Heute bin ich Samba

Ziemlich beste Fremde


FilmClicks:
„Heute bin ich Samba“: Alice (Charlotte Gainsbourg) und Samba (Omar Sy) kommen einander näher © Senator
DIE STORY: „Heute bin ich Samba“ ist der Nachfolge-Film der Macher von „Ziemlich beste Freunde“. Die Komödie erzählt die Geschichte des Senegalesen Samba (Omar Sy), der seit zehn Jahren illegal in Frankreich lebt. Da er Aussicht auf eine Festanstellung als Koch hat, stellt er sich den Behörden. Wird jedoch umgehend in Abschiebehaft gesteckt.
Dort begegnet er als Betreuerin der Geschäftsfrau Alice (Charlotte Gainsbourg), die nach einem Burnout im sozialen Dienst tätig ist. Stück für Stück kommen sich beide näher und vielleicht gibt es ja noch eine Chance für Samba, in Frankreich bleiben zu können?      

DIE STARS: Den Hünen Omar Sy kennt man seit „Ziemlich beste Freunde“. Dem danach einsetzenden Rummel entfloh er und ging erstmal nach Los Angeles. Nun ist er für seine erste Hauptrolle wieder zurück in der französischen Heimat und er ist wieder das emotionale Zentrum des Films. Obwohl er ein starkes Gegenüber hat. Charlotte Gainsbourg („Nymphomaniac“) als gebeutelte Seele, die sich nicht so sehr einen Mann an ihrer Seite wünscht. Eigentlich will sie helfen und Kraft tanken für einen erneuten Anlauf im Job. Diese Zerrissenheit spielt La Gainsbourg wie immer ganz stark.
Tahar Rahim, zuletzt Hauptdarsteller in Fatih Akins Armenien-Drama „The Cut“, ist als Sambas bester Freund Wilson zu sehen..
       
Draußen vor der Tür: Samba (Omar Sy) und sein Freund Wilson (Tahar Rahim) © Senator

DIE KRITIK: Die Filmemacher Eric Toledano und Olivier Nakache haben sich Zeit gelassen. Sicher hätten sie ihrem Überflieger „Ziemlich beste Freunde“ schnell etwas nachfolgen lassen können. Aber erst jetzt, nach dreieinhalb Jahren, kommt das neue Werk. Das ein wenig dem „Freunde“-Erfolg ähnelt. Aber dennoch eigenständig ist.
Die Rolle von Samba (Omar Sy) ist vergleichbar mit jener des Chauffeurs in „Ziemlich beste Freunde“. Um als Senegalese, der illegal in Frankreich lebt, nicht aufzufallen, gibt er sich selten so, wie er ist. Meist fährt er im Anzug durch Paris, weil er glaubt, dann größere Chancen zu haben, nicht kontrolliert zu werden.
Samba nimmt jede Tätigkeit an, bleibt aber immer ein Außenseiter. Erst als er in einem Restaurant die Aussicht auf eine Festanstellung hat, stellt er sich den Behörden und hofft so, der Illegalität zu entgehen. Falsch gedacht.
Als Samba aus der Abschiebehaft wieder freigelassen wird, bekommt er die Auflage, Frankreich umgehend zu verlassen. Macht er aber nicht, denn mittlerweile hat er ja Alice (Charlotte Gainsbourg) kennengelernt, die er sehr interessant findet.
Sie erzählt ihm von ihren Schwierigkeiten, mit den Folgen des Burnouts zu leben. Er öffnet sich ihr und berichtet von seinen Ängsten.
Auf den ersten Blick passen Sy und Gainsbourg überhaupt nicht zusammen. Aber die beiden spielen groß auf. Dem Zuschauer wachsen beide sehr schnell ans Herz. Zumal das Regie-Gespann Toledano & Nakache wieder einmal die alte Walt-Disney-Regel beherzigt,  „For every Laughter a Tear“.
So darf herzlich über Missverständnisse bei Behörden oder über Sambas Höhenangst gelacht werden, während die Tränen nie weiter als ein paar Minuten entfernt sind. Hätte es „Ziemlich beste Freunde“ nicht gegeben, der Jubel wäre wohl grenzenlos. Aber so hat man halt das Gefühl, das Konzept so ähnlich schon einmal gesehen zu haben.            
 
IDEAL FÜR: Fans von „Ziemlich beste Freunde“, die gern mehr  Geschichten dieses Stils sehen möchten. Hier bekommen sie es. Schöne Komödie mit tragischen Tupfen.    
 






Trailer
LÄNGE: 119 min
PRODUKTION: Frankreich 2014
KINOSTART Ö: 26.02.2015
REGIE:  Eric Toledano, Olivier Nakache
GENRE: Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 6


BESETZUNG
Omar Sy: Samba Cissé
Charlotte Gainsbourg: Alice
Tahar Ramin: Wilson