Der kleine Prinz

Ein Prinz für die Welt von heute


FilmClicks:
„Der kleine Prinz“: Die berühmte Geschichte von Saint-Exupéry in einem 3D-Animationsfilm © Warner Bros.
DIE STORY: „Der kleine Prinz“  ist die erste Animations-Verfilmung des Kinderbuch-Klassikers  von Antoine de Saint-Exupéry fürs Kino. Der Film folgt einerseits sehr genau dem Originaltext und zeigt auch die berühmten Zeichnungen Saint-Exupérys. Andererseits gibt er der Story eine große moderne Rahmenhandlung und einen neuen Schluss.
Hauptfigur des Films ist im Grunde nicht der kleine Prinz, sondern ein Mädchen, das unter der Knute einer typischen Helikopter-Mutter steht. Das Mädchen will raus aus dem ewigen Drill – und lernt im Nachbarhaus einen alten Mann kennen. Der ist Pilot und erzählt dem Mädchen die Geschichte vom kleinen Prinzen so, als hätte er sie erlebt und aufgeschrieben.
Das Mädchen hört den Berichten des Piloten andächtig zu. Von dem kleinen Prinzen auf dem kleinen Planeten, von Rosen und Füchsen. Nur das Ende der Geschichte gefällt ihr überhaupt nicht. Und so macht sie sich auf die Suche nach dem Prinzen, von dem sie glaubt, dass er immer noch am Leben ist.     

Rahmenhandlung: Der alte Pilot erzählt dem Mädchen die Prinzen-Geschichte © Warner

DIE STARS: Der Dichter und Flieger Antoine de Saint-Exupéry (1900 – 1944), mit kleinem Werk ausgestattet, bis heute ist er einer der populärsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sprüche wie „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ oder „Du bist ewig für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast“ finden sich regelmäßig ganz oben auf den Bestenlisten der schönsten Zitate aller Zeiten.
Die Originalversion schmückt sich bei den Synchronstimmen sich mit Jeff Bridges („The Big Lebowski“) als Pilot. Die deutsche Fassung setzt auf Til Schweiger und Matthias Schweighöfer.
Regisseur Mark Osbourne landete 2008 mit „Kung Fu Panda“ einen Animations-Superhit.       
 
Die Begegnung: Der Pilot und der kleine Prinz © Warner
 
DIE KRITIK: Eigentlich ist zum Thema „Der kleine Prinz“ alles gesagt. In Buchform sowieso. Aber auch als TV-Serie oder in Songs, als Videospiel und so weiter und so fort.
Nun also der Schritt auf die große Leinwand. Hätte furchtbar werden können, wenn Regisseur Mark Osborne die alte Geschichte einfach so Eins-zu-Eins im 3D-Format umgesetzt hätte. Aber Osborne hat sich reiflich überlegt, wie er die Story liebevoll erneuern kann. Das Resultat: Die neue Verfilmung zeigt, wie zeitlos und zugleich absolut aktuell diese Geschichte um Freundschaft und Liebe heute noch ist.
Der Film arbeitet – was kleine Kinder eventuell etwas überfordern wird – mit verschiedenen Trickelementen. Hochmoderne Computer-Grafik (in der Rahmenhandlung) wechselt sich mit wunderbar altmodischen Stop-Motion-Figuren ab. Bei der Prinz-Erzählung kommen Puppen ins Bild, die im ersten Moment vielleicht etwas hölzern wirken, im Laufe der Zeit jedoch echte Magie entfalten.
Die Rahmenhandlung, die des Prinzen Geschichte ins Hier und Heute holt, wird umfangreicher geschildert als das Märchen selbst. Ein Mädchen soll von seiner ehrgeizigen Mutter also fürs Leben fitgemacht werden. Alles ist durchgeplant, von der nächsten Schulstunde über den Eintritt in den Beruf bis zum Ruhestand. Die Tochter macht das einzig Vernünftige. Sie bricht aus und lässt sich vom alten Nachbarn viel über das Leben beibringen.
Der eigentliche Clou des neuen Films ist die Tatsache, dass das kleine Mädchen, das sich vom alten Piloten die Prinzen-Geschichte erzählen lässt, das traurige Ende der Erzählung nicht akzeptiert.
Mit dem nur Kindern (und sehr wenigen Erwachsenen) eigenen Willen, die Realität so weit zu biegen, bis sie passend erscheint, sucht sie nach einer Antwort auf die Frage, ob es den Prinzen heute noch gibt. Und wenn ja, was aus ihm geworden wäre. Spannende Sinnsuche, die aus diesem Familienfilm etwas ganz Besonderes macht.                        
 
IDEAL FÜR: Fans der Vorlage und Familien, die in der besinnlichen Zeit des Jahres auf der Suche nach einem Film sind, der alle anspricht.






Trailer
LÄNGE: 107 min
PRODUKTION: Frankreich 2015
KINOSTART Ö: 10.12.2015
REGIE:  Mark Osborne
GENRE: Animation|Familie/Kinder
ALTERSFREIGABE: ab 6