Ein Augenblick Liebe

Das Ende vom Anfang


FilmClicks:
„Ein Augenblick Liebe“: Zwischen Francois Cluzet und Sophie Marceau sprühen die Funken © Alamode
DIE STORY: „Ein Augenblick Liebe“. Genau das ist es, was der Autorin Elsa (Sophie Marceau) und dem Anwalt Pierre (Francois Cluzet) widerfährt.  Sie kennen einander nicht, sind zu Gast bei der gleichen Party, schauen einander an und – der Blitz schlägt ein. Das erotische Feuer beginnt in der Sekunde zu lodern. Liebe auf den ersten Blick. Doch sollen sie ihren Gefühlen folgen? Pierre ist zweifacher Vater und ein glücklich verheirateter Mann. Elsa, frisch getrennt, hat das Prinzip, keine Affären mit verheirateten Männern zu beginnen. Die beiden versuchen, keine Nähe aufkommen zu lassen. Doch wie durch magnetische Kräfte rasen sie immer wieder aufeinander zu.
 
DIE STARS: Sophie Marceau und Francois Cluzet – ein strahlenderes Paar ist im französischen Kino, Sektion Erwachsene, heute kaum denkbar. La Marceau hat seit ihrem Karriere-Senkrechtstart als Teenager in „La Boum – Die Fete“ (1980) einen Platz im Pariser Film-Olymp. Francois Cluzet nahm dort spätestens Platz, nachdem er nach „Ziemlich beste Freunde“ wieder aus dem Rollstuhl gestiegen war. Die Autorin/Regisseurin Lisa Azuelos, Tochter von Marie Laforet, drehte mit Sophie Marceau schon die Mutter-Tochter-Komödie „LOL“.  Diesmal spielt sie auch mit.
 
DIE KRITIK: „Damit eine Geschichte nicht aufhört, darf sie erst gar nicht beginnen.“  Das ist mal eine starke Ansage. Der Satz steht wie in Stein gemeisselt über der äußerst flatterhaften Romanze „Ein Augenblick Liebe“. Die Protagonisten Elsa und Pierre sind ständig in Bewegung: Sie ziehen einander magisch an, um gleich wieder voreinander zu flüchten und gleich wieder einander zu suchen. Und so fort.

Elsa und Pierre im Wechselbad der Gefühle © Alamode

Autorin/Regisseurin Lisa Azuelos spielt auf der Leinwand als Pierres Ehefrau den ahnungslosen Ruhepol im Sturm der Emotionen. Doch sie hat eine spannungsgeladene Alltags-Geschichte verfilmt, die (fast) jeden Menschen etwas angeht. Wer kennt nicht das Gefühl, trotz einer intakten Liebesbeziehung auch mal einen anderen Menschen attraktiv zu finden? Wer hat noch nie die Konsequenzen bedacht oder gezogen: treu bleiben, fremdgehen, am Ende gar dem ganzen Leben eine neue Richtung geben?
Die Schriftstellerin Elsa und der Jurist Pierre sind zwei gestandene, selbstbewusste Charaktere, die hilflos feststellen, wie leicht sie den Boden unter den Füßen verlieren können. Dazu genügt schon ein Blick in die Augen des/der anderen.
„Was ist schlimmer: Dich wiederzusehen oder dich nicht wiederzusehen?“, fragt Pierre. Die beiden beschließen, ihre Zukunft dem Zufall zu überlassen. Ein Kuss? Ja. Eine Liebesnacht? Erst mal nein. Eine Umarmung? Aber sofort. Ein Austausch der Telefonnummern? Auf keinen Fall. Das Schicksal soll also entscheiden, ob die beiden Pariser einander wieder über den Weg laufen. Und weil dies ein Film ist, kommen natürlich neue Begegnungen zustande.
Zwischen Sophie Marceau und Francois Cluzet knistert es vom ersten Moment an. Die Stars spielen mit großer Souveränität ihre Schwäche aus, in die sie von der Verliebtheit und der Sehnsucht getrieben werden.  Und sie bringen auch die Skrupel, was sie anderen mit einer Affäre antun könnten, sehr glaubhaft über die Rampe.
Lisa Azuelos inszeniert das sinnlich-erotische Hin und Her mit hohem Tempo, mit geschickten Montagen und mit Traumsequenzen,  die weniger die Liebenden als vielmehr das Publikum verwirren (sollen).
Beginnt die Geschichte irgendwann? Aufhören tut sie jedenfalls, nach kurzweiligen 81 Filmminuten. Man verlässt das Kino als Sympathisant von Elsa und Pierre, aber auch von den Kindern der beiden und von Pierres Ehefrau. Und jeder Zuschauer kann für sich selbst entscheiden, wie das Gesehene zu bewerten ist. Chapeau.
 
IDEAL FÜR: alle, die auf dem Ozean der Gefühle schon einmal in Seenot gerieten.






Trailer
LÄNGE: 81 min
PRODUKTION: Frankreich 2014
KINOSTART Ö: 07.08.2014
REGIE:  Lisa Azuelos
GENRE: Erotik|Romanze
ALTERSFREIGABE: ab 10


BESETZUNG
Sophie Marceau: Elsa
François Cluzet: Pierre
Lisa Azuelos: Anne