Good Time

Robert Pattinson auf der Flucht


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„Good Time“: Connie (Robert Pattinson) sucht nach einem Bankraub Abstand von der Polizei © Polyfilm
DIE STORY: Die Thriller-Farce „Good Time“ erzählt vom ziemlich untauglichen Versuch zweier Brüder, mit einem Banküberfall ihre Geldsorgen loszuwerden.
Zwar erbeuten sie 65.000 Dollar. Doch die grünen Scheine werden bunt und damit praktisch wertlos, weil die Bank ein Alarmpaket in den Geldsack gepackt hat. Und der mental  zurückgebliebene Möchtegern-Bankräuber Nick (Ben Safdie) wird verhaftet.
Von nun an versucht sein Bruder und Komplize Connie (Robert Pattinson), Nick wieder freizubekommen. Womit er sich nur immer tiefer ins Schlammassel eingräbt.

Die Wirkung einer Farbgranate: Das Geld und die Bankräuber werden rot © Polyfilm

DIE STARS: Den berühmtesten Namen beim Thrillerprojekt „Good Time“ trägt Robert Pattinson („Twilight“). Dem Hollywood-Star machte es offenkundig Spaß, in dieser kleinen Indie-Produktion seine dunkle Seite zu zeigen.
Jennifer Jason Leigh („The Hateful Eight“) hat eine Episodenrolle als Robert Pattinsons hysterische Freundin.  
Die New Yorker Regisseure Josh und Ben Safdie haben sich in der Indie-Szene mit Filmen wie „The Pleasure Of Being Robbed“ oder „Daddy Longlegs“ (beide hatten Premiere in Cannes) einen Namen gemacht. Ben Safdie spielt auch die Hauptrolle des psychisch kranken Nick.

Sie spielen ein Paar: Robert Pattinon und Jennifer Jason Leigh © Polyfilm

DIE KRITIK: Wer Robert Pattinson als zärtlichen „Twilight“-Vampir in Erinnerung hat, wird ihn in „Good Time“ auf den ersten Blick kaum wiedererkennen. Hypernervös, bärtig und mit Strubbelfrisur porträtiert der Engländer einen zu allem entschlossenen Kleingangster, dessen Entschlüsse allerdings immer wieder ungeplante (und auch groteske) Folgen haben.
Die Pattinson-Performance ist allein schon das Eintrittsgeld wert. Der Star geht komplett und glaubhaft in der Rolle des wilden Connie auf, der konsequent seinen Weg geht, auf dem er das Unheil magisch anzuziehen scheint. Obwohl er mit dem Geld aus dem Banküberfall doch seinem geistig behinderten Bruder etwas Gutes tun will.
Stilistisch wechselt der Film, der an einem Tag und in der darauf folgenden Nacht spielt, zwischen Realismus und Farce. Man bekommt dabei ein New York zu sehen, das absolut nichts mit der reichen Glitzerwelt von Manhattan zu tun hat. „Good Time“ spielt im wenig glamourösen Stadtteil Queens, wo die kleinen Leute versuchen, irgendwie über die Runden zu kommen.
Die Schilderung der Lebensrealität dort hat fast dokumentarischen Charakter. Die Thriller-Handlung allerdings ist so reich an absurden und auch tragikomischen Wendungen, dass man den Film fast als Satire einstufen könnte.
Wer raue Indie-Filme dem glatten Hollywood-Kino vorzieht, wird in „Good Time“ gewiss eine gute Zeit haben. Der gut gespielte und rasant inszenierte Thriller bietet Krimi-Unterhaltung der schrägen Art. Eine tiefere Bedeutung entfaltet das Werk trotz seines Sozialdrama-Sequenzen allerdings nicht.
 
IDEAL FÜR: Freunde des Independent-Kinos – und für alle, die eine neue Facette von Robert Pattinson erleben wollen.
 






Trailer
LÄNGE: 100 min
PRODUKTION: USA 2017
KINOSTART Ö: 03.11.2017
REGIE:  Josh Safdie, Ben Safdie
GENRE: Thriller


BESETZUNG
Robert Pattinson: Connie Nikas
Ben Safdie: Nick Nikas
Jennifer Jason Leigh: Corey Ellman
Taliah Webster: Crystal