viel zu hektisch ist. Hier kann man auch mal 15 Minuten wegnicken, man verpasst so gut wie nichts.






Trailer
LÄNGE: 118 min
PRODUKTION: USA 2016
KINOSTART Ö: 18.11.2016
REGIE:  Jim Jarmusch
GENRE: Drama|Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Adam Driver: Paterson
Golshifteh Farahani: Laura