Jahrhundertfrauen

Ein zärtlicher Blick zurück


FilmClicks:
Das Ensemble: Billy Crudup, Elle Fanning, Annette Bening, Greta Gerwig und Lucas Jade Zumann (v. l.) © Einhorn
DIE STORY: Die Tragikomödie „Jahrhundertfrauen“ erzählt sehr liebevoll von den Frauen um den Teenager Jamie (Lucas Jade Zumann).Da wäre seine Mutter Dorothea (Annette Bening), die den Pubertierenden nicht mehr versteht. In ihrem Haus lebt unter anderen auch der Freigeist Abbie (Greta Gerwig). Jede Nacht kommt Julie (Elle Fanning) vorbei und schläft in Best-Buddy-Manier neben Jamie, ohne sexuell von ihm etwas zu wollen.
Abbie und Julie werden von Dorothea gebeten, ein Auge auf Jamie zu haben. Damit er ein besserer Mann und ein Frauenversteher werde. Eine Aufgabe, die gründlich danebengeht. Aber auch wunderbar lustige und melancholische Momente erzeugt.

Starke Besetzung: Greta Gerwig und Annette Bening © Einhorn

DIE STARS: Was für ein traumhaftes Ensemble. Annette Bening als die Übermutter schlechthin war schon lange nicht mehr so intensiv zu erleben wie hier. Greta Gerwig und Elle Fanning an ihrer Seite laufen zu Hochform auf.
Einen Mann gibt es in dieser speziellen WG auch. Billy Crudup übernimmt diese Rolle mit ganzem Herzen und manchmal auch Körpereinsatz. Die wahre Entdeckung aber ist Lucas Jade Zumann als Jamie. Da wächst ein großes Talent heran.

Unterwegs im VW Käfer: Annette Bening und Billy Crudup © Einhorn

DIE KRITIK: Filmemacher Mike Mills beweist mit „Jahrhundertfrauen“ mal wieder, was für ein toller Familiengeschichten-Erzähler er ist. In „Beginners“ hatte er sich seinem Großvater genähert. Nun widmet er seiner Mutter einen liebevollen Blick. Sowohl auf die Person als auch zurück in die Zeit.
Dorothea ist spät Mutter geworden. Nun mit Mitte 50 ist ihr Sohn Jamie mittendrin in der Pubertät und Dorothea hat keine Ahnung, wie sie dieses Wesen - nicht mehr Kind und noch nicht Mann - erreichen soll. Es ist das Jahr 1979 in Santa Barbara, Kalifornien. Auch die Zeiten rufen nach Veränderung. Und so gerät jeder irgendwie in einen Strudel, der alle erfassen und verändern wird.
Mills schlägt einen schön lockeren Ton an, wenn er von Dorotheas Wohngemeinschaft berichtet. Sie richtet sich Stück für Stück in einem alten, eigentlich baufälligen Haus ein. Was sie dahin verschlagen hat, welchen Weg jede einzelne Filmfigur bis dahin fand, das erzählt Mills schlaglichtarig, ohne dass das Ganze aufgesetzt wirkt.
Die Figuren kreisen herrlich umeinander. Es gibt wunderschöne Dialoge. Und auch die Musik der Zeit - zum Beispiel der „Kunstschwuchtel-Pop“ der Talking Heads – spielt eine wichtige Rolle.

IDEAL FÜR: Alle, die auf glänzend erzählte Familiengeschichten stehen.






Trailer
LÄNGE: 119 min
PRODUKTION: USA 2016
KINOSTART Ö: 18.05.2017
REGIE:  Mike Mills
GENRE: Drama|Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 10


BESETZUNG
Annette Bening: Dorothea
Elle Fanning: Julie
Greta Gerwig: Abbie
Billy Crudup: William
Lucas Jade Zumann: Jamie