Love 3D

Heißer Sex und traurige Blicke


FilmClicks:
Es geht um Sex: Aomi Muyock und Karl Glusman in „Love 3D“ © Thimfilm
DIE STORY: „Love 3D“: Ein Pärchen in Paris. Murphy (Karl Glusman) und Electra (Aomi Muyock) hätten es eigentlich ganz gut miteinander. Aber sie langweilen sich schrecklich. Wenn sie denn nicht gerade in wilder Leidenschaft entflammt übereinander herfallen.
Ein wenig frischen Wind bringt die hübsche Nachbarin Omi (Klara Kristin) in die Beziehung. Allerdings erwachsen aus einem spontanen Dreier viele Probleme. Beziehungen gehen kaputt und am Ende scheint jeder jeden irgendwie zu vermissen.     
 
DIE STARS: Bei „Love 3D“ steht – das hatte der franko-argentinische Filmemacher Gaspar Noé offensiv angekündigt – nur eines im Vordergrund: der Sex. Der dafür in aller Ausführlichkeit und, wie schon aus dem Titel hervorgeht, in 3D. Nach knapp zweieinhalb Stunden ist man als Zuschauer von all den Stellungen und Körperflüssigkeiten erschöpft. Wenn die drei Schauspieler neben ihren makellosen Körpern auch ein wenig Charakter hätten zeigen dürfen, wäre dies dem Kinobesuch sehr zuträglich gewesen.  

Auf die Liebe zu Zweit folgt die Liebe zu Dritt © Thimfilm

DIE KRITIK: Gaspar Noé, der nicht sehr häufig Filme dreht, setzt fast immer auf Provokation. Vor einigen Jahren beim Schocker „Irreversibel“ hatte das noch hingehauen. Die minutenlange Vergewaltigungsszene der Monica Bellucci in einem rot beleuchteten Tunnel tat weh und blieb jedem im Langzeitgedächtnis haften, der das radikale Werk jemals gesehen hat.
Dieses Mal nun widmet sich Noé also dem Sex. Und er macht das auch nicht schlecht. Eine Stunde lang schaut man doch interessiert zu, wie sich junge Menschen in 3D durch die Betten wühlen. Leider setzt danach – der Film beginnt wie so oft bei Noé mit dem Ende und läuft dann rückwärts auf den Anfang zu – keinerlei bemerkenswerte Handlung ein.
Nach dem Kopulieren ist in „Love 3D“ traurig Schauen dran. Das beherrscht Karl Glusman ohne Frage ziemlich gut. Doch daraus entsteht keine abendfüllende Veranstaltung.
So kommt in der zweiten Filmstunde langsam (und in der dritten gewaltig) das Schlimmste auf, was man über einen Film sagen kann. Er langweilt bis zur Belanglosigkeit. Die Provokation geht dieses Mal am Zuschauer – es sei denn, er ist nur Voyeur – komplett vorbei.       
 
IDEAL FÜR: Menschen, die gern Pornos schauen und dies gern mal auf der großen Leinwand in 3D tun wollen.






Trailer
LÄNGE: 134 min
PRODUKTION: Frankreich 2015
KINOSTART Ö: 01.01.2016
REGIE:  Gaspar Noé
GENRE: Erotik
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Karl Glusman: Murphy
Aomi Muyock: Electra
Klara Kristin: Omi