Insidious: Chapter 3

Geister aus der Zwischenwelt


FilmClicks:
„Insidious: Chapter 3“: Stephanie Scott, Lyn Shaye und Dermot Mulroney im Kontakt mit der Totenwelt © Sony
DIE STORY: Der Horrorfilm „Insidious: Chapter 3 - Jede Geschichte hat einen Anfang“ erzählt - wie die ersten zwei Teile der Serie - vom Aufeinandertreffen zweier Welten. Der unseren und einer Zwischenwelt, in der Tote verharren und nur allzu gern zurückkehren, um Angst und Schrecken zu verbreiten.
Im „Chapter 3“ geht es um Quinn (Stefanie Scott), die kürzlich ihre Mutter verloren hat. Das Medium Elise Rainier (Lyn Shaye) soll für sie Kontakt mit der verstorbenen Mama aufnehmen. Das allerdings geht schief. Aus dem Totenreich gelangen Kräfte in unsere Welt, die Quinn ans Leben wollen.

Spielt das Medium: Lyn Shaye, die Grande Dame des Horrorfilms © Sony

DIE STARS: Auf berühmte Namen verzichtet der preiswert produzierte Film beinahe komplett. Bei zehn Millionen Dollar Produktionskosten bekommt man keine A-List-Stars.
Dafür steht Lyn Shaye im Zentrum des Films. Und das macht die Grande Dame des Gruselfilms sehr, sehr gut. An ihrer Seite spielt Dermot Mulroney („Die Hochzeit meines besten Freundes“), dessen Karriere schon mal bessere Zeiten gesehen hat. Und mit Stefanie Scott kann man ein junges frisches Gesicht entdecken.

Albern: Auftritt der Geisterjäger © Sony

DIE KRITIK: „Insidious“ ist eine Filmserie, deren erster Film - wie schon bei „The Conjuring“ und „Saw“ - vom sehr umtriebigen Regisseur und Produzenten James Wan inszeniert wurde. Dessen Markenzeichen: Nach den ersten Teilen, die immer sehr innovativ waren, springt er gern ab und sucht sich andere Projekte.
Den von ihm erfundenen Stoffen bekommt das in der Regel nicht so gut. „Saw“ wurde zur ekelhaften Folter-Porno-Reihe. „The Conjuring“ bekam mit „Annabelle“ einen komplett überflüssigen Ableger.
Nun also ist das dritte Kapitel in der „Insidious“-Reihe am Start. Und immerhin: Der Film ist grundsolide und vermag es, selbst erfahrene Gruselgucker ein paar Mal im Kinosessel zusammenzucken zu lassen. Doch man hat das Gefühl, Autor/Regisseur Leigh Wannell (er schrieb schon den ersten „Insidious“-Film)  hätte bei seinem Regie-Debüt noch viel mehr erreichen können.
Der dritte Teil setzt zeitlich vor dem ersten ein. Es wird nicht mehr von der Familie Lambert erzählt. Dieses Mal geht es um eine Familie namens Brenner. Die Mutter ist gerade gestorben. Der Vater Sean (Dermot Mulroney) kommt mit seiner Tochter Quinn in eine neue Stadt. Zuerst sieht es so aus, als würde der Ortswechsel der Familie Glück bescheren. Aber dann geht Quinn zu Elise Rainier (Lyn Shaye), die schon in den ersten beiden Filmen als Medium mit dabei war.
Rainier soll im Jenseits nach Quinns Mutter suchen. Die alte Dame gibt ihr Bestes. Aber, wie sie selbst im Film sagt: „Jeder Ruf ins Jenseitige kann von allen Toten gehört werden.”
Folglich fühlen sich Wesen angesprochen, die nun Quinn und ihre Familie mit Angst und Terror überziehen. Rainier fühlt sich verantwortlich und ruft zwei furchtbar alberne Geisterjäger (die auch schon im zweiten Film mit dabei waren) an ihre Seite. Diese fröhlichen Momente bekommen dem Film überhaupt nicht, da er im Anschluss große Schwierigkeiten hat, wieder in den Gruselmodus zurückzufinden. 
Die Schreck- und Schockmomente sind gut platziert, wenn auch alles andere als neu. Was der Film wirklich verschenkt, das ist ein näherer Blick in die Zwischenwelt namens „The Further“, in der die Geister hausen. Dort liegt das eigentliche Potential der „Insidious“-Reihe, mit der man punkten könnte. Aber vielleicht hebt man sich das auch für die kommenden Kapitel auf. Denn dass weitere Filme folgen werden, ist schon beschlossene Sache.

IDEAL FÜR: Kinogänger, die den gepflegten und dennoch erwartbaren Grusel mögen. Hier wird nicht Filmgeschichte geschrieben. Man kann sich gut unterhalten und ein paar Mal schön erschrecken.






Trailer
LÄNGE: 98 min
PRODUKTION: USA 2015
KINOSTART Ö: 02.07.2015
REGIE:  Leigh Wannell
GENRE: Horror
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Stefanie Scott: Quinn Brenner
Dermot Mulroney: Sean Brenner
Lin Shaye: Elise Rainier